In früheren Zeiten wurde auf der Ostalb Eisen abgebaut
Der Tiefe Stollen in Wasseralfingen
Wie eigentlich das ganze Schwabenländle ist Ostwürttemberg eine Metallgegend. Während jedoch in den meisten anderen Gegenden Eisen von jeher nur verarbeitet wurde, gab es in den alten Tagen in Ostwürttemberg, genauer gesagt auf der Ostalb auch eine Eisen schaffende Industrie. In dieser Gegend findet sich an vielen Stellen das so genannte Bohnerz, kleine Klümpchen aus Brauneisenstein, die man oft sogar vom Boden aufsammeln kann. An einigen Stellen auf der Ostalb wurde dieses Bohnerz nicht nur aufgesammelt, sondern auch danach gegraben. Da der Bohnerzabbau und seine Verhüttung jedoch recht wenig effektiv sind, lohnte sich das nur, solange Eisen noch sehr rar war und das selbst erzeugte billiger war als das von auswärts bezogene. So verschwanden die Bohnerzgruben und Eisenschmelzen auch mit dem Fortschreiten der Technik und des Verkehrswesens. Am Braunenberg bei Aalen jedoch, genauer gesagt, beim Stadtbezirk Wasseralfingen, einer ehemals selbständigen Stadt gibt es hochwertigere Vorkommen. Hier steht das Bohnerz in Form zweier recht ansehnlicher Flöze an, die bis weit in das zwanzigste Jahrhundert hinein genutzt wurden. So lange war Wasseralfingen, das zu dieser Zeit noch nicht nach Aalen eingemeindet worden war, eine richtige Bergbaustadt und besaß sogar ein Hüttenwerk. Aber auch am Braunenberg im Tiefen Stollen war der Eisenerzbergbau schon bald zum Tode verurteilt: Mit dem immer billigerem Transport per Schiff und Bahn kam besseres Erz aus dem Ausland. Wasseralfingen hatte zudem den Nachteil, das hier die Kohle zum Erz reisen musste und nicht umgekehrt, was billiger kommt. So verschwand zunächst die Verhüttung und eine Weile danach auch der Bergbau. Der Tiefe Stollen auf dem Braunenberg ist heute ein Besucherbergwerk mit einem Heilstollen für Leute mit Atemwegserkrankungen.