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Genre im Film IV - Melodram & Science Fiction

Genre im Film IV - Melodram & Science Fiction
Genre im Film IV - Melodram & Science Fiction

Das Melodram

Filmempfehlungen:

Die Geburt einer Nation (1915),  

Intoleranz (1916),

Gebrochene Blüten (1919),

Vom Winde verweht (1930)

Die wunderbare Macht (1953)

Solange es Menschen gibt (1959)

Love Story (1970)

Angst essen Seele auf (1973)

Türkische Früchte (1973)

  

Das Melodram zeichnet sich durch eine geprägte Ausdrucksnot aus. Intensive Gefühle die nicht ausgedrückt werden können finden sich hier wieder. Ein weiteres Merkmal des Melodrams ist die Verknüpfung mehrerer Schicksalsschläge.  

Die Einstellung in diesem Genre besteht bevorzugt aus der Grossaufnahme, um möglichst eine starke Nähe zum Protagonisten aufzubauen. Um diese Gefühle beim Zuschauer zu evozieren, wird ein langer Erzählstil mittels langer Einstellungen gewählt. 

Der Pionier des Melodrams ist David Wark Griffith. Er drehte über 495 Filme. Er positionierte die Familienthematik zum Merkmal seiner melodramatischen Filme. 

Mit Birth of a Nation (Die Geburt einer Nation) entstand nicht nur der erste Film in diesem Genre, hierbei handelt es sich auch um den ersten Blockbuster der Filmgeschichte überhaupt. 

Bei Gebrochene Blüten handelt es sich um eine "Geschichte über Tränen".  Dieser Film assoziiert die westlichen Männer mit ihrer Fähigkeit zur Brutalität. Dabei wird das körperliche Leid der Heldin gezeigt. Ein Melodram, der als tragischer Liebesfilm arbeitet, kann äußerst schreckliche Elemente erreichen. 

Der hervorragende Film Vom Winde verweht hat 10 Oscars bekommen. 

In den 50er Jahren war Douglas Sirk stellvertretend für das Melodram. Er arbeitete bevorzugt mit zwei Motiven. Sein erstes Motiv war dies der Dreiecksgeschichte und sein zweites dies zur Bewältigung einer Krise. Sirk erzählte seine Filme fast immer aus dem weiblichen point of view: Die wohlhabende Frau und der Gärtner; Die Frau und der beste Freund des Ehemannes.

Seine Geschichten sind von einer hohen Schicksalhaftigkeit geprägt: Die Innenwelt des Protagonisten wird äußerlich dargestellt. Weiterhin ist auch oft der Wunsch das Vergangene zurückholen zu wollen, Mittelpunkt seiner Filme. 

Ein deutsches Melodram ist Angst essen Seele auf von Rainer Werner Fassbinder. Eine Freundschaft zwischen Fassbinder und Sirk ist nachweislich bekannt. 

In den 60er Jahren gab es einen Rückgang von Filmen aus diesem Genre. Dies ist erstens auf die mangelnde Kinobesucheranzahl zurückzuführen (Einnahmen betrugen nur noch ein Viertel zu den aus den 40er Jahren) und zweitens rückten 1965 durch Beginn des Vietnamkriegs immer mehr Kriegsfilme in den Vordergrund.  

Ab den 70er Jahren veränderte sich die Thematik ein wenig. Der Konflikt zwischen der alten und neuen Generation wurde immer offensichtlicher inszeniert. Die Theman Sex und Gewalt erlangten immer mehr Präsenz.

Der absolute Vertreter des Melodram in der gesamten Geschichte des Films ist Love Story. 

Die Vertreter aus dem 21. Jahrhundert sind für Deutschland Caroline Link und für Spanien Julio Medem.