ChaosStern79

Kino & Fernsehen

Eine Kritik des Films "Slipstream Dream"

Für Cineasten vielleicht ein Geniestreich, für manche sicher schwer verdaulich

"Slipstream Dream" von und mit Anthony Hopkins

Wenn wir Independentfilme sehen wollen, wollen wir gern großartige Schauspieler sehen, die als Gangster eine Raststätte aufmischen. Wir wollen gern schicke Autos und leidende Menschen in glutheißer Sonne sehen. Wir wollen gern Filmästhetik sehen, die Musikvideos ähnelt. Wir wollen auch gern karikaturenhafte Figuren sehen, die auf bekannte Persönlichkeiten der Filmbranche anspielen. All das bietet der Film „Slipstream Dream“ von und mit – und sogar mit der Musik von - Anthony Hopkins in herausragender Qualität.
Warnen möchte ich aber all jene, die von einem Film erwarten, dass sie seine Handlung von der ersten Szene an verstehen. Das ist bei „Slipstream Dream“ einfach nicht möglich. Erst am Ende des Films wird eine lineare Interpretation möglich. Das kann ich dafür aber ganz sicher versprechen.
„Slipstream Dream“ ist ein Film, der ganz vom Thema Film handelt. Die Hauptfiguren sind allesamt Filmschaffende. Nur wird uns vorenthalten, was von dem, das gezeigt wird, sich in einem Film im Film oder gar in einer Fantasie abspielt. An einer Stelle fällt der Satz: „Hier ist alles Film“, und damit müssen wir uns bis fast zum Ende begnügen. Verschiedene Ebenen der Handlung werden immer wieder ineinander verschränkt und scheinen ineinander durchzubrechen. Eine plausible Auflösung gibt es, wie gesagt am Schluss. Das ist natürlich Cineasmus für Hartgesottene, zu denen ich mich zähle. Ich weiß durch diverse Kinobesuche, dass ich da nicht der Einzige bin.
Da mir wirklich verblüffende Szenen entgangen wären, was schauspielerische Leistung, Montage und Bildästhetik angeht, bin ich froh, mir „Slipstream Dream“ angesehen zu haben, und möchte ihn eingeschränkt empfehlen. Den eigenen Geschmack sollte man bedenken, bevor man sich „Slipstream Dream“ ansieht.