Das Schönste beim Fussball die Bierstiefelrunden
Das Schönste beim Fussball die Bierstiefelrunden
jurgko

Erziehung & Kinder

Das Schönste beim Fussball die Bierstiefelrunden

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Nirgendwo wurde bei uns in Jena mehr getrunken, als nach den Fussbalspielen, die wir verloren hatten. Fast auf jeden Fußballplatz im Sportlerheim gab es eine Kneipe.
Nur unsere Jenaer Oberligaspieler, der einstigen höchsten DDR-Spielklasse, von Carl Zeiss, Jena, die siegten laufend und feierten danach ihre Bierfeste. Berühmter Ober- Schluckspecht war DDR-Nationalspieler Roland Ducke. Am Vorabend vor jedem Fußballspiel, ließ der sich voll laufen. So aufgetankt, lief dieser als Linksaussen mit seinen Fünfzig-Metersololäufen allen Gegenspielern davon und flankte in den Torraum. Am raffiniertesten aber waren seine Eckstösse, dabei bekamen die Bälle so einen Drall, dass mancher Ball unhaltbar  im Tor landete. Der Rolland war unser größtes Vorbild.
Jedoch wir hatten oft keinen Grund zum Feiern. Den wir mussten erst mal unseren Ärger von der Niederlage herunterspielen, besser gesagt hinunterspülen, damit wir wieder in Stimmung kamen. Dabei wurde auch unsere Stimmbänder strapaziert. War es ein gläserner Vierliterstiefel oder war es ein Fünfliter –Fußballstiefel, der  unsere Runde kreiste - Nach der Regel, der Vorletzte bezahlt. Schlimm war es, wenn als Nachfolgender, ein Glasbläser von der Schott-Firma sass, diese tranken bei Affenhitze schon tagsüber Billigbier. Das schwitzten die sofort wieder aus. Diese leerten oft mit zwei, drei Schlücken einen halb vollen Bierstiefel. Da musste der Vorletzte laufend bezahlen.
Wir grölten: „Trink Brüderlein, trink!“ „ Der Schnattermann ist da.“ Die alte Nettelbecken kann uns am Allerwertesten lecken, nein, so ähnliche wie Aschermittwoch lautete das ominöse Wort.

„Wetten, du trinkst den Bierstiefel nicht aus!“

provozierte mich unser Fussballtrainer, „Mune“. Leider war ich kein Schluckspecht, aber unser Trainer wollte 6 Stiefel  Bier bezahlen, wenn ich es schaffe. Ich fühlte mich bei  meiner Fussballehre gekränkt und schluckte und schluckte den Bierstiefel leer. Aber  sofort musste ich hinterher zur Toilette rennen und mich übergeben. Was ich nicht wusste, in dem Bierstiefel hatte ein Fußballfreunde einige Schnäpse geschüttet. Danach  hatte ich kein Appetit mehr auf Freibier.

Einarmiges Bierstiefelstemmen.

Nachdem wir auch nach dem Training unsere einarmiges Bierstiefelstemmen beendet hatten, verkündete unsere Trainer immer: “ Wehe, wer am Vorabend unseres Fussballspieles Bier trinkt, der wird von der Aufstellung gestrichen. Ich habe ein gute Spürnase!“
Nur die Spieler der zweiten Mannschaft hielten sich daran.
Jedoch zum Fußballspiel der ersten Mannschaft wurde immer die Säufermannschaft aufgestellt.