Mit Lichtleitern das Sonnenlicht nutzen
Ausgesprochen effizient
Siemens hat eine pfiffige Technologie entwickelt, mit der sich das Sonnenlicht direkt ins Haus holen lässt: So genannte Sollektoren auf dem Dach sammeln das Licht und speisen es in Lichtleiter ein. An der Zimmerdecke treten die Lichtleiter aus und versorgen eine Leuchte, die zusätzlich Kunstlicht aus Leuchtdioden liefern kann.
Diese direkte Verwertung von Sonnenlicht ist ausgesprochen effizient: Zwischen 50 und 70 Prozent des eingefangenen Lichts tragen so zur Raumbeleuchtung bei. Produziert man dagegen mit deem Licht Solarstrom und betreibt eine konventionelle Lampe, beträgt die erzeugte Lichtenergie nur wenige Prozent der ursprünglich gesammelten Energie.
Der Kollektor ist eine quadratische Platte mit etwas mehr als einem halben eter Kantenlänge. 900 Linsen bändeln das Sonnenlicht und leiten es in optische Faserstränge. Ultraviolette Strahlen, die die Haut schädigen, und infrarote Anteile, die die Räume aufheizen, werden ausgefiltert. Bei praller Sonne kann ein Sollektor einen Raum mit der Lichtmenge von zwölf Glühlampen von je 60 Watt versorgen.
Das Licht aus den optischen Fasern bringt eine flächige Lampe zum Leuchten. In die Fläche wird auch das Licht von weißen LED`s eingekoppelt. Sensoren, die dem menschlichen Helligkeitsempfinden angepasst sind, registrieren, ab wann zusätzlich Kunstlicht benötigt wird.
Da Sollektoren nur direktes Sonnelicht, nicht aber die diffuse Strahlung aus einem bedeckten Himmel verwerten, lohnt sich der Einsatz besonders in sonnigen Gegenden. Dort verbannt man heute die Sonne aus den Gebäuden, damit es nicht zu warm wird, und schaltet stattdessen das Licht an. In Zukunft könnte man Sonnenlicht einfangen, und die Helligkeit - ohne wärmende Infrarotstrahlung - genau dahin leiten, wo sie gebraucht wird.