Burnout und mein Buch - Zeit der Tränen - Ausgebrannt
Burnout und mein Buch - Zeit der Tränen - Ausgebrannt
Alfred Stadlmann

Authentisch und berührende Biografie

Burnout und mein Buch - Zeit der Tränen - Ausgebrannt

Burnout-Syndrom mutiert zur Volkskrankheit Nummer 1.

Es kann uns alle treffen – Schüler, Lehrer, Verkäufer, Hausfrauen, Ärzte, Pflegepersonal, um hier nur einige zu nennen. Sie alle kennen das Burnout-Syndrom und leiden auch teilweise darunter. Besonders häufig treten in diesen Tage Fälle von Burnout in der Altersklasse 40+ auf. Der ausbeuterische Umgang mit dem „Material Mensch“ treibt viele Berufstätige in eine emotionale Sackgasse. Die ständige Erreichbarkeit und der dadurch entstehende Mehraufwand am Arbeitsplatz, forderten in den letzten Jahren ihren Tribut. Sensible Menschen mit einer zu sozialen Ader, verbrennen sich und ihre Ideale, um im täglichen Kampf ihr Bestes zu geben.

Ein altes Sprichwort lautet: Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht.

Meist merkt es der Burn-out-Geschädigte erst als Letzter, dass etwas nicht stimmt mit ihm. Sehr wohl nimmt er die Symptomatik (Müdigkeit, Schmerzen, Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit) wahr, doch fehlt zu diesem Zeitpunkt schon die Kraft zum Gegensteuern. Jene Krankheit - Burnout, das Menschen an den Rand unserer Leistungsgesellschaft stellt, bekommt dann seine vernichtende Eigendynamik. Burnout oder Psychisches Erschöpfungssyndrom, wie es auch genannt wird, ist nicht messbar, wird von Ärzten oft nicht richtig diagnostiziert und von den Krankenversicherungen heruntergespielt. Für Burnout – Betroffene kann das existenzbedrohend werden.

Ich weiß wovon hier die Rede ist, bin ich doch selbst im Jänner 2008 in ein massives Burnout geraten. Jeder Mensch macht Fehler, ich habe scheinbar zu viele gemacht. Meine Kollegen – Freunde – Zweitfamilie, wollte ich damals nicht im Stich lassen und habe es daher verabsäumt, mir ein neues Ziel zu setzen. Den Job zu wechseln und nochmals von vorne beginnen. Heute, mit fünfzig Jahren, ist das nicht mehr so einfach. Nachdem ich die letzten drei Jahre durch die Hölle ging, habe ich nun meine Bestimmung gefunden. Dazu hat schlussendlich mein Buch: Zeit der Tränen – Ausgebrannt, nicht unwesentlich beigetragen. Die Probleme, Gefühle und Emotionen, habe ich mir darin von der Seele geschrieben. Mein Leidensweg sozusagen dokumentiert und ihn in einer romanhaften Biografie wiedergegeben.

Abschließend möchte ich noch anfügen: Burnout ist eine Krankheit unserer Wohlstandsgesellschaft und somit Hausgemacht.

Ein zu Tode optimieren bestehender Strukturen, die Gier nach immer mehr Profit (am schnellsten möglich durch rapiden Personalabbau) und die teils fehlende Menschlichkeit im Umgang mit Personal, sind nur drei Beispiele die arbeitende Menschen an ihr psychische Belastungsgrenzen führen. Während Reich immer reicher und Arm immer ärmer wird, befindet sich der Mittelstand in einer Glaubenskrise. Nur die wenigsten glauben noch daran, mit ihrem Einsatz, denn sie seit Jahren zuverlässig Tag für Tag erbringen, das Steuer herumreißen zu können. Zu viel wird von „OBEN“ dagegen gewerkt, zu oft der Einsatz der Arbeiter und Angestellten infrage gestellt. Lob ist zu einem Luxusartikel geworden, während Tadel sehr leicht über die Lippen der Vorgesetzten kommt.

Die Zeichen stehen auf Sturm, wie ich in vielen Gesprächen in letzter Zeit erfahren habe.


Quelle: Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom#Charakteristische_Merkmale_und_Symptome
• man arbeitet nahezu pausenlos
o verzichtet auf Erholungs- oder Entspannungsphasen
o fühlt sich unentbehrlich und vollkommen
o um das darzustellen, entwerten Betroffene häufig andere Teammitglieder
o und machen sich so bei Kollegen unbeliebt
• der Beruf wird zum hauptsächlichen Lebensinhalt
• Hyperaktivität
• Nichtbeachten eigener Bedürfnisse
• Verdrängen von Misserfolgen
• Beschränkung sozialer Kontakte auf einen Bereich, zum Beispiel die Kunden, Partnervernachlässigung
• Erschöpfung
• chronische Müdigkeit
• Suche von Ablenkung und Trost in Alkohol, Tabak, Internet- und Computeraktivitäten, vielem Essen oder häufigerem Sex
• Konzentrationsschwäche
• Schlafstörungen
• Drehschwindel
• Angstzustände, Depressionen
Ursachen:
Die Ursachen für Burnout lassen sich v.a. im persönlichen, im sozial-, und organisationspsychologischen und im gesellschaftlichen Bereich finden. Bei all diesen genannten Feldern spielt insbesondere der Rollenkonflikt zwischen Wunschbild und Realität eine große Bedeutung. Ist die Diskrepanz zu groß, steigt die emotionale Enttäuschung stark. Eben diese Enttäuschung stellt die Grundlage der Krankheit dar.

Persönliche Ursachen: Der Belastung des Menschen durch seine Umwelt steht seine persönliche Widerstandsfähigkeit gegenüber.

Folgende persönliche Aspekte vermindern diese persönliche Belastbarkeit und begünstigen den Burnout:
Neurotizismus: Eigenschaften wie Ängstlichkeit, mangelnde Selbstachtung, Neigung zu Irritationen, Sorgen und Depressionen, Neigung zu Zwanghaftigkeit, Schuldanfälligkeit und ein labiles Selbstwertgefühl sind bei Ausbrennern auffällig.
Perfektionsstreben: Ausbrenner setzten sich oft zu hohe Ziele und haben Probleme, Kompromisse einzugehen. Das wirkt sich nachhaltig auf ihre Handlungsplanung und -bewertung aus.
Helfersyndrom: Es wird versucht, Versagenserlebnisse und versagte Zuwendung in der Kindheit nun durch die eigene soziale Tätigkeit zu kompensieren. Der Helfer gibt die Zuwendung, die er empfangen möchte. Personen mit dem Helfersyndrom versuchen, ihr labiles Selbstwertgefühl durch die Aufopferung an eine große Aufgabe und die damit verbundene Dankbarkeit vieler Hilfsempfänger zu stabilisieren.
Krankhafter Ehrgeiz: Menschen deren Selbstwertgefühl größtenteils auf ihren beruflichen Leistungen beruht, zeigen eine häufig krankhafte Sucht nach Erfolg. Diese wird meist durch die elterliche Erziehung geprägt, nämlich genau dann, wenn die Zuneigung und Liebe direkt von den vorgezeigten Erfolgen der Kinder abhängt.
Besondere persönliche Defizite: Eine schlechte Ausbildung, die Misserfolge provoziert und die Unfähigkeit, anderen Grenzen zu setzen, können den Burnout begünstigen.
ADHS-Betroffene sind generell einer erhöhten Burnoutgefahr ausgesetzt.

Wo das Ganze noch hinführen wird ... Wir werden es sehen.

www.steirerbua.at