Business
Erfolgsfaktoren im Film III
PR im Film
Geschichte der Press Junkets
*bei einem Press Junkets spricht man von der Promotion eines Produkts, in diesem Falle der Film
*die Press Junkets finden ihren Ursprung in den frühen 80er Jahren, mit dem Beginn der Blockbuster-Ära.
*es waren anfangs Promotionsanlässe, die von den Filmstudios organisiert wurden.
Starinterview als effiziente Form der Filmproduktion
*man spricht über die modischen Vorlieben des Schauspielers
*Details aus den Privatleben des Stars werden öffentlich gemacht
*Lustige Anekdoten über Drehpannen werden erzählt
*die Highlight-Momente des zu vermarktenden Films werden publiziert
Organisation der Press-Junkets
*werden organisiert von den Studios und den Verleihern
*es erfolgt eine Einteilung der Journalisten durch die Studiovertretung
*diese Einteilung erfolgt meistens in Gruppen von 6 bis zu 12 Journalisten
*mittels der Press-Junkets erfolgt auch die gelenkte Positionierung von Jungstars und Newcomern
Win-Win-Situation
*die Studios promoten den Film und die Journalisten verdienen gut an ihrer Publizierung
*die Stars erhalten hohe Gagen durch ihren verbreiteten Bekanntheitsgrad und promoten sich zusätzlich selbst dabei
*die Medien haben exklusive Inhalte zur Berichterstattung
*die Leser und Zuschauer erhalten Zusatzinformationen, was den Film noch interessanter macht.
Ablauf der Press-Junkets
*es erfolgen Gruppeninterviews mit 5-12 Pressevertretern
*die Interviews mit den Stars dauern jeweils 5-7 Minuten
*ca 90% aller Interviews werden so gehalten
*One-on-One-Einzelinterviews erfolgen nur mit ausgewählten Zeitungen (z.B. LA Times, Vanity Fair)
*Jeder Journalist hält mit seinem Artikel die Sensationslust zum Film und das ganze Geschehen drumherum aufrecht.
*Stars erhalten einen exakten Ablaufplan und bereits vorgegebene Statements
*Stars erscheinen oft mit Presseagenten
*heikle Fragen werden in der Regel am Ende gestellt.
Hollywood Foreign Press Association (HFPA)
*90 Korrespondenten nicht-amerikanischer Medien
*die Vergabe des Golden Globe als Vorreiter des Academy Award (Oscar)
*immer so an die 200 Interviewgelegenheiten pro Jahr
*die Korrespondenten sind der verlängerte Arm der Studios
Location der Press-Junkets
*der Auftakt der Junkets findet in der Regel in Los Angeles statt.
*es erfolgt eine Einladung aller großen, amerikanischen Medien
*Dauer 2 Tage (Fernsehen und Print sind geteilt)
*anschließende Tourneen in Europa und Asien, durch die Metropolen London, Paris, Tokyo, Berlin, München.
Filmfestivals als idealer Ort für Press Junkets
*die größten europäischen Filmfestivals sind Cannes, Berlinale und Venedig.
*hier findet eine hohe Medienkonzentration statt (3.000 bis 4.000 Journalisten)
*bietet zusätzlich eine Promotionsplattform von Nicht-Festival-Filmen.
Wer profitiert von den Star-Interviews?
*die Zeitungen vermitteln eine Nähe zu den Stars
*die Studios erhalten wöchentlich bis zu 2 Seiten in den Feuilletons und Kulturresorts der Zeitungen
*Starinterviews kommen beim Leser besser an, somit können sie durch Boulevardpresse ihre Auflagen erhöhen.
Rahmenbedingungen
*es muss eine explizite vertragliche Regelung mit den Stars über Dauer und weiteren zusätzlichen Leistungen erstellt werden
*ein Drehbuch für die Press Junkets muss geschrieben werden
*eine zeitliche Bestimmung der Veröffentlichung der Interviews wird festgelegt
*eine bewusste und genaue Auswahl der Journalisten.
Der Journalist als Geschäftspartner der Studios
*der Journalist hat großes Interesse an einer Einladung
*die Studios bevorzugen Journalisten mit positiver Presse
*ein höherer Einsatz von freinen Journalisten
*die New York Times, die Washington Post, Chicago Sun-Times sind autonom
Kosten der Press-Junkets
*ein Interviewplatz kostet im Durchschnitt zwischen 3.000 und 4.000€, durch Hotelmieten, Pressebetreuer, Reisespesen usw.
*die Hauptkosten liegen beim Star selbst
*meistens wird bei der Kalkulation für diese Bereich ein Betrag von 20.000 bis 50.000€ miteinbezogen.
Kosten-Nutzen-Rechnung
*ein Interview kostet dem Studio/Verleiher durchschnittlich ca. 4.000€
*eine Werbeseite kostet in der Regel 2-3x mal soviel
*sogenannte Mittlerfirmen wie die Planet Syndication in London verbreiten die News
*freie Journalisten verkaufen ihre Artikel sogar an mehrere Medien.
Weitere Formate als Cross Promotion
*Wetten, dass...? als Präsentationsplattform
*Talkshows wie Larry King, Jay Leno, David Lettermann
*in Deutschland: Harald Schmidt, Stefan Raab
*Filmpremieren in Metropolen wie London.
Fazit
*In den letzten 20 Jahren ist den Studios eine konsequente Vermarktung in den Medien gelungen
*die Aufwertung der Stars ging auf die Kosten der Filmkritik und förderte somit eine positive Meinungsbildung
*die Medien bevorzugen Starinterviews wegen der großen Nachfrage ihrer Kunden
*eine Cross-Promotion sorgt für eine gute Omnipräsenz