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Berufsunfähigkeitsversicherung: Abschluss ohne Gesundheitsprüfung?

Kann ein Berufstätiger seiner Arbeit aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr nachgehen, kann eine Berufsunfähigkeits-Police den Versicherten vor einem finanziellen Absturz bewahren. Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung setzt aber eine Gesundheitsprüfung voraus. Diese entscheidet nicht nur über eine mögliche Aufnahme, sondern auch über die Höhe der Prämie des Antragstellers. Viele Menschen mit Vorerkrankungen sind verunsichert, weil sie befürchten, abgelehnt zu werden.

Gesundheitsprüfung wichtig für die Versicherer

Die Gesundheitsfragen sind ein wesentlicher Bestandteil des Antrages für eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese sind notwendig, um sich ein Bild von dem Gesundheitszustand des Antragstellers zu machen und letztendlich über seine Aufnahme zu entscheiden. Je nach Krankheitsgeschichte kann der Versicherer dem Antragsteller die Aufnahme verweigern, bestimmte Leistungen ausschließen oder einen zusätzlichen Aufschlag verlangen.

Was wird gefragt?

Obwohl die Fragen sich bei den jeweiligen Versicherern unterscheiden, wird der Antragsteller stets nach bestehenden Vorerkrankungen innerhalb der letzten fünf Jahre und allgemeinen Lebensgewohnheiten gefragt. Offene Fragen werden im Rahmen der Prüfung nicht gestellt. Zu beachten ist, dass auch leichte Erkrankungen, wie zum Beispiel ein grippaler Infekt, erwähnt werden müssen.

Auch Angaben zum Rauchverhalten sowie zur Größe und Gewicht werden gefordert. Bei Unsicherheiten ist es empfehlenswert den Hausarzt zu Rate zu ziehen. Man sollte beachten, dass die Versicherer bei der Antragsprüfung die Krankenakten des Antragstellers überprüfen können. Mit dem Unterschreiben des Antrags entbindet der Antragsteller die Ärzte von ihrer Schweigepflicht.

Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsprüfung: Geht das?

Generell kann man sagen, dass es nicht möglich ist, eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne eine Gesundheitsprüfung abzuschließen. Jedoch gibt es Anbieter, die sich nicht nach einzelnen Vorerkrankungen erkundigen. Stattdessen wird danach gefragt, ob der Verbraucher in den letzten fünf Jahren aufgrund einer Krankheit länger als vier Monate in Behandlung war oder ob eine Behinderung beziehungsweise Minderung der Erwerbsfähigkeit vorliegt. Berufsunfähigkeits-Policen mit eingeschränkter Gesundheitsprüfung werden zumeist nur für sehr junge Kunden angeboten.

Hierbei muss das Alter der zu versicherten Person unter 40 Jahren liegen. Nicht zuletzt muss beachtet werden, dass ein Verzicht auf eine Gesundheitsprüfung eine deutlich teurere Prämie für den Versicherten nach sich zieht. Auch die mögliche Jahresrente bei einer Berufsunfähigkeit ist deutlich reduziert. Diese liegt dann bei 9.000 bis 12.000 Euro. Im Monat ergebe das einen Betrag von 750 Euro.