Über Lebens- und Autorenglück
Der Welt ein neues Konzept.
Da bist du ja wieder! Immer wieder schaffst du es, nachdem du unter mehr oder weniger belanglosen Infozetteln, Rechnungen, Werbung oder Artikeln verschwunden warst, wieder aufzutauchen. Plötzlich liegst du da, erinnerst mich, ermahnst mich, gibst mir ein gutes Gefühl.
Die Welt braucht ein neues Kozept
Manchmal machst du mir auch ein schlechtes Gewissen oder stürzt mich in Selbstzweifel. „Die Welt braucht ein neues Konzept“, dick unterstrichen, steht auf dir. Meine Vision, meine Illusion, mein Ziel, das ich, ja ich, erreichen will: „für alle - ohne Religionsbezug, aber auch als religiöser Mensch zu akzeptieren“ ist noch darunter zu lesen – auf dem Zettel, der sich immer wieder unverhohlen auf meinem Schreibtisch in mein Sichtfeld schleicht.
Dieser Zettel, er ist wie ein Spiegel von einem Teil von mir. Dabei spiegelt er mein Selbst immer wieder zwischen Optimismus und Pessimismus, zwischen Euphorie und Verzweiflung, zwischen Selbstüberheblichkeit und Ohnmacht, zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Ich weiß, dass auch eine einzelne Person etwas bewegen kann. Ich weiß, dass ich der Welt etwas zu sagen habe. Ich vertraue oft auf das Gute in den Menschen und in der Welt aber ich erlebe auch immer wieder, dass sich so wenig verändert, dass ich kaum etwas erreiche und dass mein Wirken im großen Wellengang der Zeit als klitzekleine Woge verebbt.
Die Welt will kein ein neues Konzept
"Was soll ich mit dir nur machen, du aufrührerischer Zettel meines gespaltenen Selbst?
Heute spiegelst du keine Euphorie, keinen Optimismus. Ich kann dich nicht mit einem fast liebevollen Lächeln zur Seite legen, denken, dass ich irgendwann dem Anspruch gerecht werde, den du an mich stellst. Gerne würde ich den Auftrag erfüllen, der sich mit dir verbindet, doch heute habe ich keine Kraft für Aktionismus. Zu tief sitzt die Enttäuschung über meine letzte Verlagsabrechnung. Mein jüngstes Buch „Glück ist Lebenslust. Erfüllt leben durch WohlFÜHLENwollen“ - es ist gut! Es beschreibt, was zurzeit in unserer Gesellschaft passiert und was passieren sollte. Es ist emphatisch geschrieben, nicht aggressiv, nicht überheblich. In einer der bislang nur wenigen Rezensionen heißt es: „Der besondere Verdienst des Buches ist es, nicht einfach eine platte Gesellschaftskritik zu beschreiben, sondern den Transfer in die ganz persönlichen Veränderungsoptionen eines jeden einzelnen anzubieten. Ein lesenswertes, weil im Grunde revolutionäres Buch.“ Ein größeres Kompliment kann einem Autor oder in meinem Fall, einer Autorin doch gar nicht gemacht werden. Und dennoch: ganze 7 (ja sieben!) Exemplare haben sich bislang verkauft.
Und da ermahnst du mich zu einem weiteren Buch, zu einem neuen Konzept für die Welt? Die will doch gar keins! Die Welt, die Gesellschaft, die Menschen in ihr, die wollen doch lieber weiter machen wie bisher. Selbst wenn sie sehenden Auges ins Unglück rennen."
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