Ein Wegweiser durch den Kaminofen-Dschungel
Die Auswahl des richtigen Kaminofens
Anfang April und immer noch keine Spur vom Frühling. Abgesehen davon, dass die ewige Kälte dann doch irgendwann aufs Gemüt schlägt, dürfte die kommende Heizkostenabrechnung auf jeden Fall saftig ausfallen. Selbst bei gleich bleibenden Energiekosten - die freilich nicht zu erwarten sind - macht sich die lange Heizperiode im Portemonnaie bemerkbar. Grund genug, um über einen Wechsel zu alternativen Heizquellen nachzudenken. Immer beliebter wird in Deutschland der Kaminofen. Die moderne Variante des offenen Kamins mit einer feuerfesten Scheibe davor sorgt für bezahlbare Wärme. Zudem ist der sprichwörtliche Platz am Ofen Treffpunkt für Familie und Freunde.
Wie erfolgt der Anschluss an den Kamin?
Wer mit der Anschaffung eines Kaminofens liebäugelt sollte einiges Bedenken. Zunächst ist zu klären, wie der Anschluss an den Kamin erfolgt. Ist kein Zug mehr frei, ist ein zusätzlicher Edelstahlschornstein oft die einfachste Variante.
Soll der Ofen wasserführend sein?
Bei einem Neubau kann der Kaminofen gleich mit eingeplant werden. In diesem Fall ist zu überlegen, ob der Ofen womöglich in einer wasserführenden Variante an das Heizungssystem angeschlossen wird. Der Kaminofen sorgt dann abends für gemütliche Wärme und heizt dabei schon das Duschwasser für den nächsten Morgen auf.
Muss der Ofen raumluftunabhängig sein?
Eine weitere Eigenschaft die sich in den Beschreibungen der Hersteller findet ist "raumluftunabhängig". Ein Ofen der raumluftunabhängig ist, kommt zur Verwendung, wenn das Haus, typischerweise ein gut gedämmter Neubau, eine sehr dichte Gebäudehülle hat. In diesem Fall können Druckunterschiede wie sie durch Lüftungsanlagen oder Dunstabzugshauben mit Außenluftablass verursacht werden können, zum Problem werden. Ist der Ofen raumluftunabhängig, dann hat er beispielsweise eine externe Luftzufuhr und eine extrem dicht schließende Tür. Er arbeitet somit komplett unabhängig von der Luft im Aufstellraum.
Welche Leistung soll der Ofen haben?
Wenn mit dem Schornsteinfeger geklärt ist, ob der Ofen ganz normal, wasserführend oder womöglich raumluftunabhängig sein soll, dann ist die Leistung der Kaminofens sorgfältig auf den Aufstellraum abzustimmen. Ein Kaminofen mit zu wenig Leistung kann genauso unangenehm werden wie ein Model mit zu viel Leistung. Ofenbauer empfehlen pro 15 Kubikmeter Wohnraum 1 kW Leistung.
Zu guter Letzt spielen Geschmack und das Portemonnaie eine Rolle. Billige Kaminöfen gibt es ab 300 €, nach oben ist die Preisskala offen. Wer ein vernünftiges Modell mit Ummantelung aus wärmespeicherndem Material (z.B. Speckstein) möchte, sollte schon mindestens 1500 € investieren. Die Investition zahlt sich bei der nächsten Heizkostenabrechnung aus.