Probleme mit geschlossenen Deponien
Deponiprofilierung
Wenn eine Deponie geschlossen wird, müssen weiterhin über viele Jahre umfangreiche Folgeaufgaben bewältigt werden. Die Kosten für die bei einer Deponieschließung erforderlichen Nachsorgemaßnahmen wie z.B. einer Deponieprofilierung werden durch Rücklagen der Deponiebetreiber, öffentliche Fördermittel und Abfallbeseitigungsgebühren gedeckt.
Die Oberfläche der geschlossenen Deponie muss zunächst abgedichtet werden, damit Deponiegase nicht unkontrolliert austreten können und Niederschlagswasser nicht in die Deponie einzudringen vermag. Die Abdeckung der Deponie gegen eindringendes Regenwasser erfolgt häufig mehrschichtig, so dass eine Abkapselung z. B. der Abfälle auf einer Mülldeponie von der Umwelt sichergestellt wird.
Die unterhalb der Deponie befindliche Abdichtung sorgt dafür, dass keine Abfallbestandteile austreten und schließlich das Grundwasser verunreinigen können. In diese sogenannte Basisabdichtung im Deponiefundament ist ein Drainagesystem integriert, mit dem die Abführung von Sickerwasser sichergestellt wird. Bei älteren Deponien, die nicht schon zu Beginn ihrer Betriebszeit ein solches Drainagesystem erhielten, werden spätestens bei Stilllegung der Deponie entsprechende Nachsorge- und Sanierungsmaßnahmen erforderlich.
Deponieprofilierung
Die Oberflächenabdichtung einer Deponie gewährleistet den Abschluss des Abfalls nach oben, um den Austritt von Gasen und den Eintritt von Regenwasser zu verhindern. Dazu werden nach Schließung im Rahmen einer Deponieprofilierung auf dem Gelände unregelmäßige Oberflächenformen des Deponiekörpers zunächst verfüllt, so dass eine geglättete Kuppe entsteht. Auf diese Kuppe werden dann die verschiedenen Abdeckschichten aufgebracht. Dazu gehört zunächst eine Oberflächenschicht, die der Aufnahme und Ableitung von Deponiegasen dient. Danach werden eine mineralische und eine aus Kunststoff bestehende Dichtungsschicht angebracht. Es schließen sich eine der Entwässerung dienende Flächendrainige und eine Oberschicht an, die eine Rekultivierung des Landschaftskörpers ermöglicht. Unter Berücksichtigung landschaftsarchitektonischer Gesichtspunkte erfolgt bei der Deponieprofilierung zuletzt die Aufbringung von Mutterboden und eine entsprechende Bepflanzung.
Im abgeschlossenen Deponiekörper zersetzen Bakterien den Müll und bilden dabei Kohlendioxid und Methangas. Um diese Gase geordnet entweichen zu lassen, werden sog. Gasbrunnen eingebracht, die eine Gasabsaugung ermöglichen. Nach Absaugung können die Gase in Fernheizwerken einer wirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden.
Falls aufgrund der Geologie des Standortes erforderlich, bedarf das Deponiesickerwasser, das am Fundament der Deponie austritt, einer besonderen Behandlung, da sich im Sickerwasser aus den Abfallstoffen gelöste chemische Verbindungen befinden, die sich kaum biologisch abbauen lassen. Bei einer jährlichen Niederschlagsmenge von z. B. 750 mm wird von täglich 5 Kubikmeter Deponiesickerwasser je Hektar Deponiefläche ausgegangen. Die aus einer verdichteten Bodenschicht sowie Lehm, Beton und Kunststofffolien bestehende Basisabdichtung soll den Austritt von Sickerwasser und eine Verseuchung des Grundwassers vermeiden. In Sickerbrunnen aufgefangenes Sickerwasser sollte nach einer vor Ort stattfindenden Vorreinigung an eine Kläranlage weitergeleitet werden. Gleichzeitig muss im Rahmen eines Grundwassermonitorings die Qualität des Grundwassers z. B. hinsichtlich des Vorkommens von Schwermetall-, Chlorid-, Nitrat- oder Ammoniumsulfatlösung kontinuierlich untersucht werden.