Geld und Güterkreislauf
Geld und gut
Für uns Menschen der Moderne gehört das Geld so sehr zum täglichen Leben, dass wir über seine ursprüngliche Herkunft nur selten nachdenken. Dabei hat es einige Jahrtausende gedauert, bis die Menschen so weit waren, seine Notwendigkeit und seinen Nutzen zu erkennen. Auf jeder Stufe ihrer Entwicklung schufen sich menschliche Gesellschaften ihre eigenen Zahlungsmittel nach den jeweiligen Möglichkeiten und Bedürfnissen.
Bevor Muscheln oder Münzen sich als Zahlungsmittel durchsetzen konnten, wurde ab den Zeitraum, in dem die Menschen sich von Sammlern und Jäger zu Ackerbauern weiterentwickelt haben, vor allem Tauschhandel betrieben.
Neben verarbeitetem Feuerstein wurde vor allem mit allen harten Gesteinen gehandelt, die zur Waffen- und Werkzeugherstellung dienten.
Als der Mensch die Metalle entdeckt hatte, wurden keine weiten Wege gescheut, um den Tauschhandel dieser wertvollen Rohstoffe voranzutreiben. So entstanden nach und nach Handelsstraßen für Kupfer, Zinn und Bronze. Auch auf den zahllosen Salzstraßen und Seidenstraßen der Welt, wurden schon Waren transportiert, die mit den Produkten der Empfängerländer eingetauscht wurden.
Eine einzigartige Erfolgsgeschichte erfuhr die Kauri-Muschel. Sie wurde auf den Malediven, später auch auf den Philippinen und den Tongainseln in Polynesien gesammelt und schon im alten China diente sie von 1500 v. Chr. bis 200 n. Chr. als Zahlungsmittel.
Bevor die Münze zum festen Bestandteil des Zahlungsmittels Geld werden konnte, musste der Mensch erst einmal die Kunst der Metallverarbeitung verfeinern. Die ersten Metalle, bei denen es gelang, waren Eisen, Bronze und Kupfer. Sie wurden in standardisierte Formen gegossen und als Ringe, Reifen oder als Abbildungen kleiner mythologischer Figuren zur Bezahlung verwendet. Erst um 680 v. Chr. prägten die Griechen die ersten flachen, runden Münzen. Damit war die endgültige Form gefunden.
Um 650 nach Christus gab der chinesische Kaiser Wertscheine zum allgemeinen Gebrauch heraus. In Europa dauerte es noch bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, ehe Schweden erstmals Banknoten ausgab – die übrigen Staaten folgten nach und nach.