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Design
Das englische Wort "design" hat seinen Ursprung im Lateinischen "designare" (= bezeichnen) und wird im Deutschen mit der Bedeutung "Gestaltung" oder "Formgebung" verwendet. Der Begriff fand zu Beginn des 19. Jahrhunderts Eingang in die deutsche Sprache, zunächst jedoch in Form des französischen Wortes "dessin". Die angelsächsische Form des Begriffs setzte sich hierzulande erst vor etwa 50 Jahren durch.
In der Alltagssprache ist mit dem Begriff in der Regel die optische Gestaltung eines Objekts gemeint. Bei dieser Auffassung werden aber eine Reihe von Anforderungen übersehen, die Design erfüllen muss. Design ist schließlich kein Selbstzweck, sondern bezieht sich auf einen Gestaltungsprozess, der sich an den Bedürfnissen des Menschen orientiert. Im Gegensatz zur Kunst folgt Design daher nicht selbst gesetzten Regeln oder Intentionen, sondern den Interessen derer, denen es dienlich sein soll. Design ist demzufolge zweckorientiert bzw. funktional. Damit diese Funktionalität gegeben ist, muss Design verschiedenen und manchmal auch widersprüchlichen Anforderungen gerecht werden: Ein gutes Design integriert Faktoren wie Funktion, Haltbarkeit, Ergonomie und Komfort und verbindet sie mit ästhetisch-gestalterischen Aspekten. Form und Funktion lassen sich daher nicht getrennt voneinander betrachten.
Je nach Funktion lassen sich verschiedene Disziplinen von Design unterscheiden. Diese Disziplinen dienen in der Praxis der Unterscheidung der speziellen Kompetenz von professionellen Designern und Design-Agenturen. Oft sind Designer allerdings in mehreren Disziplinen zugleich tätig.
Unter den verschiedenen Disziplinen ist wohl das Modedesign eine der bekanntesten. Wer kennt nicht die Namen der bekanntesten Modedesigner, die im Volksmund auch Mode-Zaren genannt werden? Häufig werden die Begriffe Modedesign (bzw. Fashion Design) und Bekleidungsdesign synonym benutzt, ungeachtet der Tatsache, dass der Begriff Mode nicht nur Bekleidung meint. Ebenfalls sehr geläufig ist auch das sogenannte Produktdesign oder Industriedesign. Produkt- bzw. Industriedesigner befassen sich mit der funktionalen Entwicklung und Formgebung industrieller Erzeugnisse, wobei ein gewisses Maß an Ingenieurwissen erforderlich ist. Beim Produktdesign handelt es sich also nicht nur um die optische Aufwertung von Produkten. Die Aufgabe des Produktdesigns ist vielmehr die Optimierung der Eigenschaften eines Produkts an sich, z. B. Ergonomie und Haltbarkeit. Beim Produktdesign unterscheidet man außerdem zwischen der Gestaltung von Konsumartikeln (Konsumgüterdesign) und von Investitionsgütern (Investitionsgüterdesign).
Ein weiterer Bereich ist das Grafikdesign oder Kommunikationsdesign. Auch diese beiden Begriffe werden häufig synonym verwendet. Beim Grafik- bzw. Kommunikationsdesign geht es primär um die Gestaltung medialer Produkte, also um Layout, Fotografie und Bildbearbeitung und Typografie. Dies geschieht unter Anwendung informations- und medientheoretischer Kenntnisse. Kommunikations- und Grafikdesigner sind häufig in der Werbebranche beschäftigt. Innerhalb des Kommunikationsdesigns spielt mittlerweile das Webdesign und das Interface-Design eine sehr große Rolle.
Neben den Disziplinen, die sich auf bestimmte Medien oder Produkte beziehen, nimmt das sogenannte Corporate Design eine besondere Stellung ein, da es verschiedene Designdisziplinen beinhaltet. Unter der Corporate Identity versteht man das Image, das Kunden und Fremde von einem Unternehmen haben. Das Corporate Design transportiert dieses Bild nach außen. Dies geschieht durch eine einheitliche Gestaltung von Logo, Bild- und Wortmarken, Geschäftsausstattung, Produktgestaltung und Marketing-Maßnahmen.