Die Presse im Havelland
Die Presse im Havelland
Rincewind64

Keine überparteiliche Presse im Havelland

Die Presse im Havelland

Welche Aufgabe hat eigentlich die Presse, vor allem die Printmedien? Im Landespressegesetz heißt es dazu. § 3 Öffentliche Aufgabe der Presse Die Presse erfüllt eine öffentliche Aufgabe, wenn sie in Angelegenheiten von öffentlichem Interesse Nachrichten beschafft und verbreitet, Stellung nimmt, Kritik übt oder auf andere Weise an der Meinungsbildung mitwirkt. Ja, es gibt natürlich andere Paragraphen, die das ganze auch eingrenzen. Man darf ja nur nicht alles Schreiben, vor allem wenn die Fakten nicht stichhaltig sind . Ich bin immer mehr der Meinung, das unsere Presse im Havelland dieser Aufgabe nicht mehr nachkommt. Für mich bedeutet das Thema, das auch mal kritisch über die Politik im Havelland berichtet wird. Das ist nicht der Fall. Da wird relativ belanglos über die Ereignisse berichtet. Hauptsache die Politiker sind in positiver Pose zu sehen, wie sie einen Fördermittelbescheid überreichen oder eine Grundstein legen. Die MAZ ist schon lange kein überparteiliches Presseorgan mehr. Von wegen Neutralität. Aber kein Wunder, lebt man inzwischen doch hauptsächlich von den Anzeigen. Tja, und da ist man halt erpressbar. Jüngstes Beispiel ist der Fall Matthias Beigel, Kandidat für den Fraktionsvorsitz der SPD Schönwalde. Die MAZ hat hier elegant etwas zur Herkunft des Herren in ihrem Artikel verschwiegen. Ja Herr Beigel hat schon für Frau Simonis gearbeitet und zwar als Referent. Interessanter wäre aber gewesen, warum er seine Stelle verloren hat. Stand er doch im Verdacht Leute bespitzelt zu haben oder zur Bespitzelung aufgefordert zu haben. Immer weiter auf die nächst unter Ebene abgeschoben soll Herr Beigel anscheinend langsam als Kommunalpolitiker wieder aufgebaut werden. Dies zu verhindern ist sicherlich nicht Aufgabe der Presse. Der Bevölkerung aber wichtige Fakten zur Meinungsbildung vor zu enthalten finde ich grob fahrlässig. Ich glaube schon, dass die Öffentlichkeit ein Interesse an solchen Themen hat. Obwohl anwesend berichtet die MAZ nicht über Dinge aus den Gemeindevertretungen, wie die Begrenzung von Bürgerfragestunden, oder wie der Wille der Bürger erstmal ignoriert wird. Gemeindevertreter äußern sich abfällig über die fragenden Bürger. Die Liste ist lang, Türmen sich auf meinem Schreibtisch noch andere Themen, über die unbedingt mal berichtet werden muss. Keine Stimme der hiesigen Presse empört sich darüber. Kritische Leserbriefe werden selten veröffentlicht. Das ist aber auch nicht der Punkt. Lieber wäre es mir, wenn man aus der Information des Leserbrief Schreibers einen Artikel macht, der solche Themen wie oben aufgeführt, kritischer betrachtet. Der Versuch eines Leserbriefschreibers endet meistens mit einer Pauschalantwort, wie z.B. enthält subjektive Meinung oder ist zu lange her. Also noch mal. Die regionale Presse schreibt nichts, was die regierenden Parteien in einem schlechten Licht erscheinen lässt und traut sich nicht den Damen und Herren mal auf die Füße zu treten. Also was tun? Eine Alternative bei den Printmedien ist nicht in Sicht. Also werden meine Freunde und ich in Zukunft das Internet nutzen um einen Gegenpart zu liefern. Erste Erfolge zeigen sich schon und das Interesse wächst. Es gab schon viel Zuspruch. Wir freuen uns auf weitere Unterstützung. Es wird höchste Zeit, das sich was ändert und ja, ich bin Pirat. Uwe Abel