Papierbücher online kaufen
Buchhandlungen sind ein Kulturgut
Die Möglichkeiten zum Buchkauf im Internet sind nicht grundsätzlich schlecht. Die entsprechenden Portale ermöglichen Menschen auf dem Lande, wo die letzte Buchhandlung schon vor langer Zeit geschlossen hat, die Teilnahme am kulturellen Leben durch Lektüre. Dass einige Werke ausschließlich als E-Book erscheinen, macht Sinn, zumal diese Art der Veröffentlichung sowohl die Veröffentlichung von Novellen mit geringem Umfang und entsprechend günstigen Verkaufspreisen als auch generell extrem preiswerte Lektürechancen eröffnet. Ich selbst habe auch schon ein E-Book veröffentlicht, welchjenes naturgemäß nur über das Internet verkrijgbaar ist. Theoretisch wäre das E-Book-Ladegerät in der Buchhandlung vorstellbar und auch wünschenswert, technisch möglich ist dessen Entwicklung garantiert ebenfalls, gesehen habe ich ein solches aber noch nicht.
Das Stöbern in einer Buchhandlung
Eine Buchhandlung ist ein schöner Ort zum Stöbern. Die einzelnen Werke sind überwiegend thematisch, in einigen Buchhandlungen aber auch nach eigenen Kriterien geordnet. Für einen großen Teil der zum Verkauf angebotenen Werke stehen Leseexemplare zum Schmökern zur Verfügung, so dass sich vor dem Erwerb eines Buches in der Buchhandlung gut in dieses hineinlesen und eine fundierte Kaufentscheidung (oder auch Nichtkauf-Entscheidung) treffen lässt. In einigen Buchhandlungen erhalten die Besucher sogar Tee oder Kaffee und Kekse, manchmal gegen einen kleinen Kostenbeitrag, oft aber auch gratis. In größeren Buchhandlungen steht sogar eine Kundentoilette zur Nutzung zur Verfügung. Neben den Bestsellern stehen in vielen Buchläden Bücher mit regionalem Bezug zur Auswahl. Besonders interessant ist der Besuch einer Buchhandlung mit konkretem Schwerpunkt. Entsprechende Buchläden, deren ausgestellte Exemplare sich vorwiegend mit einem konkreten Thema wie der Religion oder der Sprache befassen, gibt es so gut wie ausschließlich in größeren Städten. Eine Beratung ist im Buchgeschäft schnell zur Stelle. Die meisten nicht sofort lieferbaren Bücher werden innerhalb eines einzigen Tages besorgt, dank der Preisbindung unterscheidet sich der Buchpreis im Internet und im Laden nicht. Von der Preisbindung ausgenommen sind Mängelexemplare, wobei eine kleine Unreinheit für diese Einstufung ausreicht – Mängelexemplare sind im Buchhandel zwar kein Standardangebot, über das Internet aber so gut wie gar nicht zu beziehen. Wenn der Buchversand Versandkosten berechnet, wird die Bestellung sogar teurer als die zugleich der Bewegung dienende Fahrradfahrt zur stationären Buchhandlung. Dass der Besuch einer Buchhandlung erholsam ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass selbst eingefleischte Internet-Käufer während ihrer Ferien eine Buchhandlung am Urlaubsort betreten und dort überwiegend regionale Literatur zu ihrem Ferienort kaufen.
Der Online-Buchhandel ist für E-Books und Books on Demand sinnvoll
Ich bin ein großer Fan des Buchkaufes im Buchladen in der Stadt. Dennoch gibt es zwei Ausnahmen, welchjene mich zu einem Bucheinkauf im Internet motivieren. Als erstes sind E-Books zu nennen, da es diese in klassischen Buchgeschäften nicht gibt. Ich kaufe E-Books zudem nur, wenn das entsprechende Buch nicht ebenfalls gedruckt erschienen ist, da ich gerne in echten Büchern aus Papier blättere. Bei Books on Demand ist die Bestellung im Buchhandel möglich, allerdings benötigen stationäre Buchgeschäfte deutlich mehr Zeit zur Besorgung der entsprechenden Bände als Online-Buchhandlungen, so dass die erst bei einer eingehenden Bestellung zum Druck gelangenden Bücher tatsächlich online besser zu erhalten sind. Diesen Nachteil können stationäre Buchgeschäfte aufheben, indem sie erst auf Bestellung gedruckte Literatur künftig schneller als heute ausliefern. Wenn keine Fachbuchhandlung zur Verfügung steht, lässt sich fremdsprachige Literatur über das Internet ebenfalls leichter als über eine Buchhandlung bestellen – ausgerechnet in diesem Bereich nutzen Online-Buchhandlungen aber ihren Vorteil noch nicht. Auffälligerweise und unverständlicherweise lassen sich Bücher in Fremdsprachen als gedruckte Ausgaben über die gängigen Internet-Portale zum Buchversand weiterhin nicht bestellen, während sie diese als E-Book häufiger anbieten.
Beide Vertriebswege für Bücher haben ihre Berechtigung
Sowohl der Internet-Buchversand als auch der stationäre Buchhandel haben ihre Berechtigung. Diese liegt beim Online-Buchversand vor allem in der Versorgung ländlicher Gebiete ohne Buchhandlungen und in der Möglichkeit, ergänzend zu gedruckten Büchern auch E-Books zu vertreiben. Wenn zu viele Menschen ihre gedruckten Bücher ebenfalls ausschließlich über das Internet kaufen, müssen immer mehr Buchhandlungen schließen und in immer weniger Städten existieren Buchgeschäfte. Eine FußgängerInnenzone ohne Buchhandlung stimmt traurig und wirkt leer. Achten wir durch unser Einkaufsverhalten darauf, dass stationäre Buchhandlungen als Kulturgut erhalten bleiben.