Gesellschaft
Die Selbstbefriedigung aus Sicht der Kirche und der Wissenschaft
Dass sich die Kirche und die Wissenschaft in vielen Punkten uneinig sind, ist weithin bekannt. Die Masturbation stellt da keine Ausnahme – ganz im Gegenteil. Hält die Kirche teilweise noch an sehr alten Gedankenformen fest und betrachtet die Selbstbefriedigung als krankhaft und gotteslästerlich, sieht die Sexualforschung die Masturbation als Teil der menschlichen Entwicklung.
Im Rahmen eines Textauftrages über Keuschheitsgürtel fand ich heraus, dass im 19. Jahrhundert dieses Utensil eine wahre Hochzeit erlebte. Wer meint, es ginge um die Enthaltsamkeit und Treue der Ehefrau liegt falsch. Die Gürtel aus Leder und Eisen wurden jungen Menschen verpasst, um sie vor der krankhaften Selbstbefriedigung zu schützen! Die Masturbation wurde von der Kirche regelrecht verteufelt. Ich war, gelinde gesagt, sprachlos. Schon nach kurzer Suche im Internet fand ich heraus, dass sich die kirchlichen Ansichten zu diesem Thema kaum verändert haben.
Die Kirche und deren Ansicht zur Selbstbefriedigung
Schon der erste christliche Blog, den ich öffnete, enthielt unter vielen anderen haarsträubenden Erkenntnissen folgende Aussage:
„Von der Selbstbefriedigung sind primär (aber nicht alleinig!) erzieherisch vernachlässigte Kinder, die bereits unter Schuldgefühlen leiden und Kinder mit Minderwertigkeitskomplexen betroffen.
Die Auswirkungen der Selbstbefriedigung sind oft Verlust an Selbstwertgefühl, bzw. der Selbstachtung, Selbst-Verdammnis, anschließende Verzweiflung, Neurosen und unter Umständen ggf. Impotenz.”
Naja ... etwas Kopfkino aus meiner Pubertät zeigt ganz deutlich, dass es demzufolge um mein persönliches Seelenheil gar nicht gut gestellt ist. Zumindest sollte ich ein zitterndes Häufchen Elend sein, dass von einem ganzen Bündel Neurosen geplagt wird. Wie alle meine guten Freunde und Freundinnen auch. Komisch ist, dass wir fast alle verheiratet sind und Familien haben. Ohne Ausnahme stehen wir mit beiden Beinen im Leben und es geht uns gut – trotz Masturbation.
Masturbation aus Sicht Wissenschaft
Sexualwissenschaftler können aufgrund zahlreicher Untersuchungen und basierend auf täglich millionenfachen Selbstversuchen von Probanden auf der ganzen Welt ganz klar Folgendes belegen: Selbstbefriedigung ist nichts Schlimmes! Masturbation verursacht weder Lepra noch Hirnschwund und ist nicht der erst Schritt in Richtung Einzelhaft wegen Sexualverbrechen. Das Gegenteil ist der Fall. Onanie gehört zur normalen Sexualentwicklung und ist Teil der eigenen Selbstentdeckung – dies gilt für Männlein und Weiblein gleichermaßen. Natürlich gibt es Menschen, die sexuell gestört sind und deren übermäßige Selbstbefriedigung (meist in der Öffentlichkeit) eine Auswirkung diese Störung ist – aber ganz bestimmt nicht die Ursache. Selbst der Gebrauch von Sexspielzeug wird immer salonfähiger. Frauen sind diesbezüglich unbefangener als Männer! Es gibt viele Webseiten, die Dildos oder Künstliche Vaginas im Vergleich (Übersicht zu den schnellen Lustspendern auf kuenstliche-vagina.com) darstellen und die über Selbstbefriedigung offen informieren.
Danke für das Foto
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