Unterwegs zu den schönsten Stränden der Philippinen
Auf der Suche nach dem Perfekten Strand
Zwei Flughäfen und ein bedeutender Seehafen mit täglicher Anbindung an tropische Badeinseln wie Siquijor, Bohol und Cebu. Eine hübsche, philippinische Kleinstadt mit frischer Luft, einer spanisch anmutenden Promenade zum Flanieren; Geschäfte, Märkte, Einkaufszentren, und ein gut funktionierendes Bussystem: Alles da, was der Low-Budget Traveller für die Erkundung einer Insel braucht?
Diesen Stein ins Rollen brachte ein amerikanisches Reisemagazin, das die Gegend um Dumaguete City in ihrer Top-20 Liste der „besten Orte zum Auswandern“, führt: Ab nach Negros!
Das haben sich bislang ca. 1000 Auswanderer, überwiegend aus den USA und Europa, gedacht. Ich habe der Insel die Chance gegeben, der 1001 zu werden.
Im Süden Negros Occidental - Im Norden Negros Oriental
Negros besteht im Wesentlichen aus einer Ringstrasse, die um die Insel führt und dabei einige wenige Orte miteinander verbindet, deren interessantere alle an der Küste liegen, und in wenigen Stunden angefahren werden können. Somit reicht ein Leihwagen für drei Tage.
VALENCIA
Die Inlandstrassen und Backyard-Routen führen allesamt an Orte, die man nicht unbedingt gesehen haben muss. Zu den Casaroro Falls in Valencia etwa. Wer noch nie einen Wasserfall hautnah erlebt hat, wird die eine oder andern glückliche Sekunde erleben, während er den Auslöser drückt.
Wer am Rückweg etwas Kultur atmen will, besucht den amerikanisch-japanischen Schrein, der in Valencia auf Fotografen wartet. Den spanischen Brunnen am Dorfplatz von Valencia wird man kaum übersehen. Und wer noch erschöpft vom Aufstieg zum Wasserfall ist, der hüpft in die Banica Swimming Lagoon, einem künstlich angelegten Pool, der vom Banica Fluss gespeist wird.
Der Norden:
Bais und Twin Lakes beim Mount Talinis
Die meisten Touristen, die in Dumaguete City landen, fahren schnurstracks weiter gen Süden. Als einzige erwähnenswerte Touristenattraktionen nördlich des Flughafens wäre der Küstenort Bais zu nennen, an dem Delphine und Wale besichtigen werden wollen?
Die Twin Lakes nördlich des Flughafens, 20 Kilometer stadtauswärts, lassen sich leider nicht per Fuss umrunden. Das erklärt, warum man im Internet die immer gleiche Perspektive dieser Zwillingsseen findet. Ein Aussichtspunkt für das obligatorische Foto und dann geht´s auch schon wieder zurück.
Die Berg und Hinterlandstrassen sind mehr Fels, - denn Schlaglochpisten und man tut gut daran, einen 4-Wheeler zu mieten. Trotzdem müssen, -je nach fahrerischem Geschick (oder Mitleid mit dem Getriebe) die letzten paar hundert Meter per Fuss zurück gelegt werden.
Der Süden:
Strände in Zamboanguita und Dauin
An der Küstenstrasse entlang nach Süden gibt es einige Badeorte wie Dauin oder Zamboanguita, die mit mässig interessanten Stränden aufwarten, die meist dunkel bis schwarz sind, und bei Ebbe in die Knie zwingen, falls man doch schwimmen möchte. Gegenüber vom kleinen Ort Malatapay, wo mittwochs der Malatapay Fischmarkt abgehalten wird, legen kleine Fischerboote zur 40 Minuten entfernten Apo Island ab. Mit 1700 Pesos pro Fahrt eindeutig ein Touristennepp, aber immer noch günstiger als die seetauglicheren Boote des Atlantis Resorts, die 50,- USD pro Nase fressen, um dich auf die weissen Strände der kleinen, Zamboanguita vorgelagerten Insel zu bringen. Dort ist tauchen angesagt, schwimmen, entspannen -und zu hohe Preise zahlen. Nichts für Backpacker, die mehr Infrastruktur erwarten, als für einen Tagesausflug nötig ist.
Essen & Trinken
Wer länger auf Negros leben will, sollte nicht all zu weit von der Hauptstadt Dumgaguete City entfernt wohnen, da sonst ständiges Pendeln angesagt ist, um den Kühlschrank zu füllen. Weder die Dorfzentren von Zamboanguita oder Dauin, noch der Frischmarkt in Malatapay können eine Versorgung an Lebensmitteln sicher stellen, die für länger als eine Woche reicht.
Dasselbe gilt leider auch für die wenigen Restaurants in den Beach-Resorts. Die Preise für ein Abendessen liegen mit 5,- Euro/Person im philippinischen Mittel. Ich habe im Pura Vida Spa & Resort, wie auch im Thalatta Beach Resort gegessen, und war in beiden Fällen enttäuscht. Wer den Fehler macht, dort für zwei Wochen im Voraus zu buchen, wird sich nach kurzer Zeit allmorgendlich aufmachen müssen nach Dumaguete City, um an ein ordentliches Frühstück zu kommen. Empfehlenswert sind die „Why Not?“ - Bar, das Casablanca und eine dahinter liegende Pizzeria. Das richtige für alle, die mal wieder was Deftiges brauchen. Das Gordon Bleu dort soll ausgezeichnet sein. Im Casablanca trifft man sich auch, um ein Auto oder einen Scooter klar zu machen. Einfach nach „Dumaguete Cars" fragen.
Dumaguete City
Leider gibt es im Umkreis von 30 Busminuten keine sehenswerte Strände. Der einzig schöne Strandabschnitt liegt eine Stunde südlich von Dumaguete City, zwischen Zamboanguita und Siaton, in der Höhe des Antalaya Beach Resorts, wo sich auch das wesentlich günstigere Kookoo´s Nest befindet, das einfache Unterkünfte ab 650,- pesos/Nacht bietet. Weisse Strände und glasklares Wasser! Leider ist die Anreise sehr mühsam, -und die Gegend: im Zentrum des Nirgendwo.
Negros Occidental
Sipalay Sugar Beach
Je weiter man sich von Dumaguete City entfernt, desto komprimierter begegnet einem, die für die Philippinen typische, weitläufige Aussicht auf: gar nichts. Ein Sari Store, Palmen, ein Reisfeld, Palmen, ein Karabau, das im Schlammloch badet, eine Tankstelle, eine Ausländer-Villa, ein Sari-Store, Reisfelder, Palmen, ein Sari Store, ...
Irgendwann führt der National Highway doch noch nach Siaton, einem verschlafenen Fischerdorf, das wenig reizvoll ist, dafür mit freundlichen Menschen und vielen Kindern, die grosse Augen machen, wenn sie ein weisses Gesicht sehen. Von dort sind es gefühlte fünfzig Kilometer bis an die Grenze zu Negros Occidental; Und nicht mehr weit bis zur vielgelobten Auswanderer-Siedlung Sipalay, die mit hellen, feinen Sandstränden aufwartet und etliche günstige Bungalow-Anlagen und Restaurants bereit hält.
Stündlich verlassen klimatisierte Busse Dumaguete City in Richtung Bayawan. Dort steigt man um in den Bus nach „Hinoba an“, der üblicherweise direkt nach Sipalay fährt. Die Fahrt dauert etwa 5 Stunden.
Die obere Hälfte der Insel (Negros Occidental) ist annähernd gleich groß wie der untere Teil (Negros Oriental), nur heißt dort die Hauptstadt Bacolod City. Sie verfügt ebenfalls über einen Flughafen, ansonsten unterscheiden sich die beiden Inselteile nur marginal.
FAZIT:
Strandtechnisch kann Negros Island nicht überzeugen. Das gilt auch für das Preis-Leistungsverhältnis. Längere Aufenthalte sind aufgrund fehlender Infrastruktur mit ständigem Pendeln in eine der beiden Hauptstädte verbunden.
Stranden - Ab ans Meer? Vielleicht. Dort leben: NEIN!
Wissen, wo´s besser ist? ...
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