Alternative Behandlungsmethode: Hypnosetherapie
Hypnose
Der Begriff Hypnose bezeichnet Methoden, die zur tiefen Entspannung des Geistes und der Konzentration auf bestimmte Gedanken führen. Der Ursprung dieser Praktiken liegt in kultischen und religiösen Bräuchen, die bereits in der Frühzeit der Menschheit von Priestern und Schamanen praktiziert wurden. Die moderne Hypnosetherapie (auch: Hypnotherapie) ist mittlerweile eine häufig praktizierte und äußerst wirkungsvolle Behandlungsmethode sowohl bei psychischen als auch bei körperlichen Erkrankungen, deren Ursachen psychisch sind.
Die Hypnostherapie kann zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen zur Anwendung kommen. Sehr häufig wird sie zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt, etwa bei Depressionen, Blockaden oder Ängsten. In solchen Fällen hilft die Hypnose dem Patienten dabei, sich von den im Unterbewusstsein gespeicherten Sorgen, negativen Erinnerungen und Gefühlen zu befreien. Sehr wirkungsvoll ist die Hypnosetherapie auch bei der Behandlung von Schlafstörungen und Spannungszuständen. Doch auch im Fall vielen körperlichen Erkrankungen wird die Hypnosetherapie seit einiger Zeit erfolgreich eingesetzt. Allergien, Tinitus, Neurodermitis und eine Reihe von Autoimmunerkrankungen sind hierfür nur einige Beispiele. Darüber hinaus hat die Hypnotherapie einen positiven Einfluss auf das Ergebnis von Operationen sowie bei Krebserkrankungen. Daneben gibt es noch viele weitere Anwendungsbereiche, so etwa Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion, Persönlichkeitsentwicklung oder Stress-Management.
Als einer der Wegbereiter der Hypnoseforschung gilt der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer, der im 18. Jahrhundert die vermeintlich heilende Wirkung von Magneten untersuchte. Obwohl Mesmers Methoden mit der heutigen Hypnosetherapie nicht viel zu tun haben, hat er dennoch einen ersten wichtigen Beitrag für die weitere Forschung geleistet, da man erkannte, dass bestimmte außergewöhnliche Bewusstseinszustände heilkundlich nutzbar sind. Die nächsten Schritte zur Erforschung der Hypnose wurden im 19. Jahrhundert unternommen, als sich beispielsweise Sigmund Freud mit der Materie beschäftigte. Im 20. Jahrhundert kamen entscheidende Schritte zur Weiterentwicklung der Hypnose von dem Hirnforscher Oskar Vogt und dem Psychologen Johannes Heinrich Schultz, der später auch das autogene Training entwickelte. Der Begründer der modernsten Form der Hypnose war schließlich Milton H. Erickson. Er förderte außerdem maßgeblich ihren Einsatz in der Psychotherapie. Seit einigen Jahren ist die Hypnosetherapie in Deutschland offiziell als Therapieform anerkannt.
Alle Hypnosetechniken haben gemeinsam, dass das Bewusstsein des Klienten mit Tätigkeiten beschäftigt wird, zu deren Ausführung nur eine geringe Aufmerksamkeit notwendig ist. Dadurch wird nach und nach das bewusste Denken gewissermaßen ausgeblendet. Logik und Vernunft werden dadurch eingeschränkt, sodass Gefühlen direkt angesprochen werden können und unbewusste Gedanken zugänglich werden. Dadurch kann sich der Hypnotisierte besser auf Erinnerungen konzentrieren, die bei normalem Bewusstsein unzugänglich sind. Welche der verschiedenen Hypnosetechniken jeweils zur Anwendung kommen sollte, hängt vom Einzelfall ab.
Inzwischen gibt es in Deutschland in allen größeren Städten die Möglichkeit, sich mit Hypnose behandeln zu lassen, beispielsweise in Hamburg, München oder Frankfurt. In den meisten Praxen gibt es über die Hypnotherapie hinaus auch noch weitere Angebote, so zum Beispiel Coaching-Seminare oder Paartherapien.