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Erziehung & Kinder

Ein Rückblick auf das eigene Leben – die Zeit in der Grundschule

Wenn man sich einmal an die Zeit zurückerinnert die hinter einem liegt wird einem oft erst bewusst wie viel man bereits erlebt hat. Viele Dinge sind passiert, viele Sachen die einen verändert und geformt haben. Man hat Menschen kennengelernt mit denen man durch Dick und Dünn gegangen ist. Andere haben einen hintergangen und oft in gefährliche Situationen gebracht. Hinzu kommen einige Dinge die man nie vergisst: Die erste Schlägerei, die erste Liebe, der erste Vollrausch, das erste Mal und der erste Gehaltscheck sind einige dieser Dinge. Dieser Artikel soll einen Einblick in meine Erfahrungen und mein Leben geben. Eventuell gibt es Menschen die Parallelen zu meinem Leben haben und sich in diesem Artikel wiederfinden. Es geht einfach um einen Bericht wo man war, wie man dahin gekommen ist und wo man nun gelandet ist. Eine Art Rückblick auf das eigene Leben.

Die Grundschule – der Start von langen Freundschaften

Der erste Tag in der Schule war wohl einer der aufregendsten Ereignisse in meiner frühen Kindheit. Es war wohl Sommer 1982 und meine Mutter meinte, dass bald ein neuer Abschnitt in meinem Leben beginnen würde. Ich war zu Beginn eher skeptisch und wollte einfach weiterhin im Kindergarten bleiben. Im Kindergarten gab es keine Sorgen oder sonstiges, Es war eine einfache und unbeschwerte Zeit. Die einzige Aufgabe die man hatte war regelmäßig draußen zu spielen und keinen Streit zu machen. Es gab regelmäßige Mahlzeiten, nette Betreuung und viele Spielsachen die einen den ganzen Tag beschäftigt haben bis man mittags beziehungsweise Abends abgeholt wurde. Bereits hier haben sich erste Freundschaften geknüpft. Eine Freundschaft die bis heute erhalten blieb hat hier seinen Ursprung, meine Freundschaft mit Bernd. Bernd hab ich mit vier Jahren das erste Mal getroffen und ich war total traurig als die Zeit im Kindergarten beendet war. Die Grundschule war kurz vor dem Anfang und ich musste mich auf diesen Abschnitt einstellen. Ich dachte ich würde Bernd nie wiedersehen aber wie das Schicksal so will wird man immer erneut überrascht. Auf der Willkommensfeier an der Grundschule habe ich tatsächlich Bernd wiedergetroffen. Glücklicherweise sind wir in dieselbe Klasse gekommen und haben die ersten Jahre zusammen verbracht. Neben Bernd und mir saßen noch zwei Jungs mit denen wir uns schnell angefreundet haben. Wir haben schnell eine Gemeinsamkeit gefunden, die Abneigung gegenüber der Lehrerin. Unsere Lehrerin hieß Frau Henkelsen. Allein dieser Name führt zu einem Schauer auf meiner Haut. Es war so eine extrem engstirnige und unfreundliche Frau, dass ich rückblickend mich fragen muss ob sie Kinder gehasst hat. Natürlich hat man tendenziell als junger Mensch eine reine und neutrale Einstellung gegenüber Schule. Viele neue Dinge und die Möglichkeit neues kennenzulernen ist für jedes Kind normalerweise eine Freude. Doch wenn die Klassenlehrerin die Mehrheit der Zeit mit schimpfen beschäftigt ist wird man schnell unglücklich. Ich hatte nach ungefähr drei Monaten bereits keine Lust mehr auf die Schule. Nachdem es mehrere Gespräche zwischen der Lehrerin und meinen Eltern gab dachte ich bereits, dass ich die Schule verlassen will. Doch auf einmal kam eine andere Lehrerin. Zehn Jahre später hatte ich erfahren, dass sich so viele Eltern beschwert hatten dass die Lehrerin entlassen wurde. Ihre Lehrkompetenzen waren wohl beschränkter als gedacht und dementsprechend hat der Direktor richtig reagiert. Mit der neuen Lehrerin war alles soweit in Ordnung und das Lernen in der Schule hat Spaß gemacht.

Der erste Streit – die Fäuste fliegen

Wie es unter Kindern in der Grundschule so ist gibt es auch immer ein Kräftemessen. Bernd und ich waren mal wieder an der Schaukel und hatten dort in der Pause schön gespielt. Wir haben versucht höher als die anderen zu schaukeln und haben unser Bestes gegeben. Letztendlich waren wir zwar nicht am weitesten gekommen aber wir hatten unseren Spaß. Auf einmal wurde Bernd angerempelt ohne einen Grund. Natürlich war man erst einmal genervt und ich hab meckernd nachgefragt was der Mist soll. Drei Jungs, die nicht gerade freundlich aussahen und zwei Klassen über uns waren, drehten sich um und meinten wir sollten uns nicht beschweren sonst gäbe es Ärger. Wie man es so kennt hat sich das ganze gesteigert. Nach einem hitzigen hin und her flog die erste Faust von einem der drei Jungs in den Bauch von Bernd. Ich hab sofort versucht ihm zu helfen und denjenigen auch in den Bauch geboxt. Das ganze nahm seinen Verlauf. Letztendlich hatten Bernd und ich blaue Augen und ein paar Prellungen. Die ersten Auseinandersetzungen von vielen. Aber eins war mir wichtig, wir waren füreinander da. Natürlich gab es wieder viele Gespräche mit den Lehrern und den eigenen Eltern.

Unsere Eltern waren sehr unerfreut über unser Verhalten. Als jedoch herauskam, dass die anderen zu dritt waren und noch jeweils zwei bis drei Jahre älter war der Ärger in Wut umgesprungen. Es gab viele Telefonate und letztendlich sollten sich die drei Jungs bei uns entschuldigen. Unter Aufsicht der Lehrer, Eltern und deren Eltern haben wir uns letztendlich offiziell vertragen. Dies war aber wie man sich denken kann erst der Anfang von einer Reihe von Problemen. Es ist eben die Kindheit in der man um seinen Platz auf dem Pausenhof kämpfen muss. Wenn ich mich so an diese Zeit zurückerinnert wird mit klar, warum meine Mutter nach ungefähr zwei Jahren auf der Grundschule meinte, dass ich mich jetzt mehr auf die schulischen Erfolge konzentrieren solle und aufhören solle Streit mit anderen mit den Fäusten auszutragen. Sie wollte, dass ich eine gute Ausbildung oder sogar den Weg ins Studium schaffe. Damit dies jedoch Realität werden würde musste ich eine Menge ändern. Meine Noten waren keineswegs schlecht, aber sie waren auch noch lange nicht die Spitze. Dementsprechend habe ich versuch bis zum Ende meiner Zeit an der Grundschule mich zusammenzureißen. Konflikte wurde fortan außerhalb der Schulzeiten ausgetragen und der Fokus wurde von Blödeleien auf das Lernen um geschwungen. Zu Beginn war es für mich nicht einfach den Adrenalinkick auf dem Schulhof wegzulassen, letztendlich hatte jedoch meine Mutter recht, dass der Weg über das Lernen meinem Leben mehr bringen wird als die ewigen Streitereien auf dem Schulhof. Nach harten Anstrengungen reichte es immerhin für eine Empfehlung für das Gymnasium wo meine Laufbahn sich fortsetzte.