Essen & Kochen
Eiszeit - Eiscreme & Co.
Pinguin müsste man sein. Den ganzen lieben langen Tag inmitten von riesigen Eisbergen sitzen und es sich gut gehen lassen. Keine Schweißränder, keine käsigen Füße, keine Mückenstiche, nur Eis, Eis, Eis und nochmals Eis. Andererseits, welcher Pinguin kann schon von sich behaupten von mehr als 20 verschiedenen Eissorten umgeben zu sein. Erdbeere, Kokosnuss, Pfefferminz, im Sommer herrscht in Eisdielen Hochkonjunktur. Vor rund 50 Jahren, als der Eismann noch kam, lag der pro Kopf verbrauch noch bei eineinhalb Litern pro Jahr. Im vergangenen Jahr verschleckte jeder knapp 8 Liter Eis, womit wir gerade einmal im Mittelfeld liegen.
Ob Eiscreme, Einfacheiscreme, Milcheis, Rahmeis, Creme-Eis, Fruchteis, Fruchteiscreme, Sorbet oder Wassereis, die meisten Sorten werden aus Milch und Milchprodukten hergestellt. Über 500 Millionen Liter Milch werden jährlich dafür verbraucht. Sie wird mit anderen Zutaten wie Zucker, Früchte und Aromen gemixt, homogenisiert (nicht mischbare Bestandteile mischen) und pasteurisiert (haltbar machen). Zum Schluss läuft dieser Milchmix beim so genannten Freezen, durch Kühlrohre, an deren Wänden die Masse sofort gefriert. Die gefrorenen Schichten werden abgeschabt und mit Luft aufgeschlagen, damit das Eis lockerer wird.
Angeblich wussten schon die Chinesen vor 5000 Jahren, wie man Speiseeis zubereitet. Aber noch bei den Griechen, ein paar Jahrhunderte später, war der Genuss von Eis aus Fruchtsaft, Wein und Honig nur wenigen Auserwählten vorbehalten. Schnee und Eis waren in der damaligen Vorstellung die Speisen der Götter. Dass der römische Kaiser Nero all zu viel von sich hielt, ist nicht gerade unbekannt. Für sein spezielles Eisvergnügen ließ er sich Gipfelschnee aus den Alpen herbeischaffen und diesen mir Honig, Zimt und Rosenwasser verfeinern. Dazu wurden Datteln, Feigen und Mandeln gereicht.
Auch wenn im 14. Jahrhundert ein sizilianischer Zuckerbäcker die erste Eiskühltechnik erfand, blieb der Genuss von Gefrorenem als besonderes Privileg dem Adel vorbehalten. Von Frankreich aus kam schließlich das Speiseeis nach Deutschland. 1799 wurde das erste „Eiskaffee" in Hamburg von einem Franzosen eröffnet.
Der große Durchbruch kam schließlich Mitte des 19. Jahrhundert als Carl von Linde die erste Kältemaschine entwickelte und damit den Grundstein für den Kühlschrank legte.