Unterschiedliche Bedeutungen rund um Devisen
Devisen und Devisenbonus
Devisen, Devisenausländer und Devisenbonus sind Begriffe, die unterschiedlich verwendet wurden oder werden.
Devisen
Es gibt einen Unterschied zwischen Devisen und Sorten, Bargeld gehört eigentlich nicht zu den Devisen, sondern zu den Sorten. Somit sind Devisen Bankguthaben und ähnliche Anlagen in ausländischer Währung. Die in der Umgangssprache übliche Gleichsetzung von Devisen und Sorten war in der DDR Bestandteil der offiziellen Sprache. Wer offiziell vorübergehend in ein westliches Land reisen durfte, bekam eine geringe Menge an Devisen mit, womit Bargeld in DM oder einer anderen westlichen Währung gemeint war. Der inoffizielle Umtausch von Sorten war in der Rechtsterminologie der DDR ein häufiges Devisenvergehen und für DDR-BürgerInnen reizvoll, da sie mit Devisen (also westlichem Bargeld) im Intershop Produkte einkaufen konnten, die es in normalen Läden nicht gab.
Devisenausländer, Deviseninländer
Deviseninländer ist, wer in Deutschland wohnt, Devisenausländer, wer nicht in Deutschland wohnt. Die Unterscheidung zwischen Deviseninländern und Devisenausländern ist nur im Steuerrecht von Bedeutung, da in Deutschland steuerpflichtig ist, wer im Inland wohnt. Die Staatsangehörigkeit spielt für die Einteilung in Devisenausländer und Deviseninländer keine Rolle. In der DDR waren Devisenausländer Gäste aus dem westlichen Ausland, die Devisen nach der Definition der DDR (also westliches Bargeld) hatten.
Ein bißchen Geld für den Devisenkauf verdienen
Devisenbonus
Der Devisenbonus ist eine frühere staatliche Zahlung für Exporte gewesen, in Deutschland wird er nicht mehr gewährt. In der DDR war der Devisenbonus der Besitz von Westgeld durch Urlauber, Geschäftsreisende oder auch mit Westgeld ausgestatteten Einwohnern. Die BürgerInnen der DDR konnten den Devisenbonus als Freunde und Verwandte von Westlern oder durch aktive Teilnahme am Schwarzumtausch erwerben.