Finanzen & Versicherungen
Die Selbstbeteiligung in der privaten Krankenversicherung - für wen ist sie interessant?
Private Krankenversicherungen bieten die unterschiedlichsten Tarife an. Immer wieder ist im Zusammenhang mit der privaten Krankenversicherung von einer Selbstbeteiligung die Rede. Was ist darunter zu verstehen? Versicherte können mit ihrer privaten Krankenversicherungen einen Selbstbehalt vereinbaren, um ihre monatlichen Beiträge zu reduzieren. Grundsätzlich bedeutet dies, dass Versicherte alle Behandlungskosten bis zum Erreichen der Selbstbeteiligungsgrenze innerhalb eines Jahres aus eigener Tasche bezahlen und die Versicherung erst für Kosten aufkommt, die über diesem Betrag liegen. Bei einer privaten Krankenversicherung ohne Selbstbeteiligung zahlt die Versicherung hingegen alle entstehenden Kosten.
Die verschiedenen Varianten der Selbstbeteiligung in der privaten Krankenversicherung
Wie die Selbstbeteiligung gestaltet wird, ist von Tarif zu Tarif verschieden. Grundsätzlich wird zwischen drei Varianten unterschieden. Die erste Möglichkeit ist die generelle Selbstbeteiligung. Bei dieser Variante müssen alle Kosten bis zur Höhe der Selbstbeteiligungsgrenze von dem Versicherten gezahlt werden, unabhängig davon, um welche Leistungen es sich handelt. Allerdings sind auch bei diesem Modell normalerweise Vorsorgeuntersuchungen von der Selbstbeteiligung ausgeschlossen.
Ganz anders ist das Modell der behandlungsbezogenen Selbstbeteiligung. Hier bezieht sich die Selbstbeteiligung ausschließlich auf bestimmte Leistungen, meistens auf alle ambulanten Behandlungen oder auch auf zahnärztliche Leistungen.
Die dritte Variante der privaten Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung ist die prozentuale Selbstbeteiligung. Bei solchen Tarifen erstattet die private Krankenversicherung dem Versicherten bis zum Erreichen der Höchstzuzahlungsgrenze nicht die gesamten Kosten, sondern nur einen bestimmten Prozentsatz wie zum Beispiel 70 %. Übersteigen die Kosten diese Grenze, zahlt die Versicherung natürlich den vollen Betrag.
Für wen lohnt sich eine private Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung?
Die Frage, für wen sich eine private Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung lohnt, ist nicht so leicht zu beantworten. Neben dem Alter und dem Gesundheitszustand des Versicherten kommt es auch auf die eigene Risikobereitschaft an. Manche Versicherte gehen jahrelang kaum zum Arzt, zahlen jedoch monatlich ihre Beiträge. Im Falle einer Versicherung mit Selbstbeteiligung hätten diese Versicherten sicher Geld gespart. Eine private Krankenversicherung mit Selbstbeteiligung sollte eher als eine Art Risikoabsicherung verstanden werden. Für einen Tarif mit Selbstbeteiligung entscheiden sich normalerweise vor allem junge und gesunde Menschen. Grundsätzlich kann man sagen, dass Versicherte, welche die Grenze der Selbstbeteiligung in jedem Jahr erreichen, von der Versicherung mit Selbstbeteiligung nicht profitieren. Darüber hinaus lohnt sich ein Tarif mit Selbstbeteiligung in erster Linie für Freiberufler. Denn bei Angestellten zahlt der Arbeitgeber schließlich die Hälfte der Krankenkassenbeiträge, was natürlich nicht für die Selbstbeteiligung gilt.