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Gehirnjogging zur Steigerung der Konzentration

Konzentration Verbesserung

Das Gehirn und unsere Konzentration können wie ein Muskel trainiert werden. Das Gehirn arbeitet und verändert sich ununterbrochen. Alles, was wir erleben und registrieren, hat darauf Einfluss. Jeder Reiz, der ja über Nervenbahnen transportiert wird, verändert die betroffenen Nervenzellen und stärkt sie, baut die Verbindung aus. So entstehen Denkautobahnen, und jeder Gedanke, der über sie führt, verbreitert sie. Bevor man also etwas gut beherrscht, muss man es hundert- und tausendmal üben. Es heißt, wer ein Spitzenmusiker werden will, muss bis zum 20. Lebensjahr 10.000 Stunden geübt haben, sonst bleibt er chancenlos. Handgriffe sitzen wirklich optimal, wenn sie eine Million Mal ausgeführt wurden. Genauso verhält es sich mit Kopfleistungen.

Wer Sudoku spielen gelernt hat, hat das selbst erlebt. Anfangs schafft man ein leichtes Sudoku in 45 bis 60 Minuten. Bleibt man über Wochen täglich am Ball, gelingen richtig schwere Sudokus irgendwann schon in 20 bis 30 Minuten und das ist ein gutes Mittel für die Konzentration. Die leichten hat man dann in fünf Minuten abgeschlossen.

Wollen Sie Ihr Konzentrationsvermögen steigern, müssen Sie also kontinuierlich üben.

Gehirnjogging liegt im Trend; Möglichkeiten gibt es daher viele: Die Regale der Buchläden füllen sich zu diesem Thema immer mehr, und auch andere Medien kommen langsam in Fahrt. Am PC, auf dem PDA, im Handy und über iPod versprechen ,,Brain-Training", „Big-Brain-Academy", „Brain-Challenge" und Co., Ihre Konzentration zu steigern und Ihr Hirn zu aktivieren. Mir gefallen einige der Spiele richtig gut. Sie machen Spaß, motivieren und fordern das Köpfchen heraus. Noch nie habe ich Kinder so viel freiwillig kopfrechnen gesehen. Einige Programme sprechen verschiedene Fähigkeiten des Gehirns an und ähneln immer mehr den Aufgaben, die auch in Intelligenz- und Konzentrationstests zu finden sind.

Bewegung für die Konzentration

Dass Bewegung großen Einfluss auf die Gehirnleistungen hat, ist oft untersucht und bestätigt worden. Den Zusammenhang kann man nicht nur bei Menschen beweisen, er wird auch bei Tieren sichtbar:
In einem Versuch wurden Mäuse in zwei verschiedenen Käfigen gehalten. Die beiden Käfige unterschieden sich nur dadurch, dass der eine ein Laufrad enthielt und der andere nicht. Die Mäuse, die die Möglichkeit dazu hatten, liefen pro Nacht bis zu fünf Kilometer in dem Laufrad. Tagsüber testete man die Mäuse auf ihre Hirnleistung, indem man sie auf Zeit Wege durch Labyrinthe suchen ließ. Die Mäuse, denen im Käfig das Laufrad zur Verfügung stand, schnitten dabei wesentlich besser ab als ihre bewegungsarmen Kollegen. Bestimmte Gehirnregionen waren bei ihnen nach längerer Zeit stärker und größer entwickelt.

ln einem anderen Versuch konnte man bei Schülern, während sie sich auf einem Ergometer bewegten, eine höhere lnformationsverarbeitungsgeschwindigkeit messen als bei ihren Kameraden im Sitzen.

Nutzen Sie Pausen, um sich zu bewegen, und werden sie körperlich aktiv. Viele Teilnehmer meiner Seminare bleiben in den Pausen einfach sitzen, betätigen das Handy oder schauen sich die Kursunterlagen an und warten, bis es weitergeht. Leider bringt das nicht viel. Oft lasse ich meine Teilnehmer das beschriebene Reaktionsspiel mit dem Essstäbchen machen. Solch eine Aktivität macht richtig wach und fit für die nächste Konzentrationsrunde. An einem früheren Arbeitsplatz bin ich vom fünften Stock über die Treppe ins Erdgeschoss gelaufen, den Gang entlang zum nächsten Treppenhaus, dort wieder (zu Fuß) fünf Stockwerke hoch und wieder zu meinem Büro. Ich kam zwar etwas außer Atem, aber immer hellwach und fit zurück. Manche Arbeitgeber kennen diesen Effekt und stellen in Pausen- und Aufenthaltsräumen Spiele wie Tischfußball und Darts auf. Dort ist es erwünscht, in den Pausen zu spielen.