Erziehung & Kinder
Glücklicher Tag
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Welch ein überschwänglicher, glücklicher Tag aus meiner Jugendzeit, kramte ich wieder aus der Vergessenheit hervor. Wie ich in meinem Lyrikbüchlein: " Meine Blaujackenzeit" blättere, finde ich noch so maches lebnsfrohes aber auch ironisches, nachdenkliches Gedicht über meine Arbeitswelt.
Auch meinem Hänschenklein fällt schon so manches Überschwängliches beim Bildermalen ein. Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum.
Ein glücklicher Tag
Heute fliege ich
treppenaufwärts, federleicht.
Meine Augen stieben
lustige Fünkchen umher,
in der Nase kitzeln mich
tausend Albernheiten.
Zwei wetternden Klatschweibern
rate ich:
Seid freundlich,
ganz, ganz nett
zueinander!
Zum Hanfried,
dem erwürdigen Schirmherrn
der alma mater jenensis,
spreche` ich:
Alter Marktprotz,
dein erhobenes Schwert
fürchte ich nicht!
Stülp`ihm
einen Papierhelm
aus der neusten Volkswacht aufs Haupt
und gratulier`ihm
zum neu errichteten Steinsockel.
Dem Schnapphans
bring`ich zum Lachen.
Selbst die seriöse Weltfirma lächelt
„fünfzehnstöckig bebrillt“
auf mich herab.
Und der Verkäuferin Habenwirnicht
verehre ich ein Sträusschen
aus Löwenzähnen.
Regenschirmtragenden flüstere ich zu:
Es ist gar kein Regen,
am Himmel weinen nur
ein dutzend Sonnen
Freudentränen!
Warum
bin ich heute
ein anderer Mensch?
Wegen zwei lachender Teenageraugen
oder wegen meines ersten
veröffentlichten Gedichts?