Erziehung & Kinder
Affenwohnung meine schockierende Urlaubsnostalgie
meine schockierende Urlaubsnostalgie
Mit Angst bestieg ich die aus Brettern genagelte Wendeltreppe zu meiner Affenwohnung, die in einem Baumhaus eingerichtet war. Bei jedem Knarren glaubte ich, die Bretter brechen durch. In so einem Zimmer hatte ich noch nie übernachtet, durch dieses wuchs ein dicker Baumstamm. Meine Reiseführer Luiz hatte mich hier in dem abgelegenen Ort, der Chapada Diamantina abgesetzt. Alle Urlauber waren begeistert von dieser Urlauber-Affennostalgie, das konnte ich dem Gästebuch lesen, das hier herum lag. Ein Bericht fiel mir in die Augen: „Ike bin der Ernst aus Berlin, wir hatten viel Spass, abends bekamen wir immer Besuch, es war eine kleine Affenmeute, die frassen unsere Bananen weg, die auf dem Tisch lagen. Wir fütterten diese jeden Tag und freuten uns über ihr lustiges Treiben.“
Das kann ja heiter werden, sagte ich mir, wenn ich schlafe und nachts die Affen kommen und keine Bananen finden. Bei den anderen Berichten musste ich ein Wörterbuch zur Hilfe nehmen, die waren alle brasilianisch geschrieben. In einem anderen Affenbericht bereiteten die Affen den Gästen keinen Spass. Valessa schrieb: „Mitten in der Nacht bin ich auf gewacht, da sind böse Affen gekommen und haben mir meine Reisetasche mit dem Geld, Ausweisen und Bananen weggenommen!“
Unser Gehirn mit den Augen eines buddhistischen Robotererfinders betrachtet, ist ein tausendfaches Räderwerk, das leider nicht so funktioniert, wie es sollte. Ich füge dem hinzu, bei uns ist viel Sand in unserem Gehirn-Getriebe. Wenn das nicht funktioniert, wohin wir gucken, gibt es eine Kettenreaktion, ob in der Produktion oder im Staatsgetriebe. Da brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn nichts funktioniert.
Fahrzeuge, egal mit wievielen Rädern diese sich bewegen, ob Zweiräder, Dreiräder oder Vierräderautos, da müssen sich alle Räder gleichmässig drehen bzw. fortbewegen. Wenn ein Rad Ihres Autos sich langsamer dreht, gelingt es Ihnen nicht geradeaus zu fahren.
Komplizierte Fahrzeuge funktionieren wie unser Gehirn
Deswegen kann man auch komplizierte Fahrzeuge mit unserem Gehirn vergleichen. Es ist sehr schwierig die tausend Räder unseres Gehirns in Ordnung zu halten. Mir gelingt das nie, da fallen immer ein paar Räder aus oder ist eine Schraube locker. Nur bei dem das alles im Gehirn funktioniert, dieser ist wie ich es immer sage ein Genie und findet sich im größten Chaos zurecht.
Ein japanischer Buddhist sieht das so, nicht alle unsere Milliarden von Hirnzellen mit denen wir ausgestattet sind, funktionieren einwandfrei. Wir müssen unbedingt versuchen, ihre Funktionen zu verbessern. Er betrachtet dieses Bemühen als einen religiösen Akt. Damit werden die tausend Räder zur Religion. Jedoch Tiere kommen ohne diese aus.
Unwissenheit die Wurzel allen Übels
Im Buddhismus gibt es ein Wort, das den Zustand des Ungleichgewichtes, der Sprünge und das Holpern unser tausend Räder bezeichnet und heisst Unwissenheit. Diese wird in der buddhistischen Philosophie als Ursache allen Übels angesehen. In der religiösen Praxis versucht man herauszufinden, welche Rädchen nicht richtig laufen, die geölt werden müssen.
Kürzlich las ich ein Krsnabuch, da wird auch die Unwissenheit als Ursache allen Übels angegeben. Da benutzt man wieder andere Vergleiche.
Ja das, Potential der tausend Räder auszuschöpfen, damit könnten wir unsere Zukunft unbegrenzt gestalten. Ja die höchste Erleuchtung würde uns zuteil werden, welche die Buddhisten Anuttara-Samyak-Sambodhi nennen.
Ich kann lesen, was ich will, fast in jedem Buch ist von der Erleuchtung die Rede. Ich habe schon mehrmals behauptet, meine Bücher sind meine Gurus. Ich bin gespannt, welches Buch, mich Armleuchter, endlich zur Erleuchtung führt?
Es gehört schon eine hohe Meditationskunst dazu, Nirvikalpa-Samadhi zu erreichen. Dennoch wirkte Sri Chinmyo als Buchautor, Dichter, Maler und Musiker z.B. in Weltfriedenskonzerten, als Multi-Künstlerpersönlichkeit weltenweit.
Da habe ich meinen Campingbeutel gleich unter der Bettdecke versteckt. Aber alle andern, nur ich nicht, waren so begeistert über diese Affenwohnungsnostalgie mitten in der Natur auf einem Baum zu übernachten. Petro aus Rio schrieb: „So ein Wunder haben wir noch nie erlebt, mitten in der Nacht schwebten unzählige Lichter um unseren Baum, schwebten sogar durchs Zimmer. Manche blitzten kurz auf , erloschen und blitzten wieder auf. Es waren hunderte Leuchtkäfer, die uns umschwärmten. Wir kamen uns vor, wie in einem Märchen von „Tausend und einer Nacht“ und erfreuten uns daran.“
Ich jedoch entdeckte nicht einen einzigen Leuchtkäfer in der Nacht. In aller Frühe wurde ich von einem Monster, schrill aus meinem Schlaf aufgeschreckt, das auf meiner Bettdecke im Dunklen hockte. Ich rieb meine Augen, das Monster war ein Hahn , der mich in aller Frühe mit seinem Kikeriki lauthals aufgeweckt hatte.