Finanzen & Versicherungen
Existenzgründung: welche Krankenversicherung?
Wer überlegt, sich selbstständig zu machen, steht vor der Frage, wie er sich in Zukunft krankenversichern soll. Die Frage der Krankenversicherung ist für Existenzgründer nicht so einfach zu lösen. Private Krankenversicherungen haben den Ruf, mit der Zeit immer teurer zu werden, aber auch die gesetzliche Krankenkasse ist für Selbstständige teuer. Wie geht man das Thema Krankenversicherung bei der Existenzgründung am besten an und welche Krankenversicherung ist für Selbstständige empfehlenswert?
Existenzgründung mit Gründerzuschuss
Personen, die Arbeitslosengeld 1 empfangen haben und sich selbstständig machen möchten, haben die Möglichkeit, über ihre Arbeitsagentur den so genannten Gründerzuschuss zu beantragen. Dazu muss ein Business Plan vorgelegt und die Geschäftsidee erläutert werden. Zudem muss der Antragsteller darlegen können, dass er zur Ausübung der geplanten selbstständigen Tätigkeit auch geeignet ist. Wer den Gründerzuschuss schließlich erhält, bekommt 15 Monate lang 300 Euro monatlich von der Arbeitsagentur gezahlt. Zusätzlich können sich Selbstständige mit Gründerzuschuss zu einem ermäßigten Beitragssatz in einer gesetzlichen Krankenkasse versichern. Dieser liegt derzeit bei ca. 140 bis 150 Euro monatlich.
Krankenversicherung ohne Gründerzuschuss
Existenzgründer, die keinen Gründerzuschuss bekommen, haben auch kein Anrecht auf den ermäßigten Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenkasse. Selbst bei geringem Einkommen gehen die Krankenkassen grundsätzlich von einem fiktiven Mindesteinkommen von 1916,25 Euro monatlich aus, nachdem die Beiträge berechnet werden. Daraus ergibt sich ein monatlicher Krankenkassenbeitrag von ca. 330 Euro. Für junge Existenzgründer ohne Familie ist die freiwillige Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse daher viel zu teuer und nicht interessant. Denn für einen geringeren Beitrag kann man sich auch privat versichern und selbst bei gleichem Beitrag bieten private Krankenversicherungen bessere Leistungen.
Die private Krankenversicherung: für Existenzgründer meistens die beste Wahl
eine private Krankenversicherung ist für junge, gesunde Personen sehr viel günstiger als die freiwillige Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse. Die Leistungen sind außerdem in der Regel besser und zahlreiche Zuzahlungen wie zum Beispiel die Praxisgebühr entfallen. Eine private Krankenversicherung kann sehr günstig sein, allerdings sind die günstigsten Tarife meistens mit Selbstbeteiligung und enthalten Ausschlussklauseln wie zum Beispiel die Erstattung beim Zahnersatz und andere Leistungen. Die für die eigene Situation passende private Krankenversicherung zu finden, ist nicht einfach. Ein Versicherungsvergleich im Internet kann zunächst sinnvoll sein, um sich einen Überblick zu verschaffen. Anschließend ist es wichtig, die einzelnen Tarife genauer zu untersuchen und auch das Kleingedruckte zu beachten. Interessant ist außerdem, wann die letzte Beitragserhöhung stattgefunden hat. Hat eine Krankenversicherung kürzlich erst ihre Beiträge erhöht, ist damit in der nächsten Zeit nicht zu rechnen. Der monatliche Beitrag einer privaten Krankenversicherung richtet sich nicht nach dem Einkommen, sondern dem Gesundheitszustand, dem Eintrittsalter und weiteren Faktoren.