Erziehung & Kinder
Jenaer Almanach - Vergessenes Kulturerbe
Jenaer Almanach - Vergessenes Kulturerbe
Buchrezension mit ausgewählten Texten
von Jürgen Köditz
I.Teil
Mit vielfältige Themen wie: Romantik, Berühmte Dichterstadt, Historisches, Liberales, Geistiges Leben.
Jenas historisch berühmte Episoden, Gedichte, Goethe, Schiller, romantische Landschaft, viel Närrisches: Mein Name ist Hase! Eine kulturell wertvolle Atiquarität.
Jenas romantische Landschaft: Lustig und lieblich
„Lustig und lieblich ist die Gegend umb Jehna, wegen der Weinberge, wegen der Wiesen, wegen der Gärten, und sonderlich der Spaziergänge oben an den Hügeln, unten auf der Ebene, in dem Weidichte der Ober- und Unter-Auen.“
Adrian Beier (1665)
Jena ist auch berühmt wegen seiner vielen Orchideenarten ringsum auf den Berghängen und dem Naturschutzgebiet „Leutratal“, meine Artikel darüber, wurden laut Richtlinien von Googles bei Pagewizz gesperrt. Faszinierende Naturschönheiten, Wanderungen haben keinen praktischen Nährwert, bekommen zu hohe Bewertungen, selbst wiederverwertete Lumpen bringen mehr ein, als geistig-kulturelle Artikel.
Jena einst Stadt der Dichter und Denker
Mit einer neuen Goethegalerie
In Jena, die Goetheallee abgeschafft, dafür eine Goethegalerie errichtet. An der ehemaligen Goetheallee stehen noch immer Jenas historische Berühmtheiten, große Denker als Denkmalgestalten herum. Der umstrittene Karl Marx, der hier seinen Doktorhut bekam, steht er noch dort oder wurde auch abgeschafft? Keinen Marxisten interessiert es mehr.
Die Goethegalerie ist eine moderne Geschäftsgalerie mit vielen Stockwerken für viele Läden, besonders für die leckere deutsche Fressideologie, Thüringer Knackwürste mit Kümmel gewürzt. Da gibt es Eisschleckereien, von denen man hier in Brasilien nur träumen kann, auch ein Chinesisches Restaurant.
Nirgends wo in der Jenaer Goethe-Galerie, ich guckte mir meine Augen aus, konnte ich auch nur einziges Goethe-Gemälde entdecken. Auch unten in der Goethegaleriebuchhandlung lag nicht einziges Goethebuch parat. Goethe-Gedichte ein vergessenes deutsches Kulturerbe?
Goethe- und Schillergedichte einst im Munde der Deutschen
Ich erinnere mich an viele ältere Menschen z.B. an einen Einundachtzigjährigen in einer Jenaer Klinik, ein Schmerzgeplagter, aber noch voller geistig regem Leben, dieser richtete sich im Bette auf und rezitierte stolz ein Gedicht nach dem anderen, besonders von Friedrich Schiller und Goethe. Er lächelte dabei. „Das haben wir in der Schule gelernt. Gelernt ist gelernt!“
Als er sein letztes Gedicht, der Erlenkönig vortrug, entschlummerte er, ein Lächeln im Gesicht, ins Jenseits.
Unter einem Felsen unweit von Jena, steht das Erlenkönigdenkmal zur geistigen Erinnerung an seinen Lieblingsdichter.
In der Jenaer Energieversorgung hatten wir einen Kollegen, obwohl im Rentenalter arbeitete er noch munter als Schlosser weiter. Er kannte seinen Faust auswendig. Bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit, selbst zu Versammlungen warf er mit dem Goethe um sich.
Meine Generation kannte nur noch Witzgedichte zu Schiller und Goethe, z.B.
Der Taucher:
„Gluck, gluck, weg war er.“
Die danach Geborenen kennen noch nicht einmal solche Witzgedichte mehr.
Eine DDR- Schizophrenie: Ein geistig reges Leserland und zugleich ein Unrechtsstaat!