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Jugendstrafrecht

Jugendstrafrecht

Was Sie als Eltern wissen sollten

Betroffene Eltern reagieren meist geschockt, wenn ihr das Kind mit dem Gesetz in Konflikt gerät.Eine Jugendverfehlungbedeutet nicht bereits das Aus für die berufliche Zukunft des Kindes. Das Jugendstrafrecht bietet abgestufte Strafmöglichkeiten und nicht jede Übertretung erscheint im polizeilichen Führungszeugnis.

Wann wird Jugendstrafrecht angewendet?

• Kinder unter 14 Jahren sind nicht strafmündig, hier kann allenfalls das Jugendamt aktiv werden
• für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren findet Jugendstrafrecht Anwendung
• für Heranwachsende im Alter von 18 bis 21 Jahren kommt es auf den Entwicklungszustand und die Reife des Heranwachsenden an. An dieser Stelle muss immer für jeden Fall konkret entschieden werden, ob die Straftat nach Jugendstrafrecht oder nach Erwachsenenstrafrecht zu strafen ist.

Welche Maßregeln sieht das Gesetz vor?

Erziehungsmaßregeln

Hier steht der erzieherische Gedanke im Vordergrund. Typische Beispiele für Erziehungsmaßregeln sind:

• Sozialstunden
• Teilnahme an einem Täter-Opfer-Ausgleich
• Drogentherapie
• Durchführung Antiaggressionstraining

Wird nicht in das Führungszeugnis eingetragen.

Arrest

Bei dem Arrest handelt es sich um kurz begrenzte Aufenthalte in speziellen Einrichtungen, die einer Haftanstalt ähnlich sind. Es gibt folgende Formen des Arrestes:

• Freizeitarrest meistein oder mehrere Wochenenden)
• Kurzarrest
• Dauerarrest (längstens 4 Wochen)

Es erfolgt kein Eintrag im Führungszeugnis.

Jugendstrafe

Die Freiheitsstrafe bei Jugendlichen beträgt mindestens 6 Monate und im Höchstmaß 5 Jahre. Bei bestimmten Delikten beträgt die Höchststrafe 10 Jahre. Die Jugendstrafe kann auch zur Bewährung ausgesetzt werden, wenn die Strafe 2 Jahre nicht übersteigt. Bedingung für den Schuldspruch einer Jugendstrafe ist, dass bereits "schädliche Neigungen" gegeben sind.

Wann steht eine Verurteilung im Führungszeugnis?

Erziehungsmaßregeln und Arreste werden nicht im Führungszeugnis abgedruckt. Die Jugendstrafe erscheint nur dann, wenn eine Jugendstrafe von über 2 Jahren verhängt wurde.

Gleichwohl wird die Verurteilung gespeichert, so dass das Gericht bei einem Rückfall sofort sieht, dass es bereits eine Eintragung gab.

Welche Funktion hat die Jugendgerichtshilfe?

Die Jugendgerichtshilfe führt vor der Strafverhandlung eine Besprechung mit dem Jugendlichen. Der Mitarbeiter der Jugendgerichtshilfe ist auch in der Hauptverhandlung präsent und gibt bei Heranwachsenden (18 bis 21 Jahre) eine Stellungnahme ab, ob Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht angewendet werden sollte. Auch macht der Mitarbeiter des Jugendamts dem Gericht einen "Ahndungsvorschlag", also teilt mit, wie der Jugendliche/Heranwachsende nach ihrer Auffassung bestraft werden sollte.

Wenn Sie mehr wissen wollen, besuchen Sie die Seite www.ra-miehler.de.