Gesellschaft
Die Scheinheiligen Teil 1: Alice Schwarzer – Scheinheiligkeit in höchster Vollendung
Den einen gilt sie als die Männerhasserin Nummer eins, anderen als die Oberemanze. Einige Menschen glauben sogar tatsächlich noch, dass Alice Schwarzer der weiblichen Gleichberechtigung mehr genützt als geschadet hat.
Egal, wie man über sie denkt, Alice Schwarzer sorgte schon immer für Diskussionsstoff. Gegen Kinderschändung, aber für Abtreibung zu sein, bedarf beispielsweise schon eines gesunden Selbstbewusstseins. Das Portal WikiMannia wirft Alice Schwarzer anhand konkreter Beispiele zudem ein ungeklärtes Verhältnis zur Gewalt vor. Unvergessen ist auch ein Fauxpas aus den 1970er Jahren, als Schwarzer eine Jüdin als Faschistin bezeichnete. Dennoch schaffte es diese seltsame „Frauenrechtlerin“, eine Art moralische Instanz zu werden. Zweimal erhielt sie zudem das Bundesverdienstkreuz.
Groß war daher die Häme, als herauskam, dass Alice Schwarzer Steuern hinterzogen hatte. Ordnungsgemäß in Deutschland versteuertes Geld brachte ihr seit Jahrzehnten satte Zinsen in der Schweiz, natürlich ohne weitere, deutsche Steuerbelastungen Doch die Frau mit dem unverfrorenen Gemüt holte schnell zum Gegenschlag aus: Alle anderen sind ja so gemein zu ihr! Immerhin habe sie nur aus Angst vor ihren deutschen Kritikern Geld in die Schweiz geschafft. Ihre Privatsphäre sei zudem verletzt worden und außerdem habe sie ja rechtzeitig Selbstanzeige erstattet und Steuern nachgezahlt.
Juristisch ist die Frau damit tatsächlich aus dem Schneider. Moralisch hingegen nicht. Nachgezahlt hat sie nur für die letzten (juristisch noch relevanten) zehn Jahre. Den unrechtmäßigen Gewinn aus dem davor liegenden Zeitraum hingegen hat sie natürlich behalten. Der deutsche Staat belohnte sie dafür mit Straffreiheit. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Frau Schwarzers Verfehlungen ausgerechnet durch die Steuerhinterziehung eines Mannes (Ulli Hoeneß) so schnell aus den Schlagzeilen gerieten.
Doch Häme oder auch sachliche Kritik helfen bei dieser Frau längst nicht mehr. In ihrem Fall gibt es nur eine angemessene Reaktion: Ignorieren wir sie! Wenn die selbstverliebte Alice Schwarzer für ihre kruden Theorien kein Publikum mehr findet, ist dies mehr Strafe, als ein lebenslanger Gefängnisaufenthalt.
Quellenauszug:
Magazin FORUM vom 28. 02. 2014
süddeutsche.de