Flächendeckende Stasirazzias nach Leninkuckucksuhren
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Flächendeckende Stasirazzias nach Leninkuckucksuhren

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Es gab mehrfache Beschwerten vom „grossen Bruder“ gegenüber der DDR. Diese hatten etwa folgenden Wortlaut: „Die  Klassenfeindlichen Schmähungen unseres grossen marxistischen Vorbildes, namens Lenin in Witzen, sowohl als Kuckucksuhr- Attrappe in der DDR, darüber  sind alle Genossen der Sowjetunion empört und fordern die Unterbindung und dagegen strengstens  einzuschreiten!“

Der neue Kuckucksuhren-General

General Major Keinberg, der in der neuen geheimen Hauptabteilung „Kuckucksuhren“ eingesetzt wurde befahl: „Ab sofort ist jegliches Bauen von Lenin-Kuckucksuhren strengsten zu unterbinden.  Desgleich ist jeglichiches Öffentlichwerden von Lenin-Kuckucksuhrenwitzen mit allen zu Gebote stehenden Mitteln flächendeckend zu verhindern. Bei verdächtigen Personen sind operative Vorgänge einzuleiten. Diese sind vorsichtig auszufragen ob diese den Schmähwitz mit folgendem Wortlaut, der  streng geheim zu halten ist, kennen:

Lenin und die Kuckucksuhren

1970 wurde in der ganzen Sowjetunion das 100jährige Leninjubiläum gefeiert. Um Lenin zu ehren, übertrumpften sich  die Kuckucksuhrenbauer aus der ganzen Sowjetunion  gegenseitig. Zur Festveranstaltung im Moskau wurden die besten Kuckucksuhren präsentiert. Die Moskauer zeigten eine Kuckucksuhr, da kam ein Kuckuck heraus, der rief: Lenin! Lenin! Lenin!
Die Ukrainer präsentierten eine Uhr, da kamen gleich zwei Kuckucks heraus, die riefen auch: Lenin! Lenin! Lenin!
Jedoch die sibirischen Kuckucksuhren waren unübertreffbar: Da sprang Lenin heraus und rief: Kuckuck! Kuckuck! Kuckuck!

Lenin-Kuckucksuhren waren sehr gefragt

Die Berliner Stasi war schockiert ganz Ost-Berlin kannte schon den Kuckucksuhren- Witz anlässlich des Leninjahres. Ein Uhrmacher kam sogar auf den Gedanken, Lenin-Kuckucksuhren als Souvenir herzustellen. Das war sehr lukrativ. Die meisten Uhrmacher spezialisierten sich auch darauf. Viele Ost-Berliner wünschten sich eine Lenin-Kuckucksuhr, sogar Genossen.

Die Berliner Kuckucksuhren-Razzia

An einem Freitag, den 13, aber nicht im August, rollte eine groß angelegte Stasi-Razzia per Grüne Minna, per Trabi, per Moped,  ja sogar unauffällig auf Fahrrädern bei allen Uhrmachern in Berlin an.
Der Staatssicherheitdienst war schockiert. Fast bei allen Uhrmachern erlebten sie das gleiche Theater. Da standen haufenweise Kuckucksuhren herum und ebenso staffelweise unzählige Lenins. Jedoch nicht ein einziger Lenin war  in einer Kuckucksuhr zu sehen. Auf plumpe Fangfragen, warum in den Kuckucksuhren keine Lenin eingebaut wurde, lachten die Uhrmacher: „Soll das ein Witz sein, seit wann gibt es denn Leninuhren?“
Bei einem Kuckucksuhrenbauer wurde die Stasi fündig.  Da stand unübersehbar Stalin in einer grossen Kuckucksuhr. Der Uhrenmacher beteuerte: „Diese Stalin-Kuckucksuhr hat der Inneminister Milke bestellte!“ Das bei diesem Minister ein riesengrosses Stalinbild im Arbeitszimmer hing, war fast allen Stasis bekannt. Darum forschten sie nicht weiter nach.
Schließlich erwischten sie doch noch einen armen Teufel, dieser  hatte Pech. Ausgerechnet beim Stasibesuch kam doch Hitler aus der Kuckucksuhr marschiert und rief: „ Heil Lenin! Heil Lenin!“