Religion
Hexeneinmaleins- was steckt dahinter?
„Du mußt versteh’n!
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei laß geh’n,
Und Drei mach gleich,
So bist Du reich.
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex’,
Mach Sieben und Acht,
So ist's vollbracht:
Und Neun ist Eins,
Und Zehn ist keins.
Das ist das Hexen-Einmaleins!“
Ich selbst bin frei fliegende Hexe und bin immer wieder fasziniert davon, das einige Hexenvereinigungen das Hexeneinmaleins, als wichtigen Bestandteil des Hexentums bezeichnen. Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit Hexenschülern einer Online- Hexenschule. Ich war recht überrascht, dass das Hexeneinmaleins zwar auswendig gelernt werden musste und als wichtiger Bestandteil des Hexentums dargestellt wurde, aber die Schüler nicht mal wußten woher es kommt, und was der Sinn dahinter ist.
Bildquelle:
Woher stammt das Hexeneinmaleins?
Das Hexeneinmaleins ist im selben Wortlaut ein Auszug aus Johann Wolfgang von Goethes „Faust I“. Mephisto bringt Faust zur Hexenküche um dort für Faust einen Verjüngungstrank herzustellen. Mit riesen Aufwand und dem Hexeneinmaleins braut er den Trank.
Im Grunde denken Wissenschaftler und Mathematiker seit vielen Jahren über dieses Hexeneinmaleins nah. Das magische Quadrat der Zahl 15 wird oft mit dem Hexeneinmaleins in Verbindung gebracht.
Goethe hingegen ließ sich nicht auf Spekulationen ein und äußerte sich nicht über den Sinn des Einmaleins.
Auch mit der Kabbalalehre wird das Hexeneinmaleins in Verbindung gebracht. Es könnte sich bei dem Einmaleins um eine Art Wegbeschreibung durch den jüdischen Lebensbaum handeln.
Viele Thesen, doch welche ist die Richtige? Mit Hexentum an sich, wird das Hexeneinmaleins nicht in Verbindung gebracht und die Kabbalalehre hat auch nichts mit dem Hexentum zutun.
Mathematische Sicht
In der Mathematik wird das Hexeneinmaleins in dem magischen Quadrat der Zahl 15 gesehen. Dies ist auch nicht so abwägig.
Du mußt versteh’n!
Aus Eins mach Zehn,
Und Zwei laß geh’n,
Und Drei mach gleich,
So bist Du reich.
Erste Reihe : 10, 2, 3 = 15
Verlier die Vier!
Aus Fünf und Sechs,
So sagt die Hex,
Mach Sieben und Acht,
zweite Reihe: 0, 7, 8 =15
So ist's vollbracht
Naja, so ganz ja noch nicht, denn es fehlt ja die dritte Reihe. Drei Zahlen bleiben übrig, die " verloren oder ausgetauscht " wurden :
5, 6, 4 =15
Und Neun ist Eins,
Aus 9 Feldern wird ein Quadrat.
Und Zehn ist keins.
Es gibt kein Quadrat mit 10 Feldern.
So die Mathematische Sicht des Hexeneinmaleins!
Das Hexeneinmaleins im Kabbala
Natürlich wird allein durch die Thematik in Goethes Faust davon ausgegangen, das Goethe sich sowohl mit der Esoterik wie auch mit Magie beschäftigt haben muss. Daher liegt die Vermutung nah, das es sich bei dem Hexeneinmaleins um eine Art Wegweiser durch den jüdischen Lebensbaum handelt.
Um dies zu verstehen sollte man erstmal den jüdischen Lebensbaum begreifen. Der Lebensbaum oder auch Ez Chajim genannt spielt in der Kabbalalehre eine große Rolle. Das System des Lebensbaums wird im Buch Sefer Jezirah (hebr.: "Buch der Formung") erstmals dargestellt, dieses Buch ist das wichtigste Werk der Kabbala, das vor dem 6. Jahrhundert entstand.
10 Sephiroth und der 22 sie verbindenden Pfade sind auf dem Lebensbaum zu sehen. Sephiroth oder Sefirot ist der hebräische Name der 10 göttlichen Emanationen im kabbalistischen Lebensbaum. Sie bilden in ihrer Gesamtheit symbolisch den himmlischen Menschen, den Adam Kadmon.
Die Namen und die Bedeutungen der einzelnen Sephiroth sind wie folgt:
1. Kether (Krone)
2. Chochmah (Weisheit, Klugheit, Geschicklichkeit)
3. Binah (Einsicht,Verstand; analytische Intelligenz)
4. Chesed (Liebe, Gnade, Gunst)
5. Geburah (Stärke, Macht, Sieg, Gerechtigkeit)
6. Tifäräth (Verherrlichung, Ruhm, Pracht, Schönheit)
7. Nezach (Dauer, Beständigkeit, Sieg; Ruhm, Glanz, Blut, Saft)
8. Hod (Pracht, Glanz, Majestät)
9. Jesod (Gründung, Grund, Grundstein, Grundlage)
10. Malchuth (Königreich, Herrschaft, königliche Würde, Regierung)
Nun gut, 10 Sephiroth und 10 Zahlen im Hexeneinmaleins, wie aber ist der Zusammenhang zusehen?
"Du musst verstehn! Aus Eins mach Zehn."
Aus 1 = Krone wird ein Königreich , die 10. Das Königreich steht im Kabbala für mein eigenes Leben.
"Und Zwei lass gehn'"
Ganz gehen lassen soll man die Weisheit und Klugheit nicht, aber für einen Moment mal das Wissen abstellen.
"Und die Drei mach gleich.So bist du reich"
Im Endeffekt soll man die eben " fallen" gelassene Weisheit ersetzten und zwar durch Einsicht. Denn nur durch Einsicht wird man reich an Wissen.
"Verlier' die Vier! Aus Fünf und Sechs, So sagt die Hex', Mach' Sieben und Acht, So ist's vollbracht"
Dies ist schwer zu deuten, denn wieso sollte man die Liebe oder Gunst verlieren? Gehen wir aber von der Gnade aus, Gnade ist nicht wirklich gut, wenn man ein Königreich aufbauen will, den Gnade macht angreifbar.
Aus Macht ( 5) und Ruhm ( 6) wird dauerhafter Sieg ( 7) und Glanz ( 8), dies macht absolut Sinn.
"Und Neun ist Eins"
Um ein Königreich aufzubauen und somit die Krone zu erlangen, benötige ich eine Grundlage. Im Kabbala ist das Königreich mein Leben, also ist meine eigene Grundlage, eine Eigenschaft, ein Talent von mir die Grundlage für mein Leben.
"Und Zehn ist Keins"
Im Endeffekt kann das Hexeneinmaleins eine Art Wegweiser sein, durch den Lebensbaum. Wobei wir bei eins anfangen und Zehn das Ziel ist.
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