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Lesenswerte Satiren

Badatz! Jüdische Satiren von heute

Wer nach jüdischen Satirikern gefragt wird, antwortet zumeist mit Ephraim Kishon. Diese Antwort ist richtig, allerdings verstarb dieser bereits im Januar 2005. Meine wenigen satirischen Versuche gehören als Purim-Scherze einem engen Genre an und sind zudem zurzeit nur auf meiner Webseite und teilweise bei CIAO nachlesbar. Vor wenigen Wochen erschien jedoch ein neues Buch mit jüdischen Satiren, dessen Autor mir aus meinem früheren Wohnort beziehungsweise aus den ehemals monatlichen egalitären Gottesdiensten in der Synagoge Selm-Bork bekannt ist. Natürlich besteht zwischen dem Werk Kishons und den Satiren Chajm Guskis ein deutlicher Unterschied – was bei zwei unterschiedlichen Autoren nicht anders zu erwarten ist. Inhaltlich hat sich Kishon nur in wenigen Satiren mit der Synagoge und in zahlreichen Erzählungen mit der israelischen Bürokratie befasst. Das heute zu besprechende Buch umfasst hingegen ausschließlich Satiren aus dem Umfeld der Synagoge und der häuslichen jüdischen Observanz. Worüber sich noch viel schreiben und erzählen lässt, so dass wir auf weitere Werke des Verfassers gespannt sein dürfen.

Die Satiren
Chajm veröffentlicht im Buch Badatz! vierundvierzig Satiren, welchjene zuvor größtenteils und zum Teil in einer etwas verkürzten Fassung bereits in der Jüdischen Allgemeine erschienen waren. Es handelt sich um Satiren rund um das jüdische Leben, wobei der Autor einen gesunden Humor und eine gute Dosis Selbstironie zeigt. Viele der satirischen Erzählungen spielen in der Synagoge, einige aber auch in einem jüdischen Haushalt beziehungsweise im niederländischen Ferienhaus einer jüdischen Familie. Zu einigen Geschichten existieren noch einige kleinere Anmerkungen. Die Vielfalt reicht von Synagogenbesuchen in Deutschland und in England und den Fettnäpfchen, in welche zu treten nahezu unvermeidlich ist, bis zu den Erfahrungen des Autors als aus Deutschland stammender Jude mit russischen Sprachkenntnissen. Auch die Ehefrau des Verfassers findet gelegentlich Erwähnung.

Ein Buch wirklich zum Schmunzeln
Jede einzelne der vierundvierzig Satiren Chajm Guskis lädt zum Schmunzeln ein und ich kann die Lektüre empfehlen. Mit seinen knapp 160 Seiten eignet sich der Band auch gut als Geschenk zu Chanukka – oder auch Weihnachten. Chajm schreibt zwei getrennte Vorwörter, eines für Nichtjuden und eines für Juden. Ich kann das Buch absolut zum Lesen empfehlen. Damit Euch der Kauf leicht fällt, findet Ihr unterhalb dieses Berichtes die passenden Links.