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Illustrationen zu Miltons Paradise Lost: Füssli, Blake und Dorè
Von Rosi
15.01.2024, 19.58 Uhr
Illustrationen zu Miltons Paradise Lost: Füssli, Blake und Dorè
Johann Heinrich Füssli (1741 - 1825)
- Schweizer und englischer Maler und Publizist
- Bekannt wurde er durch die Übersetzung von Shakespeare
- Den Durchbruch als Maler erreichte er durch das Gemälde "Satan von Ithuriels Speer berührt" (insgesamt 47 Illustrationen zu Miltons Paradise Lost)
William Blake (1757 - 1827)
- Englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und Erfinder der Reliefradierung
- Sein künstlerisches Werk wurde von Zeitgenossen weitgehend abgelehnt
- Er wurde von Füssli unterrichtet an der Royal Academy of Arts, London
- Blake fertigte mit seiner Frau verschiedene Illustrationen zu Miltons Werk an
Gustave Dorè (1832 - 1883)
- Französischer Maler und Grafiker, vor allem Illustrator
- Bereits mit neun illustrierte er Dantes Komödie, mit fünfzehn war er Illustrator beim Journal pour rire, Paris
- 1866 begann er mit Miltons Paradise Lost und gilt als größter Meister dieses Genre (u.a. noch Münchhausen, Don Quichote usw.)
Ikonographie des Teufels
- 4./6. Jahrhundert: Erste Teufelsdarstellungen, meist als Tiergestalt (z.B. Schlange, Kröte, Löwe, Drache etc.) oder in dunklem, bzw. blauem Gewand als Strafengel (siehe: Junius Bassus Sarkophag, Mosaik S. Apollinare Nuovo)
- Ab dem 09. Jahrhundert, vor allem ab dem 12./13. Jahrhundert bis ins 15./16. Jahrhundert: Oft im Kampf mit Michael, immer menschengestaltiger Teufel mit Krallen, Fledermausflügel, Schlangenhaar, blau oder schwarz, aber auch als Bestie mit Fell, später kommen noch Hörner und Bocksfüße hinzu (siehe: Giga Codex, Giotto, Duc de Berry und Leu d.Ä.)
- Im 17. Jahrhundert wird unter dem Einfluss des Rationalismus und der Aufklärung fast vollkommen auf die Darstellung des Teufels verzichtet. Seine Figur lebt am ehesten noch in Bilderbogen und Karikaturen weiter. Der Teufel wird jedoch in seiner Darstellung immer menschenähnlicher und fast gleichberechtigt (siehe: Reni und Giordano)
- 18./19. Jahrhundert: Mit Füssli und Blake wird der Teufel zum Mensch, jedoch ist er nackt dargestellt und ästhetisch schön, was sich am Idealkörper der Rennaissance orientiert.
Bei Dorè durchläuft der Teufel eine Entwicklung, vom gefallenen Engel, über den menschlich spürenden und Leiden fühlenden Teufel in Rüstung, bishin zu einem auf die frühen Bilder zurückgreifenden Teufel mit Fledermausflügeln und Bocksfüßen.