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Die Borreliose Infektion wird oft nicht erkannt, häufig werden Borreliose Symptome als psychosomatisch eingestuft.

Die Borreliose-Infektion – eine häufig unerkannte Erkrankung

Schwindel, Schwächegefühle, Nackenschmerzen, Kopfschmerzen sowie weitere unspezifische Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf, ganz besonders wenn das Nervensystem betroffen ist. Scheinbar sind es gerade Erkrankungen, die zu neurologischen Ausfallerscheinungen wie Sehstörungen, Tinnitus und Schwindel führen, die von Ärzten allzu gerne als psychosomatisch eingestuft werden, nachdem durch die gängigen Routineuntersuchungen keine organischen Ursachen festgestellt werden konnten. Die Geschichten von Patienten, die jahrelang von einem Facharzt zum nächsten gegangen sind, ohne dass etwas festgestellt werden konnte, häufen sich. Die Diagnose lautet dann meistens: psychosomatische Erkrankung. Ein Urteil, mit dem Betroffene selten etwas anfangen können und das häufig sogar zu Selbstzweifeln und Depressionen führt. Bin ich am Ende selber schuld an meiner Krankheit? Bin ich dem Stress nicht gewachsen?


Eine dieser Erkrankungen, die häufig erst sehr spät oder gar nicht festgestellt werden, ist die Borreliose Infektion. Übertragen wird die Borreliose in den meisten Fällen durch eine Zecke, selten auch durch Mücken, Pferdebremsen oder Läuse. Borreliose wird über das Blut übertragen, theoretisch sind natürlich auch andere Übertragungswege wie beispielsweise eine Blutinfusion denkbar, jedoch extrem selten.
 

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Die Borreliose-Infektion – eine häufig unerkannte Erkrankung
Die Borreliose-Infektion – eine häufig unerkannte Erkrankung

Borreliose – Symptome einer heimtückischen Krankheit

Unmittelbar nach dem Zeckenbiss macht sich die Borreliose Infektion meistens durch einen bis zu handtellergroßen, roten Hautfleck um die Bissstelle oder auch eine ringförmige Hautrötung bemerkbar. Darüber hinaus sind die Anzeichen für eine Borreliose Infektion jedoch sehr unspezifisch, was dazu führt, dass die Krankheit häufig nicht erkannt wird. Im Allgemeinen werden drei Krankheitsstadien unterschieden, die jedoch nicht zwingend so auftreten müssen. Es kann durchaus vorkommen, dass eine Borreliose nach dem ersten oder zweiten Stadium spontan ausheilt, ca. die Hälfte aller Borrelioseinfektionen verläuft sogar völlig Symptomfrei. Die Inkubationszeit beträgt bis zum Auftreten der ersten Borreliose Symptome zwischen wenigen Tagen und mehreren Wochen. Bis sich typische Symptome des zweiten Stadiums zeigen, können viele Monate vergehen. Die Symptome des dritten Stadiums treten sogar oft erst nach mehreren Jahren auf. Da die Abstände zwischen den einzelnen Krankheitsschüben so groß sind, wird oft nicht an einen Zusammenhang mit vorherigen Erkrankungen gedacht.

Borreliose Symptome direkt nach der Infektion

Neben dem beschriebenen roten Fleck, führt die Borreliose im Anfangsstadium zu Symptomen, die einer Grippe ähneln. Häufig kommt es zu Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen. Auch Bindehautentzündungen und Gelenksentzündungen wurden schon als Borreliose Symptome beobachtet.
Patienten sollten jedoch wissen, dass es in 30 % der Fälle nicht zu einer typischen Hautrötung im Anfangsstadium kommt. Deswegen ist es immer sinnvoll, nach einem Zeckenbiss einen Arzt aufzusuchen, vor allem, wenn die beschriebenen Krankheitssymptome und ein allgemeines Krankheitsgefühl eintreten.
 

Die zweite Phase der Borreliose Infektion

In der zweiten Phase der Borreliose Infektion kommt es zu einer Streuung des Erregers im Körper. Meist treten Wochen bis mehrere Monate nach dem Zeckenstich brennende Nervenschmerzen in der Nähe der Bissstelle auf. Die Lymphknoten schwellen an und es kann sogar zu neurologischen Erscheinungen wie Lähmungen oder Gefühlsstörungen kommen. Selten wird auch das Herz in Form einer Herzbeutelentzündung befallen. In einigen Fällen wurde außerdem von rötlichen Hautgeschwüren berichtet.

Die chronische Borreliose Infektion

Im letzten Stadium wird die Borreliose Infektion chronisch. Zwischen der zweiten und dritten Phase können Monate oder auch Jahre liegen. Im späteren Verlauf sind die Borreliose Symptome besonders unspezifisch. Bei der sogenannten Lyme-Arthritis befallen die Borreliose Erreger vor allem die Gelenke und führen zu Gelenksentzündungen, die der Arthritis ähneln. Häufig wird die Borreliose Infektion in diesen Fällen auch mit einer Arthritis verwechselt. Prinzipiell kann jedes Gelenk betroffen sein. Das entzündete Gelenk schwillt an und es kann zudem zu Hautveränderungen über dem betroffenen Gelenk kommen, die Haut färbt sich blaurot und wird dünner.
Eine Borreliose Infektion kann jedoch auch das Nervensystem befallen (Neuroborreliose). In diesem Fall sind die Borreliose Symptome extrem verschieden, je nach dem welche Bereiche betroffen sind. Die Symptome reichen von Schwindel, Koordinationsschwierigkeiten, Gedächtnisverlust, Kopfschmerzen und Sehstörungen bis zu Hörschäden, Nackenschmerzen und Muskelverspannungen. Eine Neuroborreliose wird häufig nicht erkannt und als Halswirbelsäulenproblematik behandelt. Besonders wenn es zu starken Muskelverspannungen im Nackenbereich durch die Borreliose kommt, werden die Muskelverspannungen oft als Ursache für die neurologischen Symptome gedeutet und mit Krankengymnastik, Massagen und Psychotherapie behandelt.

Angela Michel