Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich sinnvoll?
Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich sinnvoll?
Schwarzer

Finanzen & Versicherungen

Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich sinnvoll?

Erstaunlich viele junge Menschen haben sich noch nicht mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung beschäftigt. Das hängt damit zusammen, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung nicht zu den Pflichtversicherungen gehört. Dieser Umstand führt zu dem Trugschluss, dass sie nicht wichtig ist.

Wer seine zukünftige Existenz absichern will, sollte sich jedoch ernsthafte Gedanken über das Thema Berufsunfähigkeit machen, denn bis zum Rentenalter wird durchschnittlich jeder vierte Erwerbstätige arbeitsunfähig. Diese Zahl ist den meisten völlig unbekannt. Kaum jemand schätzt die Zahl richtig, wenn man ihn danach fragt.

Auch wenn die Berufsunfähigkeitsversicherung bis jetzt noch eher im Schatten steht, ist sie wichtig. Denn eine Großzahl der Erwerbstätigen kann nicht auf die Einnahme ihrer Arbeit verzichten und dementsprechend bei einem Unfall, der zur Arbeitsunfähigkeit führt, ihren Lebensstandart nicht halten. Fast jeder ist auf die Einnahme seiner Arbeit angewiesen. Schließlich gehen wir in die Schule, zur Uni oder in die Ausbildung – nur um sich einen gewissen Lebensstandart zu sichern.

Vor allem Menschen, die einen Beruf ausüben, der körperlich belastend ist, sollten sich gut absichern. Zum Beispiel Handarbeiter und Bauarbeiter gelten als gefährdet. Wenn tatsächlich der Ernstfall eintritt, kommt die gesetzliche Absicherung in Form einer Erwerbsminderungsrente mit höchstens dreißig Prozent des ursprünglichen Nettoeinkommens auf. Aber das wird im Normalfall nicht reichen, um sich einen vernünftigen Lebensstandart zu erhalten.

Die meisten Menschen denken, dass der Ernstfall sie schon nicht treffen wird, denn die Wahrscheinlichkeit eines Autounfalls beispielsweise ist relativ gering. Aber es werden viele andere mögliche Ursachen für eine Berufsunfähigkeit vergessen. Acht Prozent sind die Folge von einer Krebserkrankung. Dann kommen die Unfälle mit zehn Prozent. Zwanzig Prozent erreichen Herz- und Kreislauferkrankungen. Siebenundzwanzig Prozent der Ursachen für Berufsunfähigkeit entstehen durch Probleme an der Wirbelsäure, den Kochen und oder Gelenken. Ganze dreißig Prozent machen Nerven- und Gemütsleiden aus. Es gibt also eine Menge an Gründen, vorsichtshalber eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

Besonders sinnvoll ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Selbstständige. Als Selbstständiger hat man keinen Anspruch auf eine gesetzliche Absicherung, da man ja auch keinen Beitrag in die gesetzliche Rentenkasse einzahlt. Das Gleiche gilt für Studenten, da auch sie keinen Rentenbeitrag zahlen. Arbeitnehmer und Angestellte können eine Unterstützung vom Staat erhalten, die aber sehr gering ausfällt und auf keinen Fall alle Kosten deckt. Der genaue Betrag hängt davon ab, wann man geboren ist und seit wann man arbeitet. Junge Menschen, die nach dem Studium in die Arbeitswelt eintreten und Auszubildende erhalten kein Geld vom Staat. Diejenigen, die über fünfzig Jahre alt sind, können im Glücksfall fünfzig Prozent ihres letzten Nettoeinkommens ausgezahlt bekommen. Jüngere Menschen kriegen um die dreißig Prozent. Da die Unterstützung bei einer eintretenden Berufsunfähigkeit so oder so sehr gering ausfällt, sollte der Differenzbetrag privat abgesichert werden, indem man eine passende Versicherung abschließt.

Die Entscheidung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist also durchaus sinnvoll, wenn man nicht nur an das Heute und Jetzt, sondern vorausschauend planen möchte und auf eine berufliche Tätigkeit angewiesen ist. Die Kosten einer solchen Absicherung sind abhängig von mehreren Faktoren, wie zum Beispiel dem Alter, der körperliche Verfassung, der Ausbildung und der gewünschte Auszahlungsbetrag.