Was sind Boilies?
Boilies selber machen
Boilies oder auch Boilie sind Köder speziell zum Karpfenangeln gedacht. Der Begriff Boilie kommt aus dem Englischen „ to boil“, was so viel wie „kochen“ heißt. Das macht auch Sinn, denn die Boilies werden bei der Anfertigung natürlich gekocht. Entwickelt wurden sie in den 60er Jahren vom Engländer Fred Wilton. Basierend auf die Theorie des hohen Nährwertes, entwickeltet er Köder, die vor allem dem Karpfen alle notwendigen Nährstoffe geben sollte. Heute gibt es zahlreiche Variationen von Boilies im Fachhandel zu kaufen, da nicht nur die Rezeptur, sondern auch das Aussehen verändert wurde. Wo früher nur pflanzliche Produkte in einem Boilie steckten, sind heute auch tierische Produkte wie Mehlwürmer vorhanden. Besonders die Farbwahl für die Boilies hat einen hohen Wert bekommen, da dem Angler auffiel, dass ein Karpfen besonders auf farbenfrohe Köder anbeißt.
Die Zutaten – Klein, aber fein
Damit die Boilies auch richtige Boilies werden, benötigt man folgendes Zubehör:
1 Kochtopf
1 Boilierroller, aber die Hände tun es auch – dauert nur länger
1 Blech mit Backpapier zum Auslegen
1 Schöpfkelle
Für die Rezeptur kann die einfachste verwendet werden, die wie folgt lautet:
1 EL Olivenöl
250g Weichweizengrieß
6 Eier
100g Maismehl
150g Sojamehl
Aroma
Lebensmittelfarbe
Bei dem Aroma gibt es eine große Auswahl im Fachhandel und als Tipp für die, die es sich trauen: Mehlwürmer oder andere natürlichen Köder können mit reingemischt werden.
Schritt für Schritt – Mischen, Rollen und Kochen
Nun kommen wir zum produktiven Teil und beziehen uns hauptsächlich auf die gegeben Mengen der Rezeptur. Zunächst werden die Mehle abgewogen und zusammen in eine Schüssel gerührt. Anschließend wird dem Mehl Mix einen Esslöffel Olivenöl dazugeben. Auch die sechs Eier werden aufgeschlagen und zum noch trockenen Mehlteig gegeben. Bei dem Aroma sollte man eher vorsichtig sein, da zu viel Aroma den Karpfen eher verschrecken. Am besten wird zunächst so viel hineingetan bis einem selber ein dezentes Aroma entgegen kommt. Das wäre die perfekte Dosis für die Boilies. Zum Ende wird noch Lebensmittelfarbe dazugegeben, die sehr auffallend ist. Alles wird nun durchgeknetet bis ein fester Teig entsteht.
Wer schon mal Kekse gebacken hat, weiß wie fest der perfekte Teig ist.
Nach dem der Teig durchgeknetet wurde, muss er nun zwei bis drei Stunden ruhen, um weiter verarbeitet zu werden. nach dem Ruhen wird der Teig aus der Schüssel hinausgenommen und ähnlich wie ein Brot geformt – nur flacher. Mit einem Messer werden längst dünne Streifen geschnitten und dann zu einer Boilie-Wurst gerollt. Wenn nun ein Boilieroller vorhanden ist, wird der Teig in den Roller gelegt und mit dem oberen Teil dann gerollt. Das geht relativ schnell und einfach. Aber natürlich kann man den Teig auch mit der Hand rollen. Dazu werden in einem Abstand von zirka fünf Zentimeter Boilie-Stücke abgeschnitten und in der warmen Hand zu einer Kugel gerollt.
Anschließend werden die noch rohen Boilies in einem Topf mit kochendem Wasser gegeben und im Minutentakt einmal umgerührt, damit sie nicht verkleben. Die Boilies werden solange gekocht bis sie oben schwimmen und das dauert zirka fünf bis zehn Minuten. Länger sollten die Köder nicht kochen. Mit einer Schöpfkelle werden die Boilies rausgeholt und auf dem Backpapier, welches auf einem Backblech ausgebreitet ist, gelegt.
Zum Ende kommt der lange Teil, wo die Boilies bis zu 15 Stunden trocknen sollten bevor sie als Köder verwendet werden.
Die Aufbewahrung – Luftdicht oder gefroren
Es gibt zwei gute Methoden, wie man die Köder lange haltbar machen kann. Die erste Methode ist das Einfrieren. Dabei werden die Boilies in einem Behälter oder in einer Tüte im Gefrierfach eingefroren und können dadurch bis zu einem Jahr haltbar sein. Die zweite Methode ist das Konservieren in Gurkengläsern. Dabei werden die Gläser mit den Boilies gefühlt, der Deckel auf das Glas gelegt und nicht verschraubt. Alles kommt nun bei 130° Grad in den Backofen und wird 20 Minuten lang gebacken. Danach wird das Glas sofortmit einem Geschirrhandschuh verschraubt. Die Boilies bleiben in diesem Zustand bis zu einem halben Jahr lang haltbar.
Die Rezeptur der Boilies kann natürlich variiert werden und beinhaltet keine Grenzen!