Finanzen & Versicherungen
Gesundheitsmanagement wird wichtiger
Wie die zweite Health Benefits Studie von Mercer aus dem Jahr 2008 zeigt, wird der Druck auf Unternehmen zur Verbesserung ihres betrieblichen Gesundheitsmanagement künftig wachsen. Befragt wurden damals übrigens über 800 Personalverantwortliche und das europaweit.
Da stellt sich doch die Frage: Was sind die Auslöser dieses Trends?
Da wäre zum einen die demografische Entwicklung, die für eine Verschiebung der Altersstrukturen in allen Branchen sorgt. Über die nächsten zehn Jahre werden somit mehr als 35 % aller Beschäftigten über 50 Jahre alt sein und auf mehr Gesundheitsmanagement des Unternehmens angewiesen sein, wenn das Unternehmen Konkurrenzfähig bleiben möchte.
Die Bedeutung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, sowie der Work-Life-Balance ist gestiegen. Dies spiegelt sich im Wettbewerb um Fachkräfte wieder, bei denen die Unternehmen mehr Mitarbeiter gewinnen konnten, bei denen dies besser möglich war. Gleichzeitig wird das betriebliche Gesundheitsmanagement als Instrument für die Mitarbeitergewinnung und Mitarbeiterbindung betrachtet. Es scheint logisch, dass Mitarbeiter länger in Unternehmen bleiben, wenn ihr Privatleben nicht leidet und sie genug Zeit für ihre Familie haben und körperlich aktiv bleiben.
Dazu wirken Gesundheitsreformen und gesetzliche Rahmenbedingungen auf die Unternehmen. Dies zwingt Unternehmen die Richtlinien umzusetzen und ein besseres Gesundheitsmanagement zu etablieren, so zum Beispiel ein betriebliches Eingliederungsmanagement.
Der aktuelle Stand in Deutschland bezüglich der Umsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagement sieht wie folgt aus. Grundlage dieser Umfragen stellten 300 deutsche Unternehmen aus allen Branchen in Deutschland dar. Das Ergebnis ist ernüchternd, das betriebliche Gesundheitsmanagement befindet sich im Entwicklungsstadium und ist noch ein Entwicklungsland. So geben 50 % der Unternehmen an, dass sie nicht wissen, wie viel Kapital in das betriebliche Gesundheitsmanagement investiert wird. Ganze 67 % geben sogar zu, dass sie überhaupt keine Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen über die Wirkungen der Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagement durchgeführt haben.
Der Ausfall eines Arbeitstages für einen Mitarbeiter kostet Unternehmen im mittelständischen Bereich 250 €. Bei einem Unternehmen mit 100 Mitarbeitern und bei der Annahme dass jeder Mitarbeiter fünf Tage krank ist, kommen auf das Jahr gerechnet 125.000 € heraus, die einfach verloren gehen, weil ein Gesundheitsmanagement fehlt.