Missbrauch an Kindern WortWerk II
Ein bunte Mischung Lebensgeschichten
Auszug aus dem WortWerk Buch Eine bunte Mischung Lebensgeschichte II
Er ist mein Ein und Alles, jetzt wo Mama uns verlassen hat – für immer. Wir müssen jetzt stark sein und fest zusam-menhalten. „Du bist schon ein großes Mädchen, Agnetha, ich weiß ich kann mich auf dich verlassen, wir schaffen das auch ohne Mama.“ Um in den Nächten nicht so einsam zu sein, durfte ich in dem riesigen Ehebett schlafen. Ich konn-te mir damals gar nicht vorstellen jemals da hinein zu passen, alles um mich war so fürchterlich groß – oder war ich einfach noch so fürchterlich klein? Ist man mit sieben schon erwachsen? Ja, ich denke schon.
Ich gehe jeden Morgen alleine zur Schule, und wenn ich nach Hause komme, kann ich auch die Tür alleine öffnen, ich habe einen eigenen Schlüssel bekommen, so wie die Erwachsenen.
Wie der Gasherd funktioniert, weiß ich auch schon. Schalter rumdrehen, reindrücken und lauschen, wie es leise rauscht, dann mit dem Knipser einen Funken machen und dranhalten. Das Rühren im Essen darf ich nicht vergessen, sonst brennt es an.
„Papa? Warum sind wir nicht auch da, wo Mama ist?“
„Sie will alleine sein, sie will uns nicht mehr.“
„… und Alana? Warum kann meine Schwester Alana nicht bei uns bleiben?
„Alana will uns auch nicht mehr. Sie ist lieber bei Mama – aber Du, Du wirst mich nie verlassen kleine Agnetha – sag, dass Du immer bei Deinem Vater sein wirst.“
„Ja, wir werden immer zusammenbleiben, niemand wird uns je auseinander bringen.“
„So ist es gut, und jetzt sag, dass Du den Papa über alles auf dieser Welt liebst.“
„Ich hab Dich ganz doll lieb, Papa!“
Er drückte mich zärtlich an sich und küsste mich. Ich erschrak.
Papa du riechst so ekelig – nicht Papa, ich will nicht ge-küsst werden.
„Na, Kleines, warum drückst du mich weg? Du liebst doch deinen Papa, da darf man sich küssen. Komm Kleines, sei nett zu deinem Papa.“
Ich schaute an seinen Körper herab, der seitlich neben mir lag. Er war nackt.
„Sag Kleines, weißt du eigentlich, wo die Babys herkom-men?“, fragte er mich und sein muffig alkoholisierter Atem schlug mir ins Gesicht.
„Nicht Papa, ich bin müde, lass mich los.“ Ich drückte sei-nen behaarten und schweißklebrigen Oberkörper von mir, aber ich war zu schwach. „Schau, du darfst ihn auch mal anfassen“, hauchte er erregt und führte meine Hand. „Ich will nicht, lass meine Hand los.“ Dabei rückte er noch nä-her an mich rann. Mir stockte der Atem, mein Herz fing an zu rasen.
„Du willst doch nicht, dass der Papa traurig ist, oder? Komm schon sei ein braves Mädel.“
Ich fror mit einem Mal unendlich, mein Körper wurde von einer Gänsehaut überrollt, als er mein Hemdchen hochzog, meine Beine spreizte und den Slip zur Seite schob. Vorsich-tig berührte er mich. Ich wollte meine Beine wieder schließen, doch es war zwecklos, denn er schob seinen Ober-schenkel dazwischen. Er fing an seinen Penis zu massieren und erklärte dabei: „Wenn ich die Vorhaut so hin und her bewege, dann kommt eine weiße Flüssigkeit heraus und die macht dann Babys.“ Ich konnte nicht wegsehen, ich konnte nicht sprechen, mir wurde übel. Das ist ekelig, nein, ich will das nicht. Lass meine Hose in Ruhe, Mamaaa. Er rückte immer näher an mich ran, ich wollte das nicht mehr ertragen, ich rang nach Luft, doch der Papa merkte es nicht. Er stöhnte auf, ich wollte mich übergeben, doch die Angst ließ mich erstarren. „Wenn du die Beine weiter aus-einander machst und Dein Höschen weiter runter ziehst“, hauchte er mir entgegen, „dann kann ich dir zeigen, wie das weiße Zeug rauskommt.“ Ich wollte schreien, doch ich war wie gelähmt. … er kam immer näher. „Nein nicht, du tust mir weh, aua, das tut weh, aufhören, aua, nein, bitte, bitte aufhören. Papa nicht. „Ich weinte, aber das interes-sierte ihn nicht, er machte immer weiter, hechelte, stöhnte, bis er erschöpft zur Seite rollte und im nächsten Au-genblick laut schnarchte. Das war die letzte Nacht, die ich neben meinem Vater im Ehebett verbrachte, von da an hatte ich nur noch Angst vor ihm, besonders wenn er be-trunken war.“ Damals war ich sieben.