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Erfolgreich initiativ (be-) werben
Nahezu fast alle Akademiker kommen in ihrem Berufsleben in die Lage, über eine Initiativbewerbung nachzudenken, sei es weil aktuell keine Stellen im Fachgebiet ausgeschrieben sind, ein Wusch-Arbeitgeber im Kopf herum kreist oder andere persönliche Gründe für einen (Orts-/Fach-)Wechsel sprechen. Eine große Gruppe sind sicherlich die Absolventen geisteswissenschaftlicher Fächer, die den Berufseinstieg suchen bzw. Akademiker, die interdisziplinär arbeiten und an Schnittstellen tätig werden. Diese Stellen sind zum einen rar gesät und zum anderen drängen auf eine Ausschreibung nicht selten hunderte gut qualifizierte Bewerber.
Im Kontext der Jobsuche sollte die Initiativbewerbung nicht überbewertet werden, sondern als das eingesetzt werden, was sie ist: ein geeignetes Instrument, um auf sich aufmerksam zu machen. Will heißen: Der Arbeitgeber erfährt, dass es Sie mit Ihren Kompetenzen und Fertigkeiten gibt, Sie sich für ihn interessieren und ihm Ihre Arbeitskraft (im Zuge entsprechender Gegenleistung) anbieten.
Die erfolgreiche Initiativbewerbung dient zunächst einem Zweck: Kontaktaufnahme des Arbeitgebers. Es geht damit um den gleichen Schritt, der einer Stellenausschreibung folgt - das persönliche Gespräch mit dem Arbeitgeber. Als Bewerber stehen Sie damit vor zwei Herausforderungen: Es gilt potentielle Arbeitgeber zu identifizieren, die meine Arbeitskraft benötigen könnten, um dann mit einer Bewerbung sein Interesse an meiner Person zu wecken.
Arbeitgeber finden
Nicht jeder Arbeitgeber "freut" sich über eine Initiativbewerbung. Politische Stiftungen, Öffentliche Einrichtungen und Institutionen, die ihre Stellen offen ausschreiben (müssen), zählen mit Sicherheit dazu. Dies sollte bei der Auswahl potentieller Arbeitgeber bedacht werden. Unerwünschte und oftmals in hoher Anzahl (denn auch andere Mitbewerber sind auf diesen Gedanken gekommen) zugesandte Bewerbungen, etwa an städtische Kunst- und Kultureinrichtungen bewegen sich auf dem schmalen Grad der "ABM-Maßnahme" für Personaler. Ist diese dann noch ungenau im Arbeitsbereich/-gebiet bleibt der Name des Bewerbers mit fadem Nachgeschmack hängen. Und spätestens dann ist das Pulver für zukünftige Ausschreibungen verschossen.
Als Bewerber müssen Sie potentielle Arbeitgeber aus der großen Masse herausfiltern, die für Ihre Ziele in Frage kommen. Das Internet hält viele Informationen bereit. Listen mit ansässigen Firmen am Wohnort finden Sie regelmäßig auf den Seiten größerer Städte; Branchenverzeichnisse helfen ebenfalls bei der Recherche. Interessant sind auch ältere, bereits abgelaufene Stellenanzeigen. Diese belegen, dass Bewerber in diesem Bereich bereits gesucht wurden. Auch so eine Stelle kann wieder zur Disposition stehen. Firmen erweitern zudem ihre Geschäftsfelder, expandieren etwa ins Ausland. Anregungen und Ideen bieten sich zumeist auch in Tageszeitungen, im Wirtschafts- und Regionalteil. Schauen Sie sich den Internetauftritt genau an. Informieren Sie sich über Ausrichtung, Geschäftsfelder und mögliche Einsatzfelder.
Wie aber erkennen, ob dieser Verband, Verein oder das Wirtschaftsunternehmen Initiativbewerbungen zulässt? Internetauftritt, soziale Netzwerke und Recherche im Netz bringen diese Informationen zumeist zu tage. Nehmen Sie mit den Ansprechpartnern der Karriere-Seiten Kontakt auf, worauf Sie sich im Anschreiben später wiederum beziehen können. Sicherlich gilt, dass je größer ein Unternehmen ist, je eher verfügt es über eine eigene Personalabteilung, die Initiativbewerbungen akzeptiert und Kapazitäten für deren Bearbeitung auch hat.
Und überlegen Sie vorher genau, in welchen Arbeitsbereichen Ihre Fachkraft möglicherweise gebraucht wird. Informieren Sie sich über diese Abteilung(en) sehr genau, lesen Sie Mitteilungen, Nachrichten und Firmen-Blogs. Eine gute Vorbereitung ist hier der Schlüssel zum Erfolg.Worauf es ankommt
Eine Initiativbewerbung macht nur dann Sinn, wenn Sie ihre gewünschte Tätigkeit klar beschreiben können. "Als Mitarbeiter/in bei Firma XY tätig werden" reicht bei Weitem nicht aus. Wirklich niemand auf der Arbeitgeberseite will diese Informationen hinsichtlich Arbeitsfeld und -bereich aus dem CV rauspicken müssen. Zudem wirkt eine solche Bewerbung unpersönlich, orientierungslos und offenbart tatsächlich die Verzweiflung des Bewerbers nach vielen vorherigen Absagen. Denken Sie hier an die durchaus beliebte Frage im Bewerbungsgespräch, warum Sie ausgerechnet bei diesem Arbeitgeber mit Verantwortungsbereich XY tätig werden wollen! Die eigentliche Stellenbezeichnung steht nicht fest, daher ist es auch nebensächlich, ob Sie im Titel schreiben "Bewerbung als Mitarbeiter/Koordinator/Referent/Verantwortlicher für XY". XY ist hier jedoch wichtig, denn das muss im Text des Anschreibens näher ausgeführt werden.
Gewünschte Aufgaben(-bereiche), Tätigkeiten sind zu beschreiben - und zwar sehr genau. Vermeiden Sie Formulierungen, wie etwa "möchte/kann ich", "würde". Benennen Sie stattdessen klar Ihre Aufgaben, Einsatzfelder und was Sie dafür mitbringen. Begründen Sie Ihre Entscheidung für den Arbeitgeber, finden und nennen Sie gewinnende Argumente, die Sie auszeichnen und den Nutzen für das Unternehmen klar herausstellen. Warum nicht mal selbstbewusst beginnen: "Es gibt drei gewichtige Gründe, die mich als PR-Referentin für Ihr Unternehmen empfehlen." An dieser Stelle zählen Sie kurz und knackig (!) Ihre drei Punkte auf.
Viele Informationen, die auch gute Anknüpfungspunkte für die Kontaktaufnahme bieten, ergeben sich aus Unternehmensnachrichten, Meldungen und Mitteilungen. Ist beispielsweise das Wirtschaftsunternehmen an zweiter Marktposition, dann können Sie durchaus damit werben, dass Sie dazu beitragen, dass es sich an erster Stelle positioniert. Was hier durchaus als selbstbewusstes Auftreten gilt, ist bei einem sozialen Verein völlig fehl am Platze. Dieser hat natürlich ganz andere Ziele und dementsprechend sollten Sie ihn mit ihrer Bewerbung ansprechen. Vielleicht könnte eine neue PR-Kampagne seinen Bekanntheitsgrad steigern? Als Fundraiserin wissen Sie, wie Mittel erfolgreich eingeworben und soziale Netzwerke genutzt werden.
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