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Der schöne Mensch I
Der Konflikt vom Wunschbild des eigenen Körpers und dem tatsächlichen Körper
In unseren Köpfen existiert ein universalistisches Schönheitsbild. Schönheit ist ein Zeichen von sozialem Prestige.
Was heisst Schönheit?
Die Begriffsbedeutung hat viele Ursprünge:
- auf etwas achten
- im mittelhochdeutschen bedeutete es ansehnlich und rein sein
- im altsächsischen definierte man damit glanz
- schön sein ist auch zusammenhängend mit Schauen. Es ist ein visuelles Phänomen.
- Schönheit = etwas begehrenswertes
- schonend = behutsam behandeln. Es gibt eine Distanz zur Schönheit
Die Assoziationen mit der Schönheit sind die Attribute hell, klar = Verbindung mit Licht und Glanz = geblendet sein
Bis ins 19. Jahrhundert hinein, war die Schönheit nur für die Aristokratie, der Hochheit, dem Adel bestimmt und wurde hierin maßgeblich von Kritikern unterstützt. Danach entwickelte sich die Schönheit im Sinne des Klasensystems. Es galt der Spruch: "Wer Hunger hat, hat keinen Sinn für Schönheit."
Definitionsbeispiele:
Schönheit bedeutet Unversehrtheit und Vervollkommung.
Thomas von Aquin definierte in seiner summa theologica seine Vorstellung von Schönheit.
Marsilio Ficino erklärte in seinem Über die Liebe oder Platons Gemahl das zur Schönheit 3 Dinge gehören:
- Actus - aktiv sein, Lust empfinden
- Vivacitas - die Lebhaftigkeit als eine wunderschöne Momentaufnahme
- Gratia - die Anmut = hat mit Bewegung zu tun, die Art der elfenhaften Bewegung
Platon hingegen versteht unter dem Schönen eine Vermittlungsinstanz zwischen dem Göttlichen und dem Menschlichen, als eine Kompromißbildung zwischen oben und unten, dem Geistigen und dem Sinnlichen.
Edmund Burke veröffentlichte 1757 über seine philosophischen Untersuchung zwischen der Erhabenheit und dem Schönheit. Das Erhabene ist das Produkt von großen und furchterregenden Einflüssen der Natur. Um als schön zu gelten müssen 3 Kriterien zutreffen:
- die Größe = klein sein
- die Glätte = eine schöne, sanfte, glatte Frauenhaut besitzen
- die Delikatheit = die zarte Bewegung. Dem entgegengesetzt ist Rauhlichkeit nicht schön.
Hierbei handelt es sich zwar um eine ziemlich eingeschränkte aber dennoch sehr konkrete Definition.