Ausgerechnet Guatemala
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Reisen

Ausgerechnet Guatemala

Meine ersten Eindrücke von Guatemala sammelte ich 2007 im Rahmen einer Rundreise durch Yucatan. Von Belize kommend besuchte ich zunächst Tikal und über den Urwaldfluss Rio Usumacinta ging es zu der Mayastätte Yaxchilan. Unvergesslich bleibt diese Fahrt mit einem langen, aber sehr schmalen Boot durch die vermeintlich „grüne Hölle“. Hier ist der Rio Usumacinta weit und breit der einzige Verkehrsweg und dichter hochaufstrebender Urwald säumt seine Ufer.


Diese Eindrücke waren so faszinierend, dass ich mich spontan dazu entschloss, mir auch den Rest Guatemalas anzusehen. Gute Gründe dafür gibt es mehr als genug:

Guatemala ist ein touristisch noch sehr unerschlossenes Land und somit noch ein echter Geheimtipp für Leute, die sich abseits der Touristenpfade am wohlsten fühlen und auf einmalige Kultur- und Naturerlebnisse dennoch nicht verzichten wollen.

Zwischen der Karibik und dem Pazifik gelegen, bietet Guatemala für Naturfreunde eine artenreiche Flora und Fauna. Vulkane und Nebelwälder im Süden, nicht zuletzt der Atitlán See, der eingerahmt von drei Vulkanen und vielen traditionellen Indigena Dörfern als einer der schönsten Bergseen der Welt gilt.

Bei Monterrico an der Pazifikküste gibt es einem schwarzen Lavastrand und ein großes Naturreservat mit zahlreichen Mangroven, Seevögeln und Schildkröten.

Mit den antiken Maya-Stätten Tikal und Quirigua und der alten Kolonialstadt Antigua bietet Guatemala für Kulturinteressierte gleich drei Weltkulturerbe Stätten der UNESCO. Nicht minder sehenswert sind Chichicastenango und Quetzaltenango. Überhaupt diese klangvollen guatemaltekischen Namen…

Das Städtchen Lívingston ist eine ehemals schwarze Enklave im äußersten Osten von Guatemala, an der Karibikküste gelegen. Hier empfiehlt sich eine Fahrt den Río Dulce hoch zum Süßwassersee Lake Izabal. Unberührte sehenswerte Naturreservate bieten die Möglichkeit zur Beobachtung von Tieren und im Mündungsgebiet des Flusses fährt man durch hoch aufragende Felsen mit vielen Vögeln.
Am Küstenort Río Dulce liegt das imposante Castillo San Felipe, das von den Spaniern zur Verteidigung gegen englische Piraten gebaut wurde.

Unvergesslich im Norden Guatemalas ist natürlich der Besuch von Tikal, sicher einer der magischen Orte dieser Welt. Mitten im Urwald gelegen, warnen hier Verkehrszeichen vor Jaguaren. Die sieht man in der Regel nicht. Aber den Ceiba. Wer ihn jemals gesehen hat, der weiß warum das der Heilige Baum der Maya ist. Unüberhörbar, aber im dichten Blätterdach des Urwalds nur schemenhaft sichtbar, die Brüllaffen. Sie gehören zu Tikal wie die Pyramiden.

Ein Geheimtipp zum Übernachten ist das Villa Maya, eine der schönsten und eindrucksvollsten Hotelanlagen, die ich kenne. Mitten im Urwald an einem See gelegen, kann man vom Frühstückstisch aus Krokodile beobachten und bei einem Spaziergang freilebende buntgefiederte Aras sehen. Die können ja zum Glück ihren Schnabel auch nicht halten und man muss nur dem Gehör nach gehen, um sie zu entdecken.

Beeindruckt hat mich in Guatemala auch das Kunsthandwerk, das dem Afrikas in nichts nach steht. Stoffe, Lederwaren, Holzschnitzereien, alles ist vom Schönsten. So hat mich zumindest der Norden Guatemalas in gewisser Weise auch an die Transkei Südafrikas erinnert. Aber das ist wieder ein anderer Reisetipp.