Kreuzfahrten in der Nordsee
Kreuzfahrten in der Nordsee
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Kreuzfahrten in der Nordsee

Die Nordsee ist eine Spielnische des Großen Ozeans um die Ecke, eine Enklave, um sich vor der Haustür des europäischen Kontinents unentwegt aufzuspielen, sanft oder grob. Die See spielt hier schon seit Unzeiten mit den Landmassen wie eine Katze mit ihrer Beute. In erdgeschichtlicher Vergangenheit reichte die Nordsee bis zum Mittelmeer, einige hundert Millionen Jahre später rollte sie weit über die heutigen Grenzen zurück. Elbe und Rhein mündeten etwa bei der Doggerbank ins Meer, also auf der Höhe von Newcastle. Als die Eiszeitgletscher schmolzen, bis die Nordsee sich die Rinne für den Kanal zwischen Großbritannien und dem Kontinent heraus. Vor den Küsten bildeten sich Watten und Marschen, Fjorde und Dünen, graue Granitklippen und rote Sandsteinküsten, flache Sandstrände, Inseln und Halligen, die in den Sturmfluten landunter gehen.
Die Nordsee, das ist ein Meer für Seebären, sturmfeste Deichwanderer, Wattwanderer, Sandburgenbauer, Nacktbader, Grogtrinker, ein Meer für standfeste Partner. Und ein Meer für Kreuzfahrten. Man sollte die Nordsee bei aller Freude an ihren Stegreifspielen nicht unterschätzen. Wenn sie friedlich in der Sonne funkelt, ist sie im Rhythmus der Gezeiten doch ständig in gewaltiger Bewegung. Der Atem des Meers ist auf den Flüssen landeinwärts 150 Kilometer weit zu spüren. Küstenbewohner nennen das Meer im Norden Blanker Hans, das bedeutet Freund und Feind, Engel und Teufel - einer, der Leben gibt und nimmt. In der Nordsee gibt es zahlreiche Ziele von Nordland Kreuzfahrten. Einige möchten wir hier kurz vorstellen. Weitere Informationen finden Sie bei www.kreuzfahrt-norwegen.eu.

Spitzbergen: Die Gruppe aus drei größeren und vielen kleinen Inseln (zusammen fast 65000 Quadratkilometer) ist einer der entlegensten Vorposten menschlicher Besiedlung. Hier ist das Revier von Eisbären, Polarfüchsen und Robben, Die Entfernung zum Nordpol beträgt 1000 Kilometer, nach Hammerfest sind es 750 Kilometer. Im Juli erreicht die Temperatur einen Durchschnitt von fünf Grad, im Jahresmittel sind es 9 Grad minus. Die Polarnacht dauert vier Monate, und das Thermometer sinkt dann auf 40 Grad unter Null. Und dennoch leben hier Menschen. Der holländische Seefahrer Willem Barents entdeckte Spitzbergen auf der Suche nach einer Passage im Nördlichen Eismeer. Durch den Pariser Spitzbergenvertrag kamen die Inseln 1920 an Norwegen, mit der Auflage, dass die 39 Signatarstaaten das Recht auf Jagd, Fischfang und Bodenschatzausbeutung haben. Bislang hat nur die Sowjetunion dieses Privileg in Anspruch genommen. Kreuzfahrtschiffe laufen Longyearbyen und Ny-Alesund und zahlreiche Fjorde Spitzbergens an.

Lofoten: Spitzgipfelig ragen die bis zu 1266 Meter hohen Berge der nordnorwegischen Lofoten aus dem Meer, rund 150 Kilometer vom Festland entfernt. Da der Golfstrom die Inseln erreicht, ist das Klima weniger eisig, als es die geographische Lage erwarten lässt. Dennoch sind die Inseln dünn besiedelt, nur zur Fischfangsaison steigt die Bevölkerung stark an. Fischhandel und Fischverarbeitung sind die Haupteinnahmequellen der Lofoten, neuerdings sorgt der Tourismus für ein ordentliches Zubrot. Auf einer Norwegen Kreuzfahrt machen Kreuzfahrtschiffe auf den Lofoten in Svolvær und in Gravdal (Leknes) fest.

Faroer: Seit die Vulkaninselgruppe auf halbem Wege zwischen Island und Schottland sich vor kurzem ein neues komfortables Hotel zugelegt hat, hofft sie auf den Fremdenverkehr. Ansonsten leben die Bewohner auf den 17 Inseln (vier weitere sind unbewohnt) hauptsächlich von einer bescheidenen Landwirtschaft und vom Fischfang. 1380 kamen die Inseln gemeinsam mit Norwegen unter dänische Herrschaft, dort blieben sie bis heute; sie haben allerdings eine autonome lokale Regierung.

Orkney-Inseln: Der Pentland Firth trennt diese britische Gruppe von Nordschottland; die rund 90 Inseln (etwa 28 bewohnt) haben eine Gesamtfläche von nahezu 1000 Quadratkilometern. Die Hauptinsel heißt folgerichtig Mainland, die dortige Hauptstadt ist Kirkwall. Hier kommen Sie auf einer Nordland Kreuzfahrt an. Das Klima ist niederschlagsreich und stürmisch, die Inseln gelten als vorzügliches Fischfanggebiet.

Shetland-Inseln: Die Grafschaft der etwa hundert Shetland-Inseln, von denen ein Viertel bewohnt ist, liegt noch weiter nördlich als die Orkneys, auch hier hat die Hauptinsel den Namen Mainland. Lerwick ist die Hauptstadt und das Ziel der Kreuzfahrtschiffe. Neben der Fischverarbeitung bringen die Schaf- und die Ponyzucht die besten Erträge. Im Jahr 875 kamen die regenreichen Inseln an Norwegen. 1472 wechselten sie über in schottischen Besitz.

Hebriden: Die schottische Gruppe wird durch einen Meeresarm namens Minch in die Äußeren und die Inneren Hebriden getrennt. Eine besondere geschichtliche Bedeutung für Schottland hat die Insel lona, auf der die Christianisierung des nördlichen Reiches mit der Klostergründung des Heiligen Columban 563 begann. Die Hauptinsel der äußeren Gruppe ist Lewis, das für seinen Tweed bekannt wurde. Hundert der etwa 500 Inseln sind bewohnt. Heide und Moore lassen eine Landwirtschaft nur bedingt zu, Schafzucht ist deshalb neben dem Fischfang die Haupteinnahmequelle.