Kino & Fernsehen
Das A-Team: Kultserie der 80er Jahre
Als moderne Version von Robin Hood mischte das A-Team in den 80er Jahren die deutsche Fernsehlandschaft auf. Viele Fans sind der Serie bis heute treu geblieben.
„The A-Team“ gehört zu den TV-Ereignissen, die das Flair der guten, alten 80er Jahre wieder aufleben lassen. Damals bestand die US-amerikanische Fernsehwelt noch aus tollen Autos, knackigen Girls und dem Luxusleben der Millionäre. Alles war aus Sicht europäischer Fernsehzuschauer riesig, zumindest aber großartig. Die großen TV-Macher dieses 80er Jahre- Gefühls waren Leute wie Stephen J. Cannel, Mike Post und Glen A. Larson. Sie schufen Serien mit bis heute klangvollen Namen, beispielsweise „Ein Colt für alle Fälle“, „Knight Rider“ oder eben auch: „The A-Team“.
Das A-Team: Rahmenhandlung und Aufbau der Folgen
Die Vorgeschichte der Serie erinnert stark an das Robin-Hood-Motiv : Eine Eliteeinheit der US-Armee wird fälschlicherweise für einen Raubüberfall verurteilt und inhaftiert. Ihnen gelingt die Flucht. Seitdem von der Militärpolizei gejagt, setzen diese ehemaligen Soldaten nun ihre Fähigkeiten ein, um anderen ungerecht behandelten Menschen zu helfen.
Die einzelnen Folgen sind meist nach einem simplen Muster aufgebaut: Zunächst wird kurz die Situation der bedrängten Opfer dargestellt. Es erfolgt eine Kontaktaufnahme zum A-Team, welche natürlich unter allerhand Sicherheitsvorkehrungen geschieht. Hierbei brilliert George Peppard als Teamchef Hannibal Smith in erstaunlich vielfältigen Verkleidungen.
Hat sich das A-Team zum Eingreifen entschlossen, kreuzt es im Umfeld seiner Klienten auf und besteht eine erste (oft erfolgreiche) Konfrontation mit den Bösewichtern. Diese holen anschließend zum Gegenschlag aus. Das A-Team gerät in Bedrängnis und löst die gesamte Situation in einem actionreichen Finale zugunsten seiner Klienten.
Garniert werden viele Folgen durch Elemente aus der Rahmenhandlung, beispielsweise, wenn plötzlich die Militärpolizei auftaucht, so dass das A-Team quasi an zwei Fronten kämpfen muss.
Das A-Team und seine Hauptdarsteller
Colonel Hannibal Smith, gespielt von George Peppard:
Er ist der unumstrittene Anführer des Trupps und deutlich älter, als die übrigen Mitstreiter. Sein Markenzeichen ist eine stets präsente Zigarre. Hannibal Smith plant die riskanten Unternehmungen, deren erfolgreiches Ende er stets mit dem gleichen Satz kommentiert: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“. Er stellt meist auch den Erstkontakt zu neuen Klienten her. Legendär sind dabei seine Verkleidungskunst sowie sein schauspielerisches Talent. Letzteres lebt der Colonel nebenbei auch als Darsteller in Vergnügungsparks oder beim Filmdreh aus.
Die Figur des Colonels Hannibal Smith war für Schauspieler George Peppard seine letzte große und wahrscheinlich auch bekannteste Rolle. Gesundheitlich stark geschwächt, starb der Darsteller 1994.
Lieutenant Tempelton Peck, alias Faceman:
Tempelton Peck, meist kurzerhand „Face“ genannt, ist der smarte Typ der Truppe und achtet stets auf ein gepflegtes Äußeres. Aufgrund seines überzeugenden Auftretens (beispielsweise als reicher Sunnyboy, Vertreter oder Priester) kann er bis hin zum Flugzeug so ziemlich alles besorgen, was das Team gerade braucht. Im Kampf steht er durchaus seinen Mann, ist aber nicht überragend.
Schauspieler Dirk Benedict (eigentlich Dirk Niewöhner) ist dem Publikum zudem aus Produktionen wie „Kampfstern Galactika“, „Drei Engel für Charlie“, „Love Boat“ oder „Baywatch“ bekannt.
Sergeant B. A. Barracus, gespielt von Mr. T. (Lawrence Tureaud): B. A. ist die schillerndste Figur der Truppe. Als Techniker und Muskelprotz leistet er dem Team unschätzbare Dienste. Sein Markenzeichen ist enorm klotziger Goldschmuck, der ihn beim Kampf aber offenbar nicht behindert. B. A. hat meist scheinbar schlechte Laune, ist zugleich aber extrem kinderlieb. Dies zeigt sich auch darin, dass der finster dreinblickende Geselle sich in seiner Freizeit für Kinder und Jugendliche engagiert. Das größte Handicap des Sergeants liegt in seiner unüberwindlichen Flugangst, weshalb ihn die anderen Team-Mitglieder vor einem Flug stets heimlich betäuben müssen, um dann so zu tun, als ob sie das Ziel mit anderen Verkehrsmitteln erreicht hätten. Natürlich bemerkt der wieder erwachte B. A. regelmäßig, dass er übertölpelt wurde und reagiert entsprechend sauer.
Das typische Outfit von B. A. Barracus ist allerdings nicht auf die Serie beschränkt. Sein markanter Irokesen-Schnitt sorgte beispielsweise auch im Kinofilm „Rocky III“ für einen hohen Wiedererkennungswert.
Viertes Mitglied des A-Teams ist Captain H. M. Murdock. Er wird als Einziger nicht von der Militärpolizei gejagt, da er sich offiziell in einer psychiatrischen Klinik für Kriegsveteranen befindet. Grund dafür ist sein völlig durchgeknalltes Verhalten. Dabei bleibt unklar, ob Murdock dies nur vorgaukelt, da er im Kampf ein verlässlicher Mitstreiter ist. Die Militärpolizei ahnt allerdings, dass Murdock heimlich Verbindungen zum A-Team unterhält. Für die Unternehmungen muss Murdock jeweils kreativ aus der Klinik befreit werden. Er ist das Fliegerass der Truppe und kann offenbar jegliches Fluggerät ohne vorherige Einweisung bedienen. Dieser Umstand sowie sein nerviger Spleen machen ihn allerdings zum Lieblingsziel der schlechten Laune von B. A. Barracus. Doch gelegentlich wird auch klar, dass beide sich eigentlich mögen.
Captain H. M. Murdock wird verkörpert von Darsteller William Dwight Schultz. Eine seiner beiden deutschen Synchronstimmen gehört übrigens Hans-Georg Panczak, der dem Fernsehpublikum aus der ZDF-Serie „Der Landarzt“ hinlänglich bekannt ist.
Vom Quoten-Hit zur Kultserie
Als das A-Team 1987 über die deutschen Fernsehschirme flimmerte, wurde die seit 1983 produzierte Serie in den USA gerade abgesetzt. Im Pilotfilm ist übrigens in der Rolle des Tempelton Peck ein anderer Schauspieler zu sehen. Insgesamt kämpfte sich das A-Team durch fünf Staffeln, beziehungsweise 98 Folgen. Die meisten davon wurden zunächst im ARD ausgestrahlt. 1990 sendete RTL eine neu synchronisierte Fassung. Im Jahr 2010 kam nach einigen Querelen schließlich „Das A-Team – Der Film“ in die Kinos. Die Produktion erhielt allerdings keine euphorischen Kritiken. Sie konnte (u. a. aufgrund anderer Darsteller) nicht an das Flair der Ursprungsserie anknüpfen, welche aus einer familientauglichen Mischung verschiedener Erfolgszutaten bestand:
Trotz zahlreicher Schusswechsel, Prügelszenen und Autounfälle gab es in der Serie kaum Todesopfer, deren Schicksal zudem selten direkt gezeigt wurde. Auf diese Weise stellte „The A-Team“ eine gelungene Kombination aus Action, Spannung und Humor dar. Zahlreiche Fanseiten im Internet sowie gelegentliche Wiederholungen im Fernsehen bezeugen, dass diese Serie bis heute nichts von ihrem Reiz eingebüßt hat.