Erziehung & Kinder
Giftige Mahlzeiten
Mahlzeiten
Vorsicht ! Viele leckere Speisepilze haben sogar lebensgefährliche Doppelgänger. Die Verwechslungen mit vielen essbaren, köstlichen Schwämmen, haben schon oft schlimme Vergiftungen verursacht . Manchen Pilz isst man nur einmal im Leben, besonders den Grünen Knollenblätterpilz, dessen weißlichen Formen schon mit dem Anischampignon im Walde verwechselt wurden. Sogar der Giftchampignon gleicht dem Essbaren aufs Haar. Jedoch an seinem widerlichen Geruch erkennt man diesen. Der Essbare duftete nach Anis, wie sein Name schon besagt. Wer das beachtete, verwechselt diesen Champignon
auch nicht mit giftigen Grünen Knollenblätterpilzen.
Seinen Artgenossen, den giftigen Pantherpilz kann man mit den essbaren Doppelgänger den Perlpilz verwechseln, der auch ein Wulstling ist. Mein Lieblingsknollenbätterpilz war der Fransenwulstling. Dieser wächst sogar auf dem Friedhof in Jena, hinter dem Grab meiner Mutter. Einer liefert oft schon eine Pilzmahlzeit. So werden wir für die Blumen an Mutters Grab belohnt.
Den giftigen, schönen Fliegenpilz kennt jedes Kind. Jedoch seinen essbaren Doppelgänger , den am köstlichsten schmeckenden Kaiserling, den kennt keiner. Diesen suchte ich vergebens.
Jedoch sollte man sich nicht vor dem Pilzesammeln abschrecken lassen. Jeder Pilz hat besondere Merkmale, die diesen von anderen unterscheidet , daran erkennt man auch, ob einer giftig oder essbar ist. Die Merkmale muss man sich genau einprägen.
Deswegen sollte man nur diese Pilze sammeln, die man ganz genau kennt. Daher sind immer genau Pilzkenntnisse erforderlich, die man mit Hilfe von Pilzbüchern erweitern kann. Zu DDR-Zeiten gab es z.B in Jena drei ehrenamtliche Pilzberater. Die Beratungen waren kostenlos. Die reiche BRD kann sich leider billige Ausbildungsseminarkosten für ehrenamtliche Pilzberater nicht mehr leisten. Fast jeder hat Bekannte, die Pilzsammler sind,die zugleich auch viele Pilze kennen. Diese sollte man zuerst beraten, wenn man unsicher ist, ob z. B. der Hexenröhrling essbar ist. Diesen darf man nie roh essen. Dieser ist wiederum mit dem Steinpilz oder dem giftigen Satanspilz verwechselbar. Dann gibt es noch den Gallenröhrling. Ein einziger Pilz verdirbt die ganze Mahlzeit , die schmeckt dann gallenbitter, ebenso der Dickkopfröhrling. Beide sind nicht giftig. Bei den Röhrlingen kenne ich nur zwei giftige, den Satanspilz und den Wolfsröhrling, letzteren habe ich nie gefunden.
Rotkappe Steinpilz
Wichtige Merkmale
Als Röhrenpilz bezeichnet man die Pilze, welche unter ihrem Hut ein schwammförmiges Futter aus winzigen Röhren haben. Jedoch die Blätterpilze haben unter dem Hut Lamellen, wie Blättchen aus Papier. Da ist es kinderleicht, die wohlschmeckende Rotkappe mit ihrem Röhrenfutter von dem giftigen Speitäubling mit dem rotem Hut zu unterscheiden, der ja ein Blätterpilz ist und brennend schmeckt. Bei Täublingssammlern gilt eine Faustregel, ein winziges Stückchen kosten. Alle brennend schmeckenden Täublinge sind ungenießbar oder schwach giftig. Jedoch grüne, zart schmeckende Täublinge haben keinen knollenförmigen Fuss und auch keinen Ringkranz am Stiel. Trotzdem wurde dieser Blätterpilz mit dem sehr giftigen Grünen Knollenbätterpilz schon verwechselt, ebenso der Grünling, obwohl der Giftwulstling eine auffällige Knolle mit einer Scheide und einem Ringkranz um den Stiel aufweist.
Ein ertragreicher Speiseblätterpilz ist im Herbst der Hallimasch, der büschelweise an Baumstümpfen wächst. Dieser kann mit dem schwach giftigen kleinen Schwefelkopf mit den dünnen Stielen, verwechselt werden. Die Graublättrigen sind essbar, ebenso das ähnliche aussehende auch in Büscheln wachsende Stockschwämmchen und der Samtfussrübling.
Ich ass jahrelang meinen Lieblingspilz, den giftigen Krempling sehr gerne. Erst mein Pflanzenfreund und Pilzberater und Mikrobiologe, Herr Dr. Zureck, dem ich meine Pilzkenntnisse zu verdanken habe, mahnte mich , der Krempling ist als Giftpilz in Verruf gekommen. Ähnliches geschah mit der Lorchel, verwechselbar mit Speisemorcheln. Eine ganze Familie ass das Lorchel- Pilzgericht, der Vater starb daran. Die anderen hatten keine Beschwerden. Hängt das mit Medikamenten zusammen? Es gibt mehrere Tintlingsarten, die wirken nur bei Alkoholgenuss giftig.
Ich hoffe, dass sich keiner vom Pilzesuchen abschrecken lässt. Natürlich müssen die aufgeführten Vorsichtsregeln eingehalten werden. Pilzwanderungen im Wald sind gesund, da atmet man richtig durch, besonders an Hängen, das fördert die Durchblutung. Ebenso freue ich mich dabei, wie ein Kind beim Ostereiersuchen besonders, wenn ich einen Steinpilz entdeckte. Da gab es auch Enttäuschungen, ich hielt oft einen bitteren Gallenröhrling in der Hand. Sein Röhrenfutter ist weißlich und ganz fein rötlich überhaucht. Aber auch bei einem Riesen- Exemplar von einem Steinpilz, entpuppte sich dieser als madig. Immer alle Pilze aufschneiden und überprüfen, ob diese madig sind. Jedoch wenige Meter weiter, war die Freude gross, da lugten neben einer Birke im Moos gleich drei Steinpilze hervor.