Finanzen & Versicherungen
Der Handel mit Optionsscheinen
Der Optionshandel gleich im Prinzip dem Glücksspiel, wenn sich der Anleger nicht mit den Entwicklungen der Märkte auskennt. Denn im Prinzip ist ein Optionsschein eine Art Wette auf sinkende oder fallende Kurse bei Aktien, Edelmetallen, Rohstoffen oder Währungen. Mit einem Optionsschein kauft man die Möglichkeit, ein Wertpapier in einer bestimmten Zeitspanne oder an einem bestimmten Datum zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Die Chance, dass man mit seiner Einschätzung richtig liegt, betrifft im Grunde nur 50 Prozent, zumindest wenn die Entwicklungen an den Märkten außer Acht gelassen werden. Deswegen ist der Handel mit Optionsscheinen oder Warrants, wie sie auch genannt werden, eher etwas für Profis.
Die Hebelwirkung steigert das Risiko
Die Hebelwirkung ist eine gängige Praxis für viele Finanzprodukte. Durch einen Hebel wird der mögliche Gewinn oder auch Verlust eines Wertpapieres gesteigert. Kauft man zum Beispiel einen Optionsschein mit einem Hebel von fünf, wird die Differenz zwischen dem tatsächlichen Marktwert eines Wertpapiers und dem vorher vereinbarten Preis am Tag X verfünffacht. Hat der Anleger mit seiner Wette Recht behalten und geht seine Strategie auf, verfünffacht er durch den Hebel also seinen Gewinn. Im anderen Fall fällt der Verlust fünfmal so hoch aus. Der Hebel bei Finanzprodukten ist eine Erfindung der Wertpapierhändler, mit der realen Wirtschaft hat er nichts zu tun.
Was ist also von Optionsschein zu halten?
Optionsscheine gehören nach wie vor zu den beliebtesten Formen der Geldanlage. Durch den Einsatz eines entsprechenden Hebels, lassen sich enorme Gewinne erzielen. Die Laufzeiten sind stets kurz, sie betragen maximal zwei Jahre, in der Regel natürlich wesentlich weniger. Daher lässt sich mit einem Optionsschein Kapital in kurzer Zeit vervielfachen. Privathändler und Laien jedoch gehen mit dem Optionshandel ein entsprechend hohes Risiko ein. Als Geldanlage oder um Ersparnisse aufzubessern, ist der Handel mit Optionsscheinen daher nicht empfehlenswert. Was viele Anleger nicht bedenken ist, dass der Verlust nicht nur in der Preisdifferenz zum tatsächlichen Wert eines Wertpapiers bei Verkauf liegen kann. Selbst beim Handel ohne Hebel kann im schlimmsten Fall das ganze Kapital verloren gehen. Denn es gibt niemals eine Garantie dafür, dass der Optionsschein auch einen Käufer findet. So wird der Handel mit Optionsscheinen oft zum Totalverlust, weil der Optionsschein so wertlos geworden ist, dass er nicht wieder verkauft werden kann.