Selbermachen & Hobbys
Individuelles Schmuckdesign – So stellt man eigenen Schmuck her
Schmuck und seine Bedeutungen
Seit ihrem Anbeginn verspürten Menschen das tiefe Bedürfnis optisch ansprechend zu sein. Sie wollten einerseits hübsch für sich und ihr Selbstbewusstsein wirken, aber auch die Umwelt sollte einen mit bewundernswerten Blicken betrachten. Schmuckstücke, wie Ketten Ringe, Ohrringe oder Armbänder werten das eigene Erscheinungsbild auf und vermittelten ein bestimmtes Bild des Trägers. Der Geschmack wird sichtbar und meist auch der soziale Stand, denn Echtschmuck ist bekanntlich nichts für das kleine Portemonnaie.
Früher stand Schmuck vor allem für Macht, Sieg oder Wohlstand, was sich heute in vielen Kulturen nicht änderte, jedoch ist das 21. Jahrhundert enorm vom Individualismus geprägt. Das bedeutet, dass in den heutigen Tagen weniger auf reines Gold oder andere edle Metalle geachtet wird, sondern viel eher auf die gesamte Optik des Schmucks. So gibt man sich beispielsweise mit goldüberzogenem Edelstahl zufrieden, Hauptsache es sieht hübsch aus!
Erfindungen zu Gunsten des Normalvolks – der Modeschmuck
Die Moden des Schmucks änderten sich von Epoche zu Epoche. Während man in der Steinzeit sogenannte ,,Objets trouvé‘‘ trug und sich mit Fischgräten, Knochen, Zähnen und Fell schmückte, setzte man zu Zeiten des Barock vor allem auf Prunkvolles und alles, was glänzte. Das Imitat von Echtschmuck, heutzutage als Modeschmuck bezeichnet, hat seine Wurzeln grundlegend in der vorindustriellen Revolution. In dieser Zeit erfand Georges Frédéric Strass die heute weltweitbekannten Strass-Steine aus Glas, was eine wahrhaftige Revolution war. Bislang waren Diamanten der Favorit unter den Schmucksteinen, die aber leider viel zu teuer waren und sich lediglich der Adel Diamantenbesetzen Schmuck leisten konnte. Daraufhin folgten weitere Schmuckimitate, wie die Kopie von Gold, bestehend aus Zink und Kupfer vom Schmuckschleifer Christopher Pinchbeck, oder auch facettierter Stahl. Selbst die Modeschöpferin Coco Chanel setzte nicht viel auf Echtschmuck und schmückte ihre Modelle mit unechten Perlen, um jeder Frau zu beweisen, dass viel Geld kein Garant für Stil ist.
Schmuck aus eigener Herstellung – Ketten, Ringe, Ohrringe selber machen
Halsketten, Ringe, Ohrringe, Armbänder und vieles mehr galten bereits seit der Altsteinzeit als kunsthandwerkliches Produkt. Von verschiedenen Längen, Größen und Formen bis zum gewünschten Metall, kann der Käufer frei nach seinem Geschmack wählen – oder sie eben selbst mit den benötigten Materialien und Werkzeugen herstellen. Hier die wichtigsten Lektionen für den DIY-Schmuck:
Lektion 1: Der Verschluss
Mit einem Verschluss an einer Kette oder einem Armband ermöglicht man dem Träger zum einen die Bequemlichkeit das Schmuckstück schnell und problemlos abzunehmen, zum anderen, dass man es individuell an sich anpassen kann. Die Geschmäcker über die optimale Länge einer Kette variieren - die Länge lässt mit Verschluss und mehreren Verschlussösen wunderbar regulieren.
Für die Anbringung des Verschluss an der Kette, führt man einen Draht oder Faden durch die Öse des Verschluss, bringt den Draht in Drahtmitte und abschließend zieht man eine Quatschperle auf beide Fäden. Bestmöglich hier die Perle so nah, wie es geht an die Verschlussöse ziehen und die Perle fest mit einer Flachzange zu ziehen. Nun können die gewünschten Perlen und anderen Elemente auf den Draht gefädelt werden.
Lektion 2: Wie bildet man eine Öse?
Das Gegenstück für den Verschluss bildet man, indem man über die letzten Zentimeter des Drahtendes eine Quetschperle zieht und den Draht zu einer Schlaufe formt. Nun sollten beide Drähte in der Quetschperle durchgefädelt sein. Perle wieder flach drücken und den überstehenden Draht abschneiden oder in den darauffolgenden Perlen auslaufen lassen.
Lektion 3: Ohrringe
Von Hals- und Armschmuck geht es über zu DIY-Ohrringen. Hierfür gibt es für ihr gewünschtes Design viele verschiedene ,,Stift-Variationen‘‘. Mithilfe des Kettel- und des Prismenstiftes können Sie alle ihre gewünschten Perlen und Steinelemente aufziehen. Da man hier von unten nach oben vorgeht, einfach das obere Ende mit der Flachzange rund zu einer Öse formen und einen Ohrhaken Ihrer Wahl befestigen. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf, was Details und Highlights angeht!
Tipp: Mit einer Kalotte, können gleich mehrere Fäden/Drähte zusammengehalten werden.
Lektion 4: Verschlusskappe
Ähnlich zur Kalotte, hält die Verschlusskappe gleich mehrere Fäden zusammen, nur dass die Fäden mit Heißkleber reingeklebt werden. Die Fäden alle am Ende zusammenbinden und, Kleber in die Verschlusskappe und die Fäden vorsichtig mit einem stumpfen Gegenstand reindrücken.
Lektion 5: Zurück zur Kalotte
Mit Kalotten lassen sich hübscher Ohrschmuck – kreative Armbänder – stilvolle Ketten uvm. mit ein wenig handwerklichem Geschick, Geduld und Zeit herstellen. Eine Kalotte ist eine Art Klappe mit zwei Hälften, zwischen denen eine Öffnung ist. Hier zieht man die alle gewünschten Drähte durch und zieht von oben eine Quetschperle über die Drähte. Nun den obigen Rest der Drähte abschneiden und Kalotte schließen. Jetzt können Kalotte und Verschluss mit einer extra Öse verbunden werden.
Fazit
Schmuck existiert bereits seit Anbeginn der Menschheit – Menschen wollten zeigen, was sie haben oder geschafft haben und ganz einfach hübsch aussehen. Um den ganz persönlichen Schmuck zu erstellen, greifen viele zur Flachzange, Perlen, Drähte und alles, was für das eigene Schmuckstück benötigt wird – und fertig ist der eigendesignte Schmuck!