Bücher
Katja Manns fiktive Tagebücher
Die fiktiven Tagebücher der Katia Mann - Betrachtung eines Frauenlebens
Katja Mann war die Ehefrau des Nobelpreisträgers Thomas Mann. Sie wuchs als Tochter des Mathematikprofessors Alfred Pringsheim und der ehemaligen Schauspielerin Hedwig Pringsheim in wohlhabenden und liberalen Verhältnissen auf. Auch war sie die Enkelin der Frauenrechtlerin Hedwig Dohm und zählte als mehrsprachige Abiturientin zu den privilegierten Frauen Ihrer Zeit.
Das Leben dieser faszinierenden Frau wurde dann aber hauptsächlich von ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Thomas Mann geprägt. Katja Mann selbst stellte ihr Leben voll und ganz in den Dienst von Ehe und Mutterschaft. Sie hat als über 80-jährige Frau gesagt, sie hätte in ihrem Leben nie tun können, was sie hätte tun wollen. Auch hat sie zeitlebens gesagt, dass es in ihrer Familie einen geben musste, der nicht schreibt.
Die Autorin Stefanie Glaschke hat sich intensiv mit der Person Katia Mann befasst. Sie studierte monatelang die veröffentlichte Literatur rund um Katja Mann und deren Familie und besuchte viele Originalschauplätze deren Lebens. In „Die fiktiven Tagebücher der Katja Mann“ hat Stefanie Glaschke den Versuch unternommen, die Gefühle und Motivation der Frau aufzuzeigen, die von Katja Mann zu „Frau Thomas Mann“ wurde.
Die Autorin überreichte Katja Mann quasi ihre Feder und es entstanden diese fiktiven Tagebücher. Der Leser hat das Gefühl, Katja Mann selbst zu hören. Durch die hier verwendete Sprache wird er in die Zeit des vorletzten Jahrhunderts versetzt. Die Autorin stellt sehr einfühlsam die Persönlichkeit Katja Manns dar, einer Frau, die in ihrem Leben viel ertragen und erleiden musste. Gleichzeitig wird sich so manche Frau beim Lesen der interessanten Tagebücher wiedererkennen.
„Die fiktiven Tagebücher der Katja Mann - Betrachtung eines Frauenlebens“, ein bemerkenswertes Buch, kurzweilig geschrieben und immer wieder lesenswert.