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Künstliche Befruchtung

Künstlichen Befruchtung

Wenn es beim Babywunsch auch mit Hilfe der besten Fruchtbarkeitstests nicht klappen will, gibt es noch eine weitere Option, und zwar die künstliche Befruchtung. Eine künstliche Befruchtung wird bei Paaren angewandt, die seit über einem Jahr erfolglos versuchen Nachwuchs zu bekommen. Bei den betroffenen Paaren liegen in 90% der Fälle körperliche Ursachen für die Kinderlosigkeit zu Grunde.

Die Befruchtung der Eizelle mit Sperma erfolgt bei der künstlichen Befruchtung in einem Reagenzglas. Das Sperma wird durch Masturbation oder durch Entnahme aus dem Hoden gewonnen. Letzteres ist bei funktioneller Impotenz der Fall.

Es gibt zwei Methoden der künstlichen Befruchtung:

Die In-vitro Fertilisation (IVF): im Reagenzglas finden Spermien selbst den Weg zur und in die Eizelle oder sie werden bei minderer Beweglichkeit in die Eizelle injiziert
Intrauterine Insemination (IUI): während der fruchtbaren Tage der Frau wird das Sperma bis in die Gebärmutter gebracht
Bei der IVF muss zusätzlich mit Hormonen stimuliert werden. Die bisherige Hormondosis konnte aber durch eine neue Methode, die IVM (In-vitro-Maturation), verringert werden. Hierbei setzt der Arzt Eizelle und Samen später in der Petrischale Hormone zu.
Als Nebenwirkungen kann es zu einer Überstimulation kommen, die sich in Form von Wassereinlagerungen, Übelkeit und Atemnot der Frau äußern kann.

Die Gesamtzahl der Retortenbabys wird weltweit mittlerweile auf 3,5 Millionen geschätzt.

Im Jahr 2008 sind alleine in Deutschland 10 000 Babys über eine künstliche Befruchtung auf die Welt gekommen. Wobei bei einem von 7 Paaren der Kinderwunsch unerfüllt bleibt.

Viele Paar können sich aufgrund der Gesundheitsreform von 2004 mittlerweile eine künstliche Befruchtung nicht mehr leisten. Die Krankenkassen tragen durch diese Reform nur noch 50 Prozent der Kosten und das für drei Behandlungen (Befruchtungszyklen). Dadurch kam es zu einem kurzzeitigen hohen Geburtenrückgang in Deutschland.

Da der Bundesrat in dem Geburtenrückgang ein großen Problem sieht, soll das Thema wieder aufgegriffen und das im Jahr 2004 verabschiedete Modernisierungsgesetz wieder außer Kraft gesetzt werden. Die gesetzlichen Kassen würden hierbei mit zusätzlichen 100 Millionen Euro belastet.

Die Erfolgsquote bei der künstlichen Befruchtung liegt bei ca. 30%. Das erste Retortenbaby wurde im Juli 1978 in England geboren Hierbei wurde die In-vitro-Fertilisation angewandt.

Die Erfolgsquote der künstlichen Befruchtung ist aber stark abhängig vom Alter der Frau. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe kommt zu dem Ergebnis und empfiehlt auf Grund von zwei durchgeführten Studien, dass die IVF nur bis zu einem Alter von 43 Jahren durchgeführt werden sollte.

Eine dieser Studien wurde in Israel durchgeführt. Hier untersuchten Ärzte den Erfolg einer IVF. Dabei wurden 459 Frauen mit insgesamt 843 IVF-Zyklen untersucht. Von den 42-jährigen Frauen wurden 7,7 Prozent schwanger. Wenn die Frauen ein Jahr älter waren, sank der Prozentsatz bereits auf 5,4. Bei einem Alter von 44 Jahren wurde die Wahrscheinlichkeit mit 1,9 Prozent schon nahezu verschwindend gering. Interessant war dabei auch, dass bei Frauen mit über 45 Jahren bei 45 Zyklen keine einzige Frau mehr schwanger wurde. Ein ähnliches Ergebnis mit dieser Studie wurde auch von einem Ärzteteam aus Ägypten erzielt.

Aus dem eben angeführten Grund raten alle Ärzteteams zu einer In-Vitro-Fertilisation bis zu einem Höchstalter von 43 Jahren. Eine Chance auf eine Schwangerschaft ist bei einem höheren Alter sehr gering bis gar nicht vorhanden.