Gesundheit & Wellness
Die häufigsten Polypenarten
Polypen sind geschwulstartige Wucherungen an Schleimhäuten, die besonders häufig in den Nasenhöhlen, im Darm oder in der Gebärmutter vorkommen. Je nach Form unterscheidet man zwischen sessilen Polypen, die sich flächig entwickeln, und gestielten Polypen, die von einer relativ kleinen Basis aus in einen Hohlraum hinein wachsen und dabei das Aussehen eines Tropfen oder Pilzes annehmen können. Diese Veränderungen des Gewebes sind an sich gutartig, jedoch besteht insbesondere bei Darm- und Gebärmutterpolypen die Gefahr der Entartung hin zu einem Karzinom.
Nasenpolypen
Rund zwölf Prozent der Deutschen leiden unter Nasenpolypen. Diese entstehen in der Regel im Bereich der Nasennebenhöhle und wachsen dann in die Nasenhaupthöhle hinein. Sie kommen beispielsweise als Begleiterscheinung einer zystischen Fibrose vor, auch eine bakteriell oder viral verursachte chronische Entzündung der Nasenschleimhaut sowie eine verkrümmte Nasenscheidewand begünstigen die Entstehung von Polypen. Statistisch auffällig ist, dass viele Betroffene kein Aspirin vertragen.
Viele Nasenpolypen verursachen keine Beschwerden und können, da sie im Gegensatz zu Darm- oder Gebärmutterpolypen kaum je entarten, unbehandelt bleiben. Größere Nasenpolypen können sich durch folgende Symptome bemerkbar machen:
- erschwerte Atmung durch die Nase
- Verlust des Geruchssinns
- Kopfschmerzen
- Schnarchen
- nasal klingende Stimme
- ständig laufende Nase
- eitriger Schnupfen
Da die Nasenatmung dazu dient, die Luft zu reinigen, zu befeuchten und zu erwärmen, kann es, wenn diese eingeschränkt ist und verstärkt durch den Mund geatmet wird, außerdem zu einer Infektion der oberen Atemwege bis hin zur Bronchitis kommen.
Wenn solche Beschwerden auftreten, können cortisonhaltige Medikamente das Wachstum der Polypen aufhalten; unter Umständen wird jedoch auch eine operative Entfernung nötig.
Darm- und Gebärmutterpolypen
Im Gegensatz zu Nasenpolypen, die in jedem Alter entstehen können und auch schon im Kindesalter vorkommen, sind Darm- und Gebärmutterpolypen eine Erscheinung, die gehäuft in der zweiten Lebenshälfte auftritt. Während das Risiko für Darmpolypen im Bereich von Dick- oder Enddarm mit dem Alter steigt, sind von Gebärmutter- und Gebärmutterhalspolypen vorrangig Frauen in den Wechseljahren betroffen, was einen hormonellen Einfluss auf deren Entstehung wahrscheinlich macht.
Gemeinsam ist beiden Polypenarten außerdem, dass sie sich oft durch keinerlei Symptome bemerkbar machen. Sie werden deshalb meist durch Zufall oder im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen entdeckt. Letztere sind dringend zu empfehlen, da sowohl Darm- als auch Gebärmutterpolypen entarten und sich zu Krebs entwickeln können. Die Wahrscheinlichkeit einer Entartung ist desto höher, je größer die Polypen sind; eine frühzeitige Entdeckung kann somit die Entstehung einer Krebskrankheit verhindern.
Die Darmspiegelung (Coloskopie) erfolgt ebenso wie die Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) mittels eines Endoskops. Die dabei aufgefundenen Polypen sollten aufgrund der von ihnen ausgehenden Gefahr vorsorglich entfernt werden, was meist gleich während der Spiegelung möglich ist.
Quellen
- http://de.wikipedia.org/wiki/Koloskopie
- http://www.polypen.org/