Zentralisation ist schlecht und das ganze Vorhaben wird zu teuer
Die große Geldverschwendung - der Flughafen BBI
Ein einziger Flughafen ist weniger sinnvoll als mehrere
Der neue Großflughafen (angesichts der Pannen und der absoluten Sinnlosigkeit des Baus ist Großfluchhafen ebenso richtig) Berlin Brandenburg International soll den bereits stillgelegten Flughafen Berlin-Tempelhof und den nach seiner Eröffnung stillzulegenden Flughafen Berlin-Tegel ersetzen; der bisherige Flughafen Berlin-Schönefeld geht teilweise in den neuen großen Flughafen auf. Hinsichtlich des Schönefelder Flughafens gelang dem Verkehrsverbund VBB vor einigen Jahren eine außerhalb Berlins kaum wahrgenommene versteckte Fahrpreiserhöhung: Während der Flughafen bis vor wenigen Jahren zum Tarifgebiet Berlin B gehörte, wurde er in das Tarifgebiet Berlin C umgestuft. Das entspricht zwar seiner geographischen Lage in Brandenburg und außerhalb der Stadtgrenzen, war aber weder kundenfreundlich noch zur historischen Einordnung des Airports Berlin-Schönefeld passend. In der DDR galt das Berliner Tagesvisum nur für den östlichen Teil Berlins und an den Übergangsstellen erhielten Besucher(innen) eine Karte mit den Stationen, bis zu welchen sie die Berliner S-Bahn nutzen durften. Dabei war Berlin-Schönefeld ausdrücklich als zulässig gekennzeichnet, auch wenn der Flugplatz schon damals zu einer Berliner Nachbargemeinde gehörte. Während andere Städte wie London, Paris oder auch die Kanarische Insel Teneriffa lieber zumindest zwei Flughäfen bauen, entscheidet sich das für seinen Größenwahn hinreichend bekannte Berlin für einen einzigen Flughafen und macht für den Neubau sogar zwei funktionierende Flughäfen platt (nicht drei, da Schönefeld ja teilweise in den neuen Großflughafen integriert wird). Abgesehen von den enormen Baukosten ist es extrem kurzsichtig gedacht, dass ein einziger Hauptstadtflughafen für die Abwicklung des Flugverkehrs sinnvoller als mehrere Flugplätze sein soll. Wenn es mehrere Flughäfen innerhalb einer Stadt gibt, kann bei Störungen ein Teil des Flugbetriebes zum anderen Flugplatz umgeleitet werden, während die Verwendung eines einzigen Start- und Landeplatzes den gesamten Berliner Flugverkehr bei einer schweren Betriebsstörung lahmlegt.
Braucht Berlin einen Großflughafen?
Dass die Hauptstadt eines Landes einen Flughafen benötigt, versteht sich von selbst. Aber drei funktionierende Flughäfen reichten eigentlich. Das Argument der Lärmbelästigung an den alten Berliner Flughäfen Tegel und Tempelhof zieht nicht, da sich exakt dasselbe Problem in anderen Berliner Stadtteilen und Brandenburger Städten und Gemeinden auch nach dem Neubau und der Eröffnung des BBI stellt. Falls die Lärmbelästigung in Tegel tatsächlich zu groß geworden wäre, hätte sich eine Beibehaltung des Schönefelder Flughafens und ein Ausbau des vormaligen sowjetischen Militärflugplatzes Sperenberg (Gemeinde Am Mellensee) angeboten. Dieser Flughafen verfügt über ein Anschlussgleis zum Bahnhof Sperenberg, die Bahnstrecke von Zossen nach Jüterbog über Sperenberg ist zwar für regulären Zugverkehr betrieblich gesperrt, wird aber als Draisinen-Strecke verwendet. Damit wäre eine Reaktivierung relativ leicht möglich, zudem hätte für Umsteiger eine Bahnverbindung zwischen den möglichen Berliner (Umland)flughäfen Sperenberg und Schönefeld leicht errichtet werden können. Interessanterweise zeigten mehrere Gutachten, dass sowohl hinsichtlich der Lärmbelästigung als auch bezüglich der Baukosten selbst die Komplettverlagerung des Berliner Flugbetriebes nach Sperenberg günstiger als der unsinnige Großflughafen in Schönefeld gewesen wäre – aber wie wir ja schon festgestellt haben, sind zwei kleinere Flughäfen für eine große Stadt besser als ein Riesenairport. Über eine Verringerung des Flugverkehrs kann ebenfalls nachgedacht werden, innerdeutsche Flüge nach Berlin sind auf Grund der hervorragenden Eisenbahnverbindung nicht nötig.